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Sueßer als der Duft der Rosen

Sueßer als der Duft der Rosen

Titel: Sueßer als der Duft der Rosen
Autoren: Charlotte Maclay
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der einzige Mensch, der vor ihrem inneren Auge auftauchte, war Curt Creighton. Und er war kein unerfahrener, ungeduldiger Teenager, der beim Sex Geschwindigkeitsrekorde aufstellen wollte. Mit Curt wurde die Zeit zu einer scheinbar endlosen Reihe wunderbar
    unbeschwerter Momente, die zu einem sinnlichen Glück verschmolzen, das sie nie für möglich gehalten hatte. Er hatte sie ohne jede Hast, fast andächtig geliebt und sie mit einer Zärtlichkeit verwöhnt, von der sie nie zu träumen gewagt hätte.
    Curt war klug und humorvoll. Er bot jungen Mädchen, die unbedingt zum Film wollten, den Schutz und die Geborgenheit, die sie in der harten Welt Hollywoods brauchten. Er bewahrte ein Werk in einer Kleinstadt in Alabama vor der Schließung, um den dortigen Menschen zu helfen und das Andenken seiner Mutter zu ehren. Er ließ gern Drachen steigen und fuhr, schnell Auto. Er war ganz einfach ein guter Mensch, vermutlich der beste, der ihr jemals begegnet war.
    Und, verdammt noch mal, sie liebte ihn.
    Noch nie hatte Kathryn ein so starkes, so tiefes Gefühl empfunden wie ihre überwältigende Liebe zu Curt.
    Was machte es schon, wie andere darüber dachten, oder ob sie jedesmal, wenn sie eine Zeitung aufschlug, ihr eigenes Foto sah? Sie würde nicht durchs Leben schleichen, um ihre Beziehung mit Curt vor der Umwelt zu verstecken. Sollten die anderen doch reden. Sie würde Curt Creighton so lange lieben, wie er ihre Liebe brauc hte. Und sie hoffte von ganzem Herzen, dass er dies für den Rest ihres Lebens tun würde.
    Doch dann wurde ihr mit Schrecken bewusst, dass sie nicht wusste, was Curt für sie empfand. Seine Unbeschwertheit, sein Humor, seine Verführungskünste, all das waren Dinge, die einen millionenschweren Playboy auszeichneten. Aber sie hatte auch Einblicke in die ernste, nachdenkliche Seite seiner
    Persönlichkeit bekommen, und diese Seite zog sie weit mehr an, als seine sinnliche Lebenslust.
    Vor langer Zeit hatte sie sich von Typen, die ihr einige schöne Worte ins Ohr flüsterten, in die Irre führen lassen ... und von ihrer eigenen Sehnsucht danach, geliebt zu werden.
    Vielleicht hatte der erotische Wirbelwind, den Curt entfachte und von dem sie sich hatte mitreißen lassen, ebenso wenig mit wahrer Liebe zu tun wie das ungeschickte Herumprobieren eines Heranwachsenden?
    Gütiger Himmel, wie sollte sie sich jemals sicher sein?
    Das efeubewachsene Haus, in dem Kathryn großgeworden war, lag zwei Blocks von der Hauptstraße entfernt. Es war das größte im Viertel. Sie erinnerte sich daran, wie sorgfältig ihre Mutter den Garten gepflegt hatte und wie stolz ihr Vater auf seinen Besitz gewesen war. Fast jedes Jahr verpasste er den weißen Fensterrahmen einen neuen Anstrich.
    Aber nach dem Tod seiner Frau wurde er verschlossen und unnahbar und konnte Kathryn nicht die Liebe geben, nach der sie sich sehnte. Und sie war so dumm und naiv, sie anderswo zu suchen.
    Vielleicht war er schon immer so gewesen, dachte Kathryn jetzt. Oder er wurde mit seiner Trauer nicht fertig und wusste einfach nicht, wie er mit einer Tochter im Teenageralter umgehen sollte. Es war das erste Mal, dass sie versuchte, ihren Vater zu verstehen.
    Sie fuhr ihren VW-Käfer in die Einfahrt neben der alten Weide, die dem Haus Schatten spendete. Dann stieg sie aus, atmete tief durch und ging zur Veranda.
    Die Haustür wurde aufgerissen, und eine junge Frau mit rotblondem Haar trat ins Freie. Sie blieb auf der obersten Stufe stehen und fragte zaghaft: "Kathryn?"
    "Ja, ich bin es. Deine ve rlorene Schwester ist endlich nach Hause zurückgekehrt." Lächelnd breitete sie die Arme aus. Sie wusste noch, wie sehr sie es bereut hatte, ihre kleine Schwester in einem Haus ohne Mutter zurückzulassen. Sie hätte es nie getan, wenn ihr Vater sie nicht hinausgeworfen hätte, "Meine Güte, bist du erwachsen geworden, Alice. Wo sind denn deine Zöpfe geblieben?"
    Lachend rannte Alice die Stufen hinunter und flog
    buchstäblich in Kathryns Arme. "Und wo sind deine engen Jeans und knappen TShirts geblieben, über die Dad sich früher immer so schrecklich aufgeregt hat? In dem Kostüm, das du trägst, siehst du aus, als kämst du direkt aus der
    Vorstandssitzung einer Bank."
    "Das ist mein Karrierefrauen-Outfit. Ich habe es extra angezogen, um Dad zu beeindrucken. Den engen Jeans bin ich schon vor vielen Jahren entwachsen." Kathryn wurde plötzlich bewusst, dass sie vielen Dingen entwachsen war, ohne es zu merken. Am wichtigsten war, dass sie nicht mehr das
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