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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache
Autoren: Meg Cabot
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Dankbarkeit. Rick und ich werden ewig in Ihrer Schuld stehen.
    Nancy Slater
    Ein Scheck über zweihundert Dollar steckte zusammengefaltet in dem Brief.
    Im Ernst. Nein, das war nicht die Bezahlung für meine Arbeitswoche. Es war mein Trinkgeld.
    Ich legte Brief und Scheck neben meine Cornflakes-Schüssel und holte die nächste Nachricht aus dem Umschlag. Sie war von Jack.

    Liebe Suze,
    du hast mir das Leben gerettet. Ich weiß, dass du das nicht so siehst, aber es ist so. Wenn du mir nicht geholfen hättest, hätte ich heute immer noch Angst.
    Ich glaube, ich werde nie wieder Angst haben. Danke. Ich hoffe, deinem Kopf geht es wieder besser. Schreibst du mir mal?
    Liebe Grüße,
    Jack
     
    PS. Frag mich bitte nicht mehr nach Paul. Tut mir leid, was er getan hat. Er hat es bestimmt nicht böse gemeint. So übel ist er gar nicht. J.
    Na klar, dachte ich zynisch. So übel ist er gar nicht? Der Typ war ein Monster! Er konnte im Land der Toten nach Belieben herumwandern, aber als sein Bruder total verängstigt war, weil er Geister sehen konnte, hat er keinen Finger gerührt, um ihm zu helfen oder was zu erklären. Nein, so übel war er gar nicht … Er war ein Scheusal! Und ich konnte nur hoffen, dass ich ihn nie wieder sehen würde.
    Ich hatte das zweite PPS unter Jacks Brief noch gar nicht gelesen.
    PPS. Ich dachte, du willst das hier vielleicht haben. Ich wusste nicht, was ich sonst damit machen sollte. J.
    Ich kippte den Umschlag, und zu meiner Überraschung rutschte das kleine Porträt von Jesse heraus, das ich auf Clive Clemmings’ Schreibtisch im Geschichtsmuseum gesehen hatte. Verblüfft starrte ich es an.
    Mein erster Gedanke war: Das werde ich zurückgeben müssen. So was durfte man doch nicht einfach behalten. Das wäre ja wie Diebstahl.
    Aber irgendwie hatte ich so das Gefühl, dass es Clive Clemmings nichts ausmachen würde. Vor allem nachdem ich hörte, was Hatschi im nächsten Augenblick sagte: »Wir stehen in der Zeitung.«
    Schlafmütz schaute vom Anzeigenteil hoch - er hatte wie immer nach einem gebrauchten schwarzen 67er-Camaro mit weniger als 50000 gefahrenen Meilen Ausschau gehalten.
    »Ach komm«, sagte er gelangweilt.
    »Nein, echt«, meinte Hatschi. »Schaut mal.«
    Er hielt die Zeitung hoch und man sah ein Bild von unserem Haus. Daneben ein Foto von Clive Clemmings und ein Abdruck von Marias Porträt.
    Ich riss Hatschi die Zeitung aus der Hand.
    »Hey!«, schrie er. »Die wollte ich doch gerade lesen!«
    »Lass mal lieber jemanden ran, der auch die Fremdwörter aussprechen kann«, sagte ich.
    Dann las ich CeeCees Artikel laut vor.
    Im Großen und Ganzen hatte sie die Geschichte genau so aufgeschrieben, wie ich sie ihr erzählt hatte, angefangen mit der Entdeckung von Jesses Leiche - den sie Hector de Silva nannte - bis hin zu der Theorie, die Clive Clemmings’ Großvater über den Mord an Jesse
aufgestellt hatte. Sie nannte alle richtigen Schlagwörter, einschließlich Marias Doppelzüngigkeit und Diegos miesem Charakter. Und ohne es wirklich ausdrücklich auszusprechen, ließ sie doch durchblicken, dass kein einziger Sprössling der beiden es wirklich zu etwas gebracht hatte.
    Gib’s ihnen, CeeCee!
    Der Artikel enthielt auch alle Informationen über den verstorbenen Dr. phil. Clive Clemmings, der CeeCees Meinung nach dem Geheimnis um Jesses Tod auf der Spur gewesen sein sollte, bevor er starb. Wo auch immer Dr. Clemmings sich jetzt befand - die Story würde ihm sicher gefallen. Erstens machte sie ihn zu einem Helden, der einen hundertfünfzig Jahre alten, geheimnisvollen Mord aufgeklärt hatte, und zweitens hatte CeeCee tatsächlich ein Foto von ihm aufgetrieben, auf dem er noch relativ volles Haar hatte.
    »Hey«, sagte Hatschi, als ich zu Ende gelesen hatte. »Wieso steht da nichts über mich? Schließlich hab ich doch das Skelett gefunden.«
    »Na klar«, bemerkte Schlafmütz angewidert. »Du hast eine echt entscheidende Rolle gespielt. Ohne dich wäre der Schädel von dem Typen schließlich noch intakt.«
    Hatschi stürzte sich auf seinen älteren Bruder und im Handumdrehen rollten sie als Knäuel über den Boden. Den Krach, den sie dabei machten, hätte ihr Vater nie geduldet, wäre er zu Hause gewesen. Ich legte die Zeitung beiseite und widmete mich wieder dem Umschlag von den Slaters. Da war nämlich noch ein letztes Blatt Papier drin.

    Suze , stand da in einer kräftigen, stark geneigten Handschrift. Es sollte wohl nicht sein … diesmal jedenfalls nicht.
    Paul. Ich konnte es nicht
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