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Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance

Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance

Titel: Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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Blick, zumindest bei mir. Aber bis ich Ella so weit hatte, dass sie mich erhört hat, sind zwei Wochen vergangen.“
    „Seitdem sind wir ein Herz und eine Seele“, ergänzte Ella. „Ich hab mit Tom Schluss gemacht, weil ich Mario liebe. Und selbst wenn ich gesehen hätte, wie er mit dieser Amitussi geknutscht hat, hätte mich das kaltgelassen. Im Gegenteil, es hätte mir die Trennung viel leichter gemacht.“ Sie strahlte Mario an, der sie gleich wieder verliebt küsste.
    „Was?“, fragte Myriam empört. „Seh ich das richtig: Du hast zwei Wochen lang mit diesem Typen rumgemacht, und dann hast du Tom ohne eine Begründung den Laufpass gegeben?“
    Das Lächeln verschwand wieder aus Ellas Gesicht. „Was hätt ich denn tun sollen? Es hätte uns doch beiden nichts gebracht, wenn ich aus Mitleid bei ihm geblieben wäre.“
    „Nee“, sagte Myriam. „Das stimmt.“
    „Gibt es sonst noch Verbrechen, die du mir anlasten willst? Oder hast du irgendwas anderes auf dem Herzen?“, fragte Ella sarkastisch. „Falls nicht, würden wir jetzt gerne wieder allein sein. Meine Eltern sind nämlich bis morgen weg und wir haben noch einiges vor.“
    Mario küsste Ella zum dritten Mal. Dann zwinkerte er Myriam verschwörerisch zu. Igitt, das war ja ekelhaft.
    „Danke“, sagte Myriam. „Das war’s. Also, ich fand die Vorstellung ganz schön schrecklich, dass du ein Pferd entführt haben könntest, um dich an April zu rächen. Aber die Wahrheit find ich, ehrlich gesagt, noch widerlicher.“
    Damit drehte sie sich um und marschierte den Weg zurück zum Tor. Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss. Unter ihren Füßen knirschten die Kiesel. Es klang, als ob sie leise kicherten.
    Was für eine blöde Kuh diese Ella war! Wie hatte Tom es nur mit ihr aushalten können? Immerhin waren die beiden einige Monate zusammen gewesen.
    Ella war eine eingebildete, verzogene, reiche Schlange, aber an Charlies Entführung war sie definitiv unschuldig. Genau wie Merle. Oder April selbst, die ja für die ganze Nacht ein Alibi hatte.
    Myriam lehnte ermattet ihren Kopf gegen die Fensterscheibe im Bus. Es war zum Verrücktwerden. Wieder eine Verdächtige weniger.
    War am Ende doch irgendein Fremder auf die Ranch marschiert und hatte Charlie entführt? Aber woher hätte ein Fremder wissen können, dass es Aprils Pferd war, das er da mitnahm? Nein, Tom hatte Recht. Es kam nur eine Person infrage, die sowohl April als auch die Ranch kannte.
    Irgendetwas müssen wir übersehen haben, überlegte Myriam. Irgendein Detail, irgendeinen versteckten Hinweis. Denk nach!, spornte sie sich selbst an. Vielleicht lag die Lösung des Falls näher, als sie alle dachten. Wenn sie nur nicht so müde gewesen wäre, wäre sie bestimmt darauf gekommen. Aber ihre Gedanken zogen sich wie Kaugummi. Sie schloss für einen Moment die Augen.
    Als sie sie wieder öffnete, hielt der Bus gerade am Freiligrathplatz. Fünf Stationen nach ihrer Haltestelle. Fluchend stieg Myriam aus und wartete dann eine Viertelstunde auf einen Bus, der in die Gegenrichtung fuhr.
    Glücklicherweise waren ihre Eltern ähnlich erschöpft. Als Myriam nach Hause kam, schliefen sie immer noch. Sie schlich auf Zehenspitzen in ihr Zimmer und warf sich aufs Bett.
    Morgen läuft die Frist ab, die der Entführer April gesetzt hat, dachte sie, während sie verzweifelt versuchte, die Augen offen zu halten. Ich muss die anderen anrufen und fragen, ob sich etwas Neues ergeben hat. Ich muss mit April sprechen, ob sie ihren Vater doch noch überzeugen konnte. Ich muss …, dachte Myriam, aber sie brachte den Gedanken nicht mehr zu Ende.
    Sie schlief traumlos und tief, bis ihre Mutter sie aus dem Schlaf rüttelte. „Was ist nur mit dir los, Myriam?“, rief sie. „Du hast den ganzen Nachmittag verschlafen! Es ist kurz vor acht Uhr.“
    Myriam rappelte sich hoch. Viel zu schnell, das Zimmer begann sich plötzlich um sie zu drehen.
    „Was?“, fragte sie benommen.
    „Hallo?“ Ihre Mutter war entsetzt. „Hast du dir etwa die Nächte um die Ohren geschlagen, während wir weg waren? Mit wem warst du unterwegs? Du lieber Gott, ich hoffe doch, dass keine Drogen im Spiel waren. Ich dachte immer, ich könnte mich auf dich verlassen!“
    „Kannst du auch“, sagte Myriam hastig. „Es ist alles okay. Ich bin nur kurz eingenickt. Hab wohl wirklich ein bisschen zu lange ferngesehen gestern Abend.“
    Ihre Mutter blickte sie skeptisch an. Myriam bemühte sich um ein vertrauenerweckendes Lächeln. Das war nicht ganz

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