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Talker (German Edition)

Talker (German Edition)

Titel: Talker (German Edition)
Autoren: Amy Lane
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gedacht hatte. Aber es dauerte noch bis zu einem speziellen Abend als Tate nach Hause kam, sehr aufgeregt über eine anstehende Verabredung mit einem Kollegen aus der Bar, dass Brian mit Sicherheit wusste dass sein Mitbewohner ihm mehr bedeutete als seine Freundin.
    Tate hatte noch nie Sex gehabt. Das war eines der schmerzhaften Geständnisse das er Brian gegenüber gemacht hatte an einem Abend nachdem Virginia bereits gegangen war. Er hatte schon ein bisschen herumgespielt; viel Knutschen auf Partys, einiges Anfassen, aber noch nie… Haut an Haut. Keine echte Intimität. Kein Umschließen seines Körpers durch einen anderen, kein Gefühl umsorgt zu werden. Geliebt.
    Nun, natürlich waren das nicht seine Worte gewesen, aber er war so durchschaubar gewesen – zumindest für Brian.
    In den etwa neun Monaten seitdem sie zusammenwohnten hatte Tates Vater einmal angerufen. Tate tat sich sowieso schwer mit seiner Familiengeschichte aber anscheinend war sein alter Herr schon früh als inkompetent bei der Kindererziehung erklärt worden, und Tate hatte danach viele Jahre in Pflegefamilien verbracht. Auf dieser Schiene hatte er auch, wie er zuckersüß erklärte, sein Stipendium erhalten – die große Mitleidskarte wie er es bezeichnete. Anscheinend hielt das seinen "Dad“ nicht davon ab so viel Schaden wie möglich anzurichten, sogar über die lange Distanz.
    Der Anruf kam an Tates Geburtstag. Tate hatte den Hörer abgehoben, einen Augenblick zugehört und gesagt „Ja, Dad. Immer noch schwul.“
    Brian hatte die entwürdigenden Worte vom anderen Ende der Leitung gehört, sogar quer durch den Raum. Sie schallten quasi von denen Wänden zurück als Tate den Hörer vorsichtig wieder in das Ladegerät legte.
    Brian ging durch den Raum, griff nach Tates Hand und sagte „Komm schon.“
    „Wohin gehen wir?“
    „Abendessen. Es ist dein Geburtstag.“
    „Aber du hast kein Geld!“ Brian war permanent pleite – kein Stipendium, kein Geld, ganz einfach.
    „Ist mir egal.“ Brian hatte erst in dieser Woche seine Tante wegen Geld für Nudelsuppe und wegen Tomaten aus dem Garten anbetteln müssen, aber es kümmerte ihn nicht. Es war ihm allemal wert Tate zu McDonalds mitzunehmen und ihn zu einem Hamburger einzuladen, über Musik zu reden die Brian nie gehört hatte, die Bedienung dazu bewegen für ihn zu singen während sie sich einen McSundae teilten. Alles nur um die Erinnerung an diese Worte verblassen zu lassen. Sie würden dort eine Stunde sitzen bleiben und über der Portion Pommes brüten die scheinbar nie ein Ende nahm.
    Und er dachte dass seine Besessenheit vielleicht nur Mitgefühl wäre, Faszination für jemanden der gleichzeitig so verdammt hart und so verdammt verletzlich war. Das ging so bis Tate Blaize mit nach Hause brachte der einen rasierten Kopf hatte und glänzenden, grünen Lidschatten trug und Nieten in den Ohren so groß wie 50 Cent Münzen.
    Er hatte außerdem einen vollen, sinnlichen Mund und süße prominente Grübchen und lange Arme und eine schlanke Taille. Man konnte das auf einen Blick erkennen, denn zu seinen zerrissenen Jeans trug er ein weit ausgeschnittenes Tanktop.
    Tate hatte Blaize angesehen als wäre er seine letzte Hoffnung, rief „Sei lieb zu ihm, Virginia!“ den Flur entlang und hüpfte mit einem kleinen anzüglichen Winken und einem hoffnungsvollen Zwinkern aus der Tür und ließ Brian zurück der wie betäubt ins Schlafzimmer zurückging.
    Virginia sah von dem Film auf den sie auf seinem Laptop sah und lächelte. Sie war bequem angezogen mit Shorts und einem T-Shirt und ihre Füße in den kleinen Socken schwangen über ihrem Hintern da sie bäuchlings quer auf dem Bett lag. Ihr dunkles Haar quoll aus einem Pferdeschwanz – sie war so ziemlich das süßeste Mädchen das er jemals getroffen hatte.
    „Hey, Brian? Ist dein Goldfisch gestorben?“
    Brian wendete nur mit Mühe seine Aufmerksamkeit weg von der geschlossenen Tür und seiner Sorge um Talker. „Goldfisch?“
    „Ähm, ja. Du siehst ein bisschen deprimiert aus, weißt du?“
    Brian zuckte mit den Schultern, nicht sicher ob er sein ungutes Gefühl in Worte fassen konnte. Natürlich waren Worte sowieso nicht sein Ding. „Er… er sah nicht stark genug aus“, sagte er und Virginia drehte sich überrascht zu ihm um.
    „Stark genug für was?“
    Brian seufzte und setzte sich neben ihr aufs Bett. Er mochte es sie zu berühren – ihre Haut war weich und sie erfreute sich an dem Gefühl einer Hand die sie am Rücken berührte.
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