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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache
Autoren: Meg Cabot
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lassen.
    Aber im Kampf Mann gegen Mann - oder Frau gegen Frau - waren sie die totalen Versager. Ich brach ihr das Genick mit einem einzigen Tritt. Und das in Prada-Flipflops!
    Zu schade, dass ihr Genick nicht lange gebrochen bleiben würde.
    Aber während ich sie noch mit dem Fuß am Boden
festpinnte, schaute ich mich um, ob Jack es heil nach unten geschafft hatte …
    Es sah nicht allzu gut aus. Doch, Jack selbst ging es gut. Aber er kniete gerade neben Pater Dominic, dem es alles andere als gut zu gehen schien. Er lag nämlich neben dem Altar auf der Seite und sah richtig übel zugerichtet aus. Ich stieg über das Geländer und eilte zu ihm.
    »Suze!«, wimmerte Jack. »Ich kriege ihn nicht wach! Ich glaube, er ist …«
    Aber noch während er das sagte, fing Pater Dom, dessen Gleitsichtbrille auf Halbacht hing, zu stöhnen an.
    »Pater Dominic?« Ich hob seinen Kopf an und bettete ihn sacht auf meinem Schoß. »Pater Dom, ich bin’s, Susannah. Hören Sie mich?«
    Er stöhnte nur weiter. Aber seine Lider flatterten, was ich als gutes Zeichen nahm.
    »Jack«, sagte ich. »Lauf mal zu der goldenen Schachtel da hinter dem Kruzifix - siehst du sie? - und hol den Weinkelch raus.«
    Jack rannte sofort los. Ich beugte mich ganz nah zu Pater Dominic herunter. »Alles wird gut. Halten Sie durch, Pater Dom. Nicht locker lassen.«
    Ein ohrenbetäubendes Krachen ließ mich herumwirbeln. Mir sank der Mut. Diego, fiel mir siedend heiß ein. Er musste hier irgendwo sein. Den hatte ich ja völlig vergessen …
    Aber das galt nicht für Jesse.
    Keine Ahnung wieso, aber irgendwie war ich davon ausgegangen, dass Jesse in diesem gruseligen Schattenreich
bleiben würde. Aber er war runtergekommen. Er war wieder in diese Welt - die reale Welt - zurückgeschlüpft, anscheinend ohne auch nur einen einzigen Gedanken daran zu verschwenden, was er damit vielleicht aufgab.
    Andererseits bekam er hier unten ja Gelegenheit, den Kerl windelweich zu prügeln, der ihn umgebracht hatte. Also war das vielleicht gar kein so schlechter Tausch. Er schien sich ziemlich darauf zu freuen, es Diego mit gleicher Münze heimzuzahlen: Du killst mich, ich kille dich. Nur dass das natürlich nicht ging, weil Diego ja längst tot war.
    Trotzdem - ich hatte noch nie jemanden erlebt, der sich so entschlossen an die Arbeit machte. Jesse würde sich sicher nicht damit zufriedengeben, Diego das Genick zu brechen. Er würde vermutlich erst dann aufhören, wenn er dem Typen das Rückgrat aus dem Leib gerissen hätte.
    Und er machte seine Sache echt gut. Diego war zwar größer als Jesse, aber auch älter und längst nicht so flink. Außerdem war Jesse einfach willensstärker. Er wollte seinen Feind enthauptet sehen. Zumindest ließ die Macht, mit der er ein herausgerissenes Stück Kirchenbank schwang, darauf schließen.
    »Da«, sagte Jack atemlos und reichte mir den Kristallkelch mit Wein.
    »Gut.« Das war zwar kein Whiskey - das gab man bewusstlosen Menschen doch, um sie wieder zu sich kommen zu lassen, oder? -, aber immerhin war Alkohol drin. »Pater Dom.« Ich hob seinen Kopf an und hielt ihm den
entstöpselten Kelch an die Lippen. »Trinken Sie einen Schluck.«
    Aber es funktionierte nicht. Der Wein rann nur über Pater Dominics Kinn und tropfte ihm auf die Brust.
    Maria hatte in der Zwischenzeit wieder zu stöhnen angefangen. So langsam fügte sich ihr gebrochenes Genick wieder zusammen. Echt blöd mit den Geistern - die heilten einfach viel zu schnell.
    Jack starrte zu ihr hin, während sie auf die Füße zu kommen versuchte.
    »Schade, dass wir sie nicht exorzieren können«, sagte er finster.
    Ich sah ihn an. »Und warum sollte das nicht gehen?«
    Jack zog die Augenbrauen hoch. »Na ja … Wir haben doch kein Hühnerblut mehr.«
    »Das brauchen wir auch nicht. Wir haben was Besseres.« Ich deutete mit dem Kopf zum Kerzenkreis hin. Wie durch Zauberei waren trotz des wilden Kampfes alle Kerzen aufrecht stehen geblieben.
    »Aber wir haben auch kein Bild von ihr«, wandte Jack ein. »Oder brauchen wir das ebenfalls nicht?«
    »Nein.« Ich bettete Pater Dominics Kopf vorsichtig auf dem Boden. »Wir müssen sie ja nicht heraufbeschwören, weil sie schließlich persönlich anwesend ist. Los, hilf mir, wir müssen sie dahin schaffen.«
    Jack nahm ihre Beine, ich packte sie unter den Armen. Sie stöhnte und wehrte sich die ganze Zeit, aber als ich sie auf die Chorgewänder legte, schien sie es ziemlich gemütlich zu finden. Jedenfalls hörte sie auf zu strampeln und
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