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Tages-Deal: Kudamm 216 - Erbsünde (German Edition)

Tages-Deal: Kudamm 216 - Erbsünde (German Edition)

Titel: Tages-Deal: Kudamm 216 - Erbsünde (German Edition)
Autoren: Nika Lubitsch
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Aydin hinter der Kamera.“
    „In Berlin bedient Oliwia die Technik.“
    Oliwia erfasste mit der Kamera alle Besucher und stellte diese vor.
    „Hier ist außer mir und Bernie noch Mort Eisenman“, sagte Hüseyin und schwenkte auf den Kunsthändler.
    „Fein“, sagte Alice, „dann können wir ja getrost anfangen. Ich bitte euch, Sie alle, um die Erlaubnis, unser transatlantisches Gespräch aufzuzeichnen. Ist jemand dagegen?“
    Offensichtlich traute sich niemand, dagegen zu stimmen. „Dann können wir ja weitermachen. Also, ich sagte bereits, dass sowohl Sabine als auch Bernie mich gebeten haben, unauffällige Ermittlungen im Mordfall Sprengler anzustellen.“
    „Aber wieso Bernie?“, fragte Linda.
    „Bernie, willst du?“
    Bernie berichtete von seinem letzten Treffen mit Siggi. „Er wollte am nächsten Tag dem Aufsichtsrat von WorldKidAid mitteilen, dass er sich entschlossen hatte, sein Testament zu ändern und seine gesamte Gemäldesammlung WorldKidAid zu vermachen.“
    Linda sog tief die Luft ein. Sabine setzte sich anders hin. Nils schob den Stuhl ein wenig nach vorne. Oliwia hielt ihre Reaktionen mit der Kamera fest. Aus New York sah man, wie Mort Eisenman stoisch in die Kamera blickte.
    „Da hatten wir es also, unser Mordmotiv. Irgendjemand musste verhindern, dass Siggi sein Testament ändern würde. Es ging um einen Millionenbesitz an Kunstwerken, die nun nicht mehr der Familie zur Verfügung stehen sollten.“
    „Quatsch“, sagte Linda, „wen interessieren die Bilder?“
    Wie borniert muss man eigentlich sein, wie viel Geld muss man eigentlich haben, dass einen ein paar Milliönchen so total kalt lassen', fragte sich Judith.
    „Es ging also darum, herauszubekommen, ob die Familie etwas von der bevorstehenden Testamentsänderung wusste. Denn wie Siggi sagte, hatte er die Familie nicht über seinen Plan in Kenntnis gesetzt. Wie also stand die Familie zu den Bildern. Dazu haben wir zunächst unsere neue Mitarbeiterin Judith Schilling als Journalistin getarnt in die Klinik geschickt.“
    Man hörte, wie Nils laut durchatmete. „Sie kam zu einem unglücklichen Zeitpunkt, nämlich genau in dem Moment, in dem Linda Sprengler überfallen wurde. Was Judith eine Platzwunde am Kopf einbrachte und sie auf die erste Spur unseres Mörders setzte.“
    Judith war rot geworden, als ihre Chefin so von ihr sprach. Sie war auf die Spur des Mörders gekommen?
    „Die Frage, die wir uns anschließend stellten, war: Was haben die Männer, die Linda überfallen und Judith niedergeschlagen haben, in dem Haus gesucht? Der erste Gedanke war natürlich: die Bilder. Aber die waren ja sicher irgendwo aufbewahrt. Den Zugang zu dem Ort, wo die Bilder aufbewahrt wurden?
    Und da entdeckte Judith den ersten Widerspruch. Linda hatte gesagt, dass die Männer maskiert gewesen waren. Beziehungsweise Nils hatte angegeben, seine Tante hätte gesagt, dass sie von Maskierten überfallen worden wäre. Aber Judith hatte ein, wenn auch unscharfes, Foto gemacht, auf dem der blonde Haarschopf eines Mannes und sein Profil deutlich zu erkennen waren. Linda hatte also gelogen.“
    „Also wirklich, ich glaube nicht, dass ich mir das anhören muss“, protestierte Linda. Nils legte seine Hand auf Lindas Arm.
    „Beruhige dich, Tante Lindi“, sagte er.
    „Was den Fall wirklich ins Rollen brachte, war allerdings eine andere Begebenheit an diesem unglückseligen Nachmittag. Judith, geschwächt von dem Schlag auf ihren Kopf, hatte eine leichte Gehirnerschütterung. Sie sackte auf der Treppe des Sprenglerschen Hauses zusammen. Instinktiv versuchte sie, sich an etwas festzuhalten. Es war ein Bilderrahmen, der nun mitsamt Judith ein paar Stufen die Treppe runterpurzelte und brach.
    Nils fuhr Judith nach Hause. Wenig später wurde Judith in ihrer eigenen Wohnung überfallen, die Täter hatten ihre Handtasche aus dem Sprenglerschen Haus mitgehen lassen. Dabei hatten sie das Smartphone übersehen, auf das Judith offensichtlich gefallen war und mit dem sie das verräterische Foto gemacht hatte. Die Täter fuhren also zu ihr, betäubten sie erneut und nahmen das Handy mit. Allerdings hatte Judith uns das Foto zuvor gesendet. Da ich meine Mitarbeiter angewiesen hatte, auf Judith aufzupassen, konnte Oliwia die Täter verfolgen und wir später so ihre Identität feststellen lassen. Es handelte sich um drei polnische Staatsbürger, die Namen und die Adressen liegen uns vor.
    Was also wollten die Männer bei Linda? Zugang zu den Bildern? Ich habe meine
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