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Symbiose (Schicksal)

Symbiose (Schicksal)

Titel: Symbiose (Schicksal)
Autoren: Andrea Brunner-Huysamen
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Wasser hörte, hörte er auf zu sprechen. Ich folgte nun seinem Blick. Lucia war aus dem Pool gestiegen. Überrascht musste ich feststellen, dass man bereits hier sah, dass sie nichts anhatte. Ich lachte ein wenig darüber. Seine Blicke folgten Lucia Schritt für Schritt, bis sie genau neben mir stand.
    Mit einem verführerischen Lächeln im Gesicht begrüßte sie ihn.
    „Wie meine Freundin schon sagte, tut es uns sehr leid, dass wir Sie geweckt haben. Wir wollen natürlich keinen Stress mit Ihnen. Wie wäre es mit einem Friedensangebot? Sie könnten uns vielleicht Gesellschaft leisten? Ein Schlückchen Wein und eine Abkühlung im Pool könnte Ihnen vielleicht beim Einschlafen helfen.“ Das war so eklig, das mir ein kleines Würge-Geräusch entkam. Niemals hätte ich diesen perversen Spanner in unseren Pool eingeladen, geschweige denn ihn reingelassen.
    „Ja. Ähm, also nein danke. Ich denke es geht auch so. Danke. Gute Nacht“
    „Danke, wünsche ich Ihnen auch. Übrigens mein Name ist Lucia. Falls Sie es sich anders überlegen.“ Sie zwinkerte ihm zu und reichte ihm ihre Hand.
    „Mr. Smith“, er nahm ihre Hand. Er sah zu mir rüber. Igitt, jetzt musste ich diesen Schmierfink auch noch anfassen.
    „Youna. Nochmals, es tut uns leid.“ Obwohl mir nicht zum Lachen, sondern eher zum Spucken war, kicherte ich.
     
    „Oh Gott Lucia, du bist so eklig. Jetzt stell dir vor, der hätte „ja“ gesagt.“
    „Ach so ein Blödsinn, es war mir schon klar, dass er nein sagen wird. Außerdem hätte seine Frau sicher noch was dagegen gehabt.“ Dabei zeigte sie auf ein Fenster. Durch das Licht konnte man die Umrisse einer Frau sehen.  Mit schüttelndem Kopf beobachtete sie uns, als wir zurück zum Pool gingen.
    „Na gut, du hast recht. Aber nun hatten wir unseren Spaß. Bevor er sich es anders überlegt sollten wir vielleicht ins Bett gehen.“
    Lucia war sichtlich enttäuscht darüber, aber griff nach ihrer Kleidung.
     
    Bevor ich ins Bett ging sah ich nochmal nach Fabienne. Es war mittlerweile Routine. Da Lucia das schon kannte, nickte sie mir noch zu, als sie mich an ihrer Türe stehen sah. Am Anfang hatte sie mir noch versucht zu erklären, dass ich mir das nicht angewöhnen sollte, doch nun war es bereits zu spät. Es war der Drang in mir, nach ihr zu sehen. Um sicher ins Bett gehen zu können. Als ich an ihrem Bett ankam hörte ich schon ihr leises Atmen. Das war es, was ich brauchte. Eigentlich war ich mir darüber bewusst, dass es übertrieben war, doch ich konnte es nicht mehr lassen. So wie es Lucia bereits vorher prophezeit hatte.
     
    Immer wieder sah ich auf den Wecker neben mir. Es war bereits nach 2 Uhr Früh und ich konnte immer noch nicht schlafen. Die Ephorie, die ich vorher noch gespürt hatte, hatte mich total fasziniert. Schon lange hatte ich mich nicht mehr so gefühlt. Und nun war es fast so, als wäre in mir eine kleine Flamme aufgegangen und sie wollte nicht mehr ausgehen.
    Unser neues Leben, wie würde das wohl werden? Diese Frage beschäftigte mich. Wie sollte ich dieses neue Gefühl, das ich heute Abend verspürt hatte, wieder vergessen? Um nicht wie ein verrückter Teenie anzustellen wonach ihm gerade ist? Bevor ich mich versah, war ich bereits wieder eingedöst. Ich wusste, dass ich nicht wirklich schlief, doch ich ließ mich treiben. Ich stand vor meinem eigenen Ich. Doch ich war jünger, das erkannte ich sofort. Es musste kurz vor meinem 15 Geburtstag sein, denn ich hatte damals eine rosa Strähne im Haar. Ich fand sie total schrecklich, doch Lucia gefiel es. Und sie kannte sich mit solchen Dingen aus.
    Mein damaliges Ich und Lucia saßen mit ein paar Jungs im Park. Ein paar Minuten zuvor hatten wir Bier geklaut. Eigentlich hatten wir nichts damit zu tun, doch vor den Jungs taten wir total cool. Kichernd saßen wir dort alle zusammen, bis ein paar aufgeregte Stimmen „Polizei“ riefen. Ich sah mich selbst wegrennen. Es war dumm, denn die Polizisten waren bereits überall. Ich lachte mich selbst aus. Ich war so verängstig gewesen. Damals konnte ich es nicht wissen, doch wegen dieser Nacht hatte ich vier Monate lang Hausarrest bekommen. Lucia durfte zu mir. Denn unsere Eltern hatten beide schnell begriffen, dass man uns eh nicht hätte trennen können. Lucia und ich hatten überlegten, wie wir uns schneller bei unseren Eltern einschleimen konnten. Dieses ernste Gesicht von mir selbst brachte mich wieder zum Lachen. Erst durch die heißen Tränen, die ich auf meinen Wangen spürte,
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