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Sueßer als der Duft der Rosen

Sueßer als der Duft der Rosen

Titel: Sueßer als der Duft der Rosen
Autoren: Charlotte Maclay
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Schreibtisch und wählte Curts Nummer.
    Er nahm nach dem ersten Läuten ab.
    Der vertraute Klang seiner Stimme ließ ihren Atem stocken.
    Aus Curt Creightons Mund besaß selbst ein schlichtes Hallo eine verführerische Macht, aber Kathryn war fest entschlossen, ihr zu widerstehen.
    "Ihr Pralinenbote hat die ganze Kanzlei in Aufregung versetzt", sagte sie vorwurfsvoll.
    "Gern geschehen", erwiderte er, und sie konnte sein selbstsicheres Lächeln förmlich hören.
    "Ich werde die verlorene Arbeitszeit auf Ihre Rechung setzen."
    "Kein Problem."
    Natürlich nicht. Schließlich war er Millionär. Ihr Stundenlohn war für einen Mann wie Creighton Kleingeld. "Wenn Sie mich weiterhin belästigen, werde ich eine gerichtliche Verfügung gegen Sie erwirken", drohte sie.
    "Wenn Sie mir heute morgen nicht entwischt wären, hätte ich Ihnen die Pralinen persönlich übergeben. Dann hätte ich Ihren Arbeitsalltag nicht stören müssen. Sie hätten sich freundlich bei mir bedankt, und ich hätte Sie zum Essen eingeladen. Genau deshalb habe ich Sie gestern angerufen. Wie wäre es mit heute abend? So gegen sieben?"
    "Ich habe einen Abendkurs. Außerdem gehe ich nicht mit..."
    "Dann morgen abend?"
    "Nein." Der Mann war wirklich der beharrlichste, trotzigste...
    "Mal sehen..." Er überlegte. "Ich kenne da diese Rockband.
    Drei oder vier Typen. Riesige Verstärker. Gitarren und Bassgeige. Die freuen sich über jeden zusätzlichen Auftritt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Ihnen mein nächstes
    Geschenk..."
    "Das würden Sie nicht wagen."
    "Die würden bestimmt das ganze Gebäude in Aufregung versetzen. Sie könnten schon im Fahrstuhl loslegen, und wenn sie Ihr Stockwerk erreicht haben, herrscht im Haus schon eine tolle Stimmung."
    Kathryn spürte, wie ihr die Tränen kamen. "Bitte, Curt..."
    Ihre Stimme versagte, und sie fing an zu weinen. "Begreifen Sie denn nicht? Es war mir peinlich. Vor meinen Freunden, den Leuten, mit denen ich jeden Tag zusammenarbeiten muss. Was müssen sie denn jetzt von mir denken?" Und was mussten sie jetzt hinter ihrem Rücken über sie tuscheln? Das Kichern, das sie gehört hatte, galt bestimmt nicht nur dem süßen Hinterteil des Sängers.
    Ihr flehentlicher Ton brachte ihn zum Schweigen.
    Kathryn massierte sich die Schläfe, während sie auf seine Antwort wartete. Sie presste die Lippen zusammen. Jetzt musste er ihr doch versprechen, sie in Ruhe zu lassen.
    "Sie haben recht", erwiderte er heiser. "Ich entschuldige mich."
    Sie schloß die Augen und seufzte erleichtert auf. "Dann haben Sie also begriffen, dass ich keine Geschenke möchte?
    Und dass Sie mich nicht mehr anrufen sollen, weder hier noch zu Hause?"
    "Keine Geschenke mehr? Nicht einmal ein winzig kleines ..."
    "Nein."
    "Wissen Sie was, hübsche Lady? Ich verspreche, ich werde Sie nicht mehr in Verlegenheit bringen. Wie finden Sie das?"
    "Das reicht nicht, Creighton."
    "Also scheitern meine Versuche, Sie zu verführen, ganz jämmerlich? Sie sind kein bisschen interessiert?"
    Seine Ehrlichkeit ließ sie einen Herzschlag zu lange zögern.
    „Ich werde nichts sagen, womit ich mich selbst belasten könnte." Aber ihre Worte ließen keinen Zweifel daran, wie wirkungsvoll seine Verführungsmethoden waren.
    Sein warmes Lachen war wie ein zärtliches Streicheln. Er hatte herausgehört, was sie vor ihm verbergen wollte. Jetzt würde er erst recht nicht aufgeben. Kathryn fühlte sich hilflos, war sich jedoch nicht mehr absolut sicher, ob sie seinem Charme wirklich widerstehen wollte.
    Am Morgen darauf lag ein in braunes Papier gewickeltes und mit der Aufschrift "Persönlich" versehenes Päckchen auf Kathryns Schreibtisch. Mit einer Mischung aus Neugier und Nervosität wickelte sie es aus. Keine Karte, kein Absender.
    Aber man musste kein Genie sein, um zu wissen, von wem es kam.
    Das Seidentuch glitt geschmeidig über ihre Finger, und als sie es an die Wange hielt, war es wie die Berührung eines Liebhabers.
    Mit klopfendem Herzen stellte Kathr yn sich vor, wie Curt es ausgesucht, sich über die kräftigen Hände gelegt und dann sorgfältig in die Schachtel gefaltet hatte. Ob er sich ausgemalt hatte, wie sein Geschenk sich um ihren Hals schmiegte? Oder an ihr Haar? Gütiger Himmel, an so etwas durfte sie nicht einmal denken. Es brachte sie nur dazu, sich Versuchungen
    auszusetzen, denen sie möglicherweise nicht gewachsen war.
    Als Teenager hatte sie einen Fehler begangen, weil sie naiv und leichtsinnig gewesen war. Sie hatte sich geschworen, es nie wieder
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