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Susan Mallery - Buchanan

Susan Mallery - Buchanan

Titel: Susan Mallery - Buchanan
Autoren: nehme dich 04 -Tausche mich
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übermütig werden ...
    Er starrte sie ein paar Sekunden lang an. Sie lächelte tapfer zurück. „Eigentlich müssten Sie mich jetzt hineinbitten, oder?“
    „Vielleicht habe ich aber dazu so gar keine Lust.“
    „Sie werden sehen, ich beiße nicht.“
    „Das bezweifle ich.“
    „Ich bin ein sehr netter Mensch.“
    Er sah nicht überzeugt aus, trat aber dennoch zur Seite und ließ sie eintreten.
    Der Vorraum war riesig, strahlte aber trotzdem eine gemütliche Atmosphäre aus. Er war so eingerichtet, dass man sich wohlfühlen sollte – jammerschade, dass er diese Wirkung auf sie im Moment nicht entfalten konnte. Dani drehte sich zu Alex um, doch bevor sie etwas sagen konnte, kam ein Teenager im Rollstuhl auf sie zu. Der Junge war blass und schmächtig, hatte dunkles Haar und braune Augen. Mit seiner rechten Hand bediente er die Steuerung seines elektronischen Rollstuhls, die linke lag gekrümmt in seinem Schoß.
    „Sind Sie die Stripperin, die ich bestellt habe?“, fragte er. „Ich warte schon seit mehr als einer Stunde. Eigentlich hätte ich mir besseren Service von Ihrer Agentur erwartet.“
    Dani legte den Kopf schief und überlegte, wie sie auf diese unverschämte Frage reagieren sollte. Schließlich entschloss sie sich zu einer wahrheitsgemäßen Antwort.
    „Ich habe nicht das Zeug zur Stripperin“, sagte sie schmunzelnd. „Ich bin zu klein. Eine Stripperin stelle ich mir immer groß und mit einem dieser riesigen, bunten Federteile am Kopf vor – so wie es die Showgirls in Las Vegas tragen.“
    „Mit diesen Teilen am Kopf könnten die Frauen aber nicht Autofahren“, entgegnete Ian.
    „Doch, bei offenem Schiebedach schon.“
    „Bringen Sie ihn nicht auf noch mehr dumme Gedanken“, grummelte Alex. „Darf ich vorstellen, das ist mein Bruder Ian Canfield. Er kann ziemlich nervtötend und geschmacklos sein. Ian, das ist Dani Buchanan.“
    „Das ist eine gemeine Verleumdung und überhaupt nicht wahr.“
    „Freut mich, dich kennenzulernen“, sagte Dani und streckte Ian ihre Hand entgegen.
    Er lenkte den Rollstuhl zu ihr und gab ihr die Hand. „Falls Sie gern Stripperin wären – Sie hätten auf jeden Fall das Zeug dazu.“
    „Wie charmant! Ich weiß das Kompliment sehr zu schätzen, und meine Mutter wäre furchtbar stolz auf mich.“
    Ian lachte. „Es kommt selten genug vor, dass ich jemanden mag, aber Sie sind mir sympathisch. Ich hoffe, Sie wissen auch das entsprechend zu schätzen.“
    Dani musste ebenfalls lachen. „Oh, das tue ich. Du bekommst heute Abend in meinem Tagebuch eine besondere Erwähnung.“
    Er seufzte. „Das passiert mir ständig. Die Mädels mögen mich nun mal. Sie stehen alle auf die überdimensionale Batterie meines Rollis. Bei so viel PS flippen sie aus.“
    Nach diesem letzten Satz, drehte er seinen Rollstuhl um die eigene Achse und fuhr davon.
    Als er weg war, wandte Dani sich an Alex. „Sehen Sie, die Leute mögen mich.“
    „Er ist jung und weiß nicht, wer Sie sind.“
    „Sie meinen, er wird mich nicht mehr mögen, wenn er herausfindet, dass ich durch und durch böse bin?“
    Alex sah sie an. Seine dunklen Augen verrieten nicht, was er gerade dachte. „Ian versteht sich normalerweise nicht so gut mit Fremden.“
    „Er ist ein sehr intelligenter junger Mann. Ich mochte ihn auch gleich.“
    „Glauben Sie, ich ändere meine Meinung über Sie, nur weil Sie aus Mitleid mit meinem behinderten Bruder ein bisschen herumgealbert haben?“
    Ihre gute Laune verschwand im Nu. Plötzlich wünschte sie, sie wäre tatsächlich groß und sehr stark, damit sie ihm eine hätte verpassen können.
    „Wagen Sie es nicht, mich zu beleidigen, und wagen Sie es außerdem nicht, ihn zu beleidigen.“ Sie trat dicht vor ihn und bohrte ihm ihren Zeigefinger in die Brust. „Ich verstehe, dass ich ein Problem bin, mit dem niemand gerechnet hat. Sie können von mir aus Ihre Familie so viel beschützen, wie Sie wollen, und es ist mir auch egal, wenn Sie von mir nur das Schlechteste annehmen. Aber hören Sie auf damit, mir den einzigen netten Moment meines bis jetzt absolut verrückten Tages zu zerstören und daraus etwas Abscheuliches zu machen.“
    „Wollen Sie sich mit mir anlegen?“
    „Jederzeit.“
    „Glauben Sie, Sie haben eine Chance gegen mich?“
    „Natürlich.“
    Einer seiner Mundwinkel zuckte leicht. „Warten wir’s ab.“
    Na toll. Sie war wütend, und er fand die Situation – oder vielleicht sogar sie selbst – nicht mehr als witzig. Langsam war es ihr egal, ob er
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