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Talker (German Edition)

Talker (German Edition)

Titel: Talker (German Edition)
Autoren: Amy Lane
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tatsächlich war.
    Aber dieser Mann war auch derjenige der diese beliebigen Männer davon abhielt in seine Jeans zu greifen und das ganze eine Ebene weiter zu treiben als nur auf einer Party herumzumachen.
    Als jemand das zum ersten Mal versuchte durchfuhr ihn ein akutes Gefühl der Scham. Er fühlte sich als würde er Tate betrügen. Als er das letzte Mal mit Virginia auf eine Party gegangen war, war er sich ziemlich sicher dass er noch nicht einmal fähig sein würde einen anderen Mann zu küssen – und er hatte Recht behalten. Er und sein Auserwählter tranken schließlich die ganze Nacht Tequila und Brians einzige Erinnerung an die Nacht bestand darin, dass er diesem wildfremden Jungen das gesamte Drama seiner schmerzhaften Liebe für seinen Mitbewohner gestanden hatte.
    Was tatsächlich der Grund dafür war, dass das seine letzte Party war. Und der nächste Morgen war dann noch mal eine Erkenntnis für sich.

    „ W ARUM sagst du es ihm nicht?“, fragte Virginia ihn am nächsten Morgen als sie ihn und seinen phänomenalen Kater betreute.
    „Das hab ich gemacht. Ich hab ihm gesagt dass ich ihn liebe.“ Das musste er tun. Es war notwendig gewesen. Tate hatte sich für die Arbeit fertig gemacht und über nichts anderes geredet als einen süßen Kunden von dem Tate ganz sicher war, dass er einzig und allein wegen Tate in den Laden kam und Brian sagte „Wieso brauchst du ihn? Ich liebe dich!“
    „Was hat er gesagt?“, fragte Virginia.
    „Das ich einfach zu dumm wäre, dass ich nicht schwul bin, denn so hätte das keine Zukunft.“ Brian stöhnte vor Demütigung. Er hatte noch nie einem Mädchen gesagt dass er sie liebt – außer Virginia, nach diesem Tag mit den Pornos auf dem Computer. Das war das einzige Mal gewesen dass diese Worte sich nicht wie eine Lüge angefühlt hatten.
    „Ähm, hast du diese schwule Sache erwähnt?“, fragte sie und reichte ihm ein großes Glas Wasser und ein paar Aspirin.
    „Ich dachte das wäre in dem "Ich liebe dich" quasi enthalten.“ Brian sah sie finster an. War es nicht so?
    Virginia hob die Augenbraue und kaute gedankenverloren an ihrer Unterlippe. „Scheinbar nicht“, sagte sie schließlich. „Vielleicht kannst du ihm das "Ich liebe dich" erst verständlich machen wenn du dem Rest der Welt das "Ich bin schwul" klar gemacht hast.“
    Naja, es machte schon Sinn. Tate war so auffällig – Make-up, glitzernde Hemden, Stecker in allen Regenbogenfarben in seinem gepiercten Ohr – all das war dazu angetan den Leuten zu zeigen dass er schwul war und ihren Blick von dem verletzlichen Menschen unter der ganzen Aufmachung abzulenken.
    „Außerdem“, sagte Virginia sanft, „bin ich mir nicht sicher ob es für dich selbst überhaupt schon real ist.“
    Brian dachte über Tate nach der in der Küche stand, den Abwasch machte und in seiner frenetischen und vollkommen unmusikalischen Art und Weise einen Song von Repo: The Genetic Opera mitsang.
    „Aber es ist real“, sagte er und erinnerte sich daran wie Tate seine Augen schließen und mit dem Kopf nicken würde während seine Hände quasi per Autopilot über die billigen Plastikteller wischten.
    „Ja?“ Virginias Stimme war etwas gereizt und er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf sie anstatt auf seine eigenwilligen, wehmütigen Erinnerungen. „Außer deinen zufälligen Bekanntschaften auf den Partys, wer in deinem Leben weiß dass du schwul bist?“
    „In meinem Leben gibt es nun mal nicht so viele Leute, Virginia“, sagte er ihr ehrlich. „Nur du, Tate und meine Tante Lyndsey. Die Leute mit denen ich arbeite vielleicht noch, aber weißt du, so eng bin ich mit denen nicht. Warum müssen sie es wissen?“
    Virginia seufzte und zerzauste sein Haar. „Oh mein Gott, Brian, kein Wunder dass du dich selbst so schlecht kennst. Du hast dein Leben lang in einem Kokon gelebt.“
    Brian sah sie wütend an. „Was meinst du damit?“ Mein Gott! Virginia, Tate – warum mochte er nur Leute die ihm das Gefühl gaben vollkommen dämlich zu sein?
    Ein weiterer Seufzer. „Okay, okay. Hier ist wie ich es sehe. Ich denke dass du nicht zugeben wolltest schwul zu sein weil es bedeutet hätte mehr zu brauchen als absolut notwendig. Ich meine… ernsthaft, Brian – du bist daran gewöhnt praktisch ohne Geld zu leben, fast ohne Familie und gerade genug Vorbereitung auf das College dass du dich dumm und ungenügend fühltest als du dann endlich in den Klassen saßt…“
    „Ich wurde zuhause unterrichtet!“, protestierte er und sie
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