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Tages-Deal: Kudamm 216 - Erbsünde (German Edition)

Tages-Deal: Kudamm 216 - Erbsünde (German Edition)

Titel: Tages-Deal: Kudamm 216 - Erbsünde (German Edition)
Autoren: Nika Lubitsch
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gestorben.“
    Nils und Sabine schauten Linda fassungslos an.
    „Siggi hatte einen Fehler gemacht. Und Marek Machowina hat Siggi daraufhin erpresst. Er musste ihm ein neues Gesicht verpassen.“
    „Was er dir erzählt hat, nehme ich an“, sagte Alice.
    „Nein, das hat er nicht. Zunächst nicht“, sagte Linda. „Aber als er mit dem Lesser Ury ankam, war klar, dass er irgendwo Bargeld aufgetrieben haben musste. Ich habe ihn so lange mit Fragen gelöchert, bis er mir gestanden hat, woher das Geld kam.“
    „Jetzt wird ein Schuh draus“, sagte Alice. „Darüber gibt es in einem ordentlichen Haushalt Akten, nehme ich an“, sagte sie.
    Linda nickte.
    „Und diese Akten hast du als treusorgende Schwester in den Bildertresorraum geschafft, stimmt’s?“
    Linda nickte wieder. Ihr liefen die Tränen runter. „Siggi hatte auch eine Hypothek auf die Klinik aufgenommen. Er war süchtig, er konnte nicht Nein sagen. Und wir konnten die Hypothek nicht mehr bedienen. Er hatte jeden Bezug zur Realität verloren, wir waren Geldsorgen einfach nicht gewöhnt. Aber wir hätten die Klinik verloren, wenn ich nicht gehandelt hätte.“
    „Und so hast du Marek Machowina nun deinerseits erpresst. Stimmt’s?“
    Es war ganz still geworden in dem Raum. Dann nickte Linda.
    „Ja, das stimmt, ich habe in Siggis Namen Marek Machowina seine Akte zum Kauf angeboten.“ Jetzt flossen bei Linda noch mehr Tränen.
    „Wusstest du, dass du dich mit einem der brutalsten Verbrecher Europas eingelassen hattest?“, fragte Alice.
    Linda nickte in ihre Hände. „Ich habe Siggi so sehr geliebt. Zum Schluss habe ich ihn umgebracht. Aber ich musste doch die Klinik retten, für unseren Sohn.“
    Im Raum brach ein kleiner Tumult aus.
    „Was heißt hier, für euren Sohn?“, schrie Sabine. „Nils ist mein Sohn, soviel steht fest. Und glaube ja nicht, dass ich nicht gewusst habe, dass ihr mich nur als Container für euer Kind ausgesucht habt. Nur als Container. Ich habe euch belauscht. Ihr habt tatsächlich Container gesagt. Wie ich euch gehasst habe, all die Jahre. Ihr seid ein verlogenes, verkommenes Pack!“
    „Und weil du Linda und Siggi so gehasst hast, hast du Siggi mit Linda betrogen, stimmt’s?“, fragte Alice.
    „Oh ja! Ich habe ihm das Liebste genommen, was er hatte. Jawohl, die beiden haben geglaubt, dass sie mich für dumm verkaufen können, dabei habe ich all die Jahre gewusst, was da abgegangen ist in der Klinik. Ich bin weder blind noch blöd. Inzest nennt man so was. Inzest!“
    „Du bist so blöd, dass es weh tut“, sagte Linda gefährlich leise.
    Im Raum wurde es ganz still. Sabine heulte, auch Linda liefen die Tränen runter. Nils reichte Linda ein Taschentuch.
    „Ich rekapituliere. Linda, du hast Marek Machowina erpresst. Die Leute von Machowina haben geglaubt, dass Siggi ihn erpresst hat. Sie haben dich zweimal überfallen, um an die Akte heranzukommen. Beim ersten Mal ist Judith dazwischen gekommen. Beim zweiten Mal hast du nachgegeben und die Männer von Machowina in den Bildertresorraum geführt, wo du die Akte versteckt hattest. Ist das soweit richtig?“
    Linda war aufgesprungen: „Verdammt noch mal, nun lass mich doch schon verhaften, ich habe meinen Bruder umgebracht, ich gebe es ja zu. Ich habe die Leute von Machowina auf ihn gehetzt.“ Sie brach weinend über ihrem Stuhl zusammen. Diesmal beruhigte Nils sie nicht.
    „Linda, setz dich bitte wieder hin“, sagte Alice in einem Ton, wie eine Lehrerin, die eine Erstklässlerin ermahnt.
    „Du hättest, wenn Nils dich nicht gerettet hätte, diese Episode mit deinem Leben bezahlt. Aber gehen wir doch noch ein bisschen zurück in der Zeit. Linda, kannst du dich noch erinnern, ab wann Siggi anfing, euer gesamtes Vermögen in Kunst zu investieren?“
    „Es begann etwa vor fünfzehn Jahren. Als er Mort Eisenman kennenlernte. Auf einer Auktion in New York. Er hatte auch schon vorher Bilder gekauft, aber nicht die ganz großen Meister, nichts, was uns ruiniert hätte.“
    „Oliwia hat festgestellt, dass die großen Verkäufe von Immobilien erst begannen, als Siggi Mort Eisenman in New York getroffen hat.“
    Judith fragte sich, wie Oliwia dahinter gekommen war. Wahrscheinlich war alles eine Frage der Technik. Aber was für eine Technik? Hackte sie sich vielleicht in irgendwelche Computer?
    Linda nickte in ihre Hände.
    „Zur selben Zeit begann eure kleine Affäre unter Schwägerinnen?“, fragte Alice.
    „Was bildest du dir eigentlich ein?“, schrie Sabine, „ich
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