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Talker (German Edition)

Talker (German Edition)

Titel: Talker (German Edition)
Autoren: Amy Lane
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weißt du… irgendwie gleich.“
    Brian sah diesen verletzlichen Gesichtsausdruck, eine Art von „bitte bitte lass uns gleich sein“ Ausdruck und fragte sich, warum jemand der sein halbes Gesicht mit einem Tattoo bedeckte, seinen Kopf rasierte und verboten enge Jeans und auffällige T-Shirts trug, es nötig hätte, etwas mit jemand anders gemein zu haben. Aber das lag wohl nur daran, dass er Tate gerade erst getroffen hatte und auf seiner linken Seite saß.
    Aber der Junge schien auf eine Antwort zu warten und Brian rang sich zu der einzigen durch die ihm gerade einfiel.
    „Du hast dir sechsmal das Handgelenk gebrochen?“

    Jetzt

    T ATE schnürte seine Laufschuhe zu, während er Brian von seinem neuen Hobby erzählte.
    Brian dachte ernsthaft darüber nach sich zu übergeben. Er änderte seine Meinung und dachte stattdessen darüber nach, mit der Faust gegen die Wand zu schlagen. Aber Tate sprach einfach weiter, blind wie eine Bakterie für Brians emotionale Supernova, und als er fertig war, führte seine unschuldige Frage warum Brian aussah als hätte er eine vergiftete Ratte verschluckt, zu einer dreiteiligen Antwort die Tate zusammenzucken ließ.
    Fuck You, Arschloch!
    Die Aussage klingelte für einen Moment zwischen ihnen und Tate ließ seine Fassade des harten Jungen mit den Tattoos fallen. „Was ist los?“, fragte er ernsthaft betroffen. Es war schwierig dieses Gefühl in seinem Gesicht auszumachen. Zum einen bedeckte das Tattoo sein Gesicht ein bisschen wie eine Maske, was vermutlich auch das war was Tate damit erreichen wollte. Es war außerdem schwierig bei Tate den Schmerz zu erkennen, denn so vieles bei Tate war wie ein zusammengeknüllter Zellophan-Ball, durchsichtig und gebrochen.
    Brian hatte gelernt die Tattoos nicht mehr zu sehen, oder die Piercings oder das Haar und inzwischen liebte er die Art und Weise wie Tate immer auf seinen Zehen wippte oder manchmal zuckte, sogar wenn er still stand.
    Das war Tate - er hörte immer irgendwelche fantastische Musik in seinem Kopf und gab dem Zwang nach dazu zu tanzen.
    Tate anzusehen war eine Übung in indirektem Sehen, denn das sorgfältig gestylte Haar, der Körper (er hatte sich schließlich sein Ärmel-Tattoo machen lassen), die Kleidung, das Gesicht - alles war dazu angetan um Aufmerksamkeit zu erregen, um abzulenken von den Dingen die er die Menschen nicht sehen lassen wollte. Brian hatte es sich zur Aufgabe gemacht hinter diese Fassade zu schauen.
    Und das war auch der Grund weshalb dieses neue Hobby ihm so viel Angst machte.

Kapitel 2

    Der Schein trügt

    S IE wurden erst in ihrem zweiten Jahr im Leichtathletikteam richtig gute Freunde. Das war im Wesentlichen Brians Fehler – er war früh zum Waisen geworden und von seiner Tante in den Bergen aufgezogen worden, und tat sich schwer damit die kleinen Hinweise zu lesen. Er hatte einfach nicht gewusst wie er Tates zaghaft ausgestreckte Hand der Freundschaft annehmen sollte...
    Es half natürlich auch nicht, dass Tate von ihm erwartete genauso gemein zu sein wie der Rest der Jungs im Leichtathletikteam. Brian ignorierte die Typen – er mochte gemeine Menschen nicht und er begann Tates Musik wirklich zu mögen. Er freute sich auf die Wettkämpfe allein wegen der Busfahrt und natürlich wegen Tate.
    Außerdem wurden sie schon sehr früh und häufig auf Drogen getestet, und was auch immer Tate zucken ließ spielte sich einzig und allein in seinem Kopf ab.
    Und Tate (oder Talker, wie ihn die anderen Kids manchmal nannten) saß weiterhin neben Brian im Bus oder hielt sich in seiner Nähe auf um während des Trainings mit ihm zu reden. Und das war toll. Das Leichtathletikteam allein war größer als Brians gesamte Klassengemeinschaft in seiner Grundschulzeit.
    Nach diesem ersten Treffen freute er sich regelrecht auf die Busfahrten mit diesem zuckenden, schwatzenden Jungen der seine Aufmerksamkeit suchte. Er würde dieses Angebot von Freundschaft ganz sicherlich nicht von sich weisen nur weil Talker für alle Welt ganz offensichtlich schwul war. Noch nicht einmal nachdem ein Mädchen mit großen, dunklen Augen aus seiner Englischklasse angefangen hatte mit ihm zu reden und plötzlich seine Freundin war.
    Talker war anders als die anderen Kinder im Team die von Brian erwarteten, dass er irgendetwas Witziges oder Sarkastisches beitragen würde. Talker konnte stundenlang über Filme oder Musik oder Webseiten reden, ohne Pause, ohne eine Antwort zu erwarten oder auch ohne zu prüfen ob Brian ihm überhaupt
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