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Suesses Gift Der Liebe

Suesses Gift Der Liebe

Titel: Suesses Gift Der Liebe
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zu fast neunundneunzig Prozent sicher, dass es sich nur um eine vorübergehende Abwesenheit handelt, falls sie die Stadt verlassen haben.«
    »Warum vorübergehend?«
    »In der Wildnis von Schottland oder Wales würden sie schwerlich die Geldgeber finden, die sie brauchen. Leider ist die Agentur Jones keine Polizeitruppe. Ich verfüge nicht über Hunderte von Agenten, die ich ausschicken kann, damit sie die Straßen durchstreifen, geschweige denn das flache Land. Außerdem habe ich noch andere Fälle, die ich bearbeiten muss. Erst heute Morgen bekam ich einen neuen.«

    Sie blickte rasch auf. In ihren Augen glänzte Interesse. »Hat er mit Gift zu tun?«
    Ihre Begeisterung war erfreulich.
    »Leider nein. Offenbar tritt jemand, der ein gewisses Talent besitzt, als Medium auf.«
    »Was ist so ungewöhnlich daran? In London muss es ein paar tausend Menschen geben, die sich als Medium ausgeben. Das sind durchweg Betrüger.«
    »Dieses Medium besitzt aber tatsächlich eine gewisse Gabe.«
    Lucinda schnaubte damenhaft. »Sie wird es doch nicht für Kontakte mit dem Jenseits verwenden. Das wäre ganz unmöglich. Wer behauptet, mit den Toten sprechen zu können, ist ein Scharlatan durch und durch.«
    »Offenbar besorgt sich dieses Medium seine eigenen Geister.«
    »Was meinst du damit?«
    »Mein Klient ist überzeugt, dass das Medium eines der Mitglieder seiner Séance-Gruppe ermordete. Da das Opfer tot ist, war ich einverstanden, mir die Sachlage anzusehen.«
    Lucinda steckte das kleine Vergrößerungsglas ein und sah ihn an. »Du hast doch keine Zeit, jeden Fall persönlich zu untersuchen. Allmählich musst du zu delegieren lernen. Außerdem müssen wir ein Netzwerk von Agenten aufbauen, die wir bei Bedarf bei verschiedenen Ermittlungen einsetzen.«
    Er sah sie an.
    »Wir?«, wiederholte er vorsichtig.
    »Ich habe beschlossen, dein Angebot einer Partnerschaft anzunehmen.« Sie lächelte ruhig. »Vorausgesetzt natürlich, dass auch mein Name auf den Firmenkarten steht.«

    »Wenn du auch nur einen Moment glaubst, ich würde mir einen Vorrat von Geschäftskarten mit dem Aufdruck Bromley & Jones zulegen …«
    »Ach, schon gut.« Sie hob die Hand, Handfläche nach außen, als Zeichen der Niederlage. »Kompromissbereit wie ich bin, soll mir Jones & Bromley recht sein, aber gut klingt es nicht, Caleb. Das musst du zugeben.«
    »Nein, ganz sicher nicht.«
    »Und Jones & Company auch nicht.«
    »Verdammt, Lucinda …«
    Eine Bewegung in der Tür ließ ihn aufblicken. Er drehte sich um und sah eine sehr entschlossen aussehende Victoria im Eingang stehen.
    »Ach, Victoria«, sagte er. »Was für eine Freude, Sie heute zu sehen. Aber warum habe ich plötzlich eine dunkle Vorahnung?«
    »Sehr wahrscheinlich, weil Sie psychische Fähigkeiten besitzen, Sir.« Victoria betrat das Gewächshaus. Sie blickte um sich, und ihre Miene erhellte sich. »Es ist das erste Mal, dass ich hier bin. Ich muss sagen, die Atmosphäre ist sehr erfrischend.«
    »Danke«, sagte Lucinda. »Ich nehme an, Sie sind gekommen, um mit Caleb zu sprechen. Ich lasse euch allein, damit ihr ungestört seid.«
    »Nicht nötig.« Victoria unterbrach sich, um einen großen Farn zu bewundern. »Im Gegenteil würde ich Ihren Beistand bei diesem Gespräch sehr zu schätzen wissen.«
    Caleb sah sie wachsam an. »Was wollen Sie von mir, Victoria?«
    Sie wandte dem Farn ihren Rücken zu. »Ich möchte, dass
Sie für Mr Fletcher eine dauernde Position in der Society finden.«
    »Er ist bereits Mitglied.«
    »Sie wissen sehr gut, dass ich das nicht meine. Er braucht ein regelmäßiges, anständiges Einkommen.«
    »Warum?«, fragte Caleb.
    »Weil er bald heiraten wird.«

42. KAPITEL
    Später saß Lucinda mit Victoria in der Bibliothek beim Tee.
    »Ich plane, Mr Fletcher in etwa einer Woche Patricias Eltern vorzustellen«, sagte Victoria. »Bis dahin werde ich alles gut im Griff haben.«
    »Wie wollen Sie den McDaniels Mr Fletchers Vergangenheit plausibel machen?«, fragte Lucinda höchst interessiert.
    »Wenn man zum Kern der Sache kommt, gibt es eigentlich wenig Erklärungsbedarf. Mr Fletcher ist ein hochbegabter Gentleman, eine Waise aus guter Familie. Natürlich wurde er wie Patricia in die Arcane Society hineingeboren. In letzter Zeit war er mit verdeckten Ermittlungen für den Rat befasst. Unter höchster Geheimhaltung. Der Großmeister hält ihn für unentbehrlich.«
    »Wenn man Sie so hört, könnte man ihn für einen Agenten der Krone halten.«
    »Aber es ist die
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