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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)
Autoren: David J. Dives
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baumelnd auf der Höhe ihrer Brüste. Ein Lächeln huschte über ihr elfenhaftes Gesicht. Sie ließ die Schuhe fallen und kam auf ihn zu. Ihre Schritte waren nicht zu hören. Wie eine Ballerina schwebte sie durch den Raum.  
    Da war es wieder. Das Ballet der Gestalten beim Fenster. Der Feentanz. Die Gesichter. Das Rauschen der Blätter.  
    Sie legte einen Arm um ihn. Sie kicherte, schmiegte sich an ihn und gab einen leisen Laut des Wohlseins von sich. Ihre Brüste fühlten sich an wie zwei weiche warme Kissen an seinem Bauch.
    Tony versank in ihrer Umgarnung.
    Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, er hob sie mit dem linken Arm hoch und setzte sie auf die hüfthohe Fläche hinter der Bar. Er fühlte sich berauscht, wie elektrisiert. Belämmert. Was für eine Gewaltsbraut, mir wird schwindlig!
    Er spürte ihren Atem an seinem Hals, ihre Zungenspitze an seinem Schlüsselbein. Er stand zwischen ihren gespreizten Beinen.  
    Er trank den letzten Rest seines Drinks. Er liebte den subtilen Geschmack der ätherischen Öle der Limette, die Frische der Minze vom brasilianischen Deli in seiner Straße.  
    Er stellte das Glas auf den Tresen neben ihrer Hüfte und fuhr mit seiner Hand über ihr Knie langsam zur Innenseite ihrer Schenkel, während er sie wieder küsste. Seine Fingerspitzen glitten über die samtweiche Haut langsam nach oben. Er spürte das zarte feuchte Fleisch, die feinen Härchen.
    Auf einmal gaben seine Beine nach, der Limonengeschmack in seinem Mund wurde für den Bruchteil einer Sekunde zu ganzen Limettenbaumwäldern, er sah Sonne, Dschungel. Blumenfelder. Alles drang auf einmal mit voller Gewalt in seinen Kopf.  
    Das Parfum. Sie ist atemberaubend. Ich könnte ihn ihr versinken. Sterben. Ersticken.
    Er fiel in einen Strudel. Tief hinab. Es wurde dunkel um ihn herum.  

    3

    Tonys Augenlieder waren schwer wie Blei. Sein Hirn fühlte sich an, als ob es sich verflüssigt hätte.  
    Jemand hat mein Wohnzimmer um 90 Grad gedreht, und ich klebe an der Wand. Mit Blut in meinem Mund. Wie schön!  
    Sein Kopf drohte, vor Schmerzen zu zerplatzen.  
    Was ... ?  
    Sein Herz klopfte wie ein Trommelfeuer, Adrenalin schoss durch seinen Körper, kalter Schweiß trat ihm auf die Stirn. Er hob ganz leicht den Kopf; ein stechender Schmerz im Innern seines Schädels traf ihn wie ein Hammerschlag. Verdammter Scheißdreck!  
    Er blieb einen Moment liegen. Mit beiden Händen stützte er sich auf und lehnte sich mit dem Rücken an die Couch. Er schaute sich um. Alles war wie immer. Die ungelesene Ausgabe der «Downtown Weekly» von letzter Woche lag unberührt auf dem Edelholz-Salontisch. Stille.  
    Die Sonne schien, dem Lichteinfall nach musste es Nachmittag sein. Tony schaute auf das schwarze Edelstahlgehäuse an seinem Handgelenk. 15.48 Uhr. Nachmittag?! Ich war fast acht Stunden weggetreten.
    Das Letzte, an was sich Tony erinnern konnte, war der intensive Duft des Parfums in seiner Nase.  
    Die Blonde! Der Drink! Ich muss ...  
    Er stand ruckartig auf. Sein Kopf quittierte dies umgehend mit einem heftigen Schwindelanfall. Er beugte sich leicht zur Couch, hielt sich fest und atmete ein paar Mal tief durch. Ihm war speiübel. Sterne tanzten und funkelten vor seinen Augen.  
    Einige Minuten vergingen. Langsam spürte er den Boden wieder unter den Füssen, der verschwommene Blick klärte sich. Reiß dich zusammen!  
    Dann stakste er zur Bar hinüber, wo er sich seiner Erinnerung nach zuletzt aufgehalten hatte. Die Ablage hinter der Bar war blitzblank aufgeräumt. Keine Gläser, keine angeschnittene Limette, kein Messer, kein Raspeleisen – nichts.  
    Tony ging durch die ganze Wohnung. Alles sah aus wie am Morgen des Vortages, bevor er sich mit DuCrois zum Meeting getroffen hatte.  
    DuCrois!  
    Tony schüttelte sein Sakko aus, das er bei seiner Heimkehr auf die Couch geworfen hatte. Sein Mobiltelefon plumpste auf das helle Lederpolster. Er entsperrte das Gerät und wählte DuCrois' Nummer im Adressbuch. Seine Hände zitterten.  
    Keine Antwort.  
    Anscheinend war das Handy seines Kunden ausgeschaltet und sein Besitzer ebenso.  
    Walter! Vielleicht hat er sie rausgehen sehen?  
    Tony wählte die Nummer der Türwache unten beim Eingang.  
    «Portier und Concierge Services, Walter Richmond zu Diensten. Sie wünschen?»
    «Hey Walter, ich bin’s, Tony! Sag mal, was ist heute Morgen passiert? Wo ist die Blonde hin?»
    «Heute Morgen? Hm ... ich verstehe nicht, Sir. Was meinen Sie?
    «Walt! Ich habe dir doch
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