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Süsse Sehnsucht Tod

Süsse Sehnsucht Tod

Titel: Süsse Sehnsucht Tod
Autoren: Jason Dark
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getroffen und Bekannte.«
    »Auch die Seelen der Opfer?« Ich hatte mich mit dieser Frage einfach eingemischt und wußte auch nicht, ob das gut oder schlecht war.
    Jedenfalls erlebte ich eine Reaktion, die auch Mandy Alwood erschreckte, denn aus dem Radio drang uns etwas entgegen, das sich wie ein Wutschrei aus dem Jenseits anhörte.
    Plötzlich spielte das magische Auge verrückt. Es zuckte wild. Von Ed Greene hörten wir nichts, aber das Auge platzte plötzlich weg. Kleine Splitter aus Glas landeten vor dem Radio, wo sie liegenblieben.
    Mandy sprang auf. Sie lief auf das Radio zu, blieb schon nach einem Schritt stehen, fuhr wieder durch ihre Haare und drehte sich zu mir um.
    Ihr Gesicht sah sehr blaß aus. Beim Sprechen bewegte sie heftig den Mund. »Er ist weg!« keuchte sie. »Verdammt noch mal, er ist weg. Er wollte nicht mehr.«
    Ich stand ebenfalls auf und beruhigte sie. »Keine Angst, er wird zurückkehren, und das Radio ist auch noch in Ordnung. Es zersplitterte nur das Glas des Auges.«
    Mandy starrte den Kasten an. »Warum ist er weg? Können Sie mir das sagen?«
    »Das bin ich wohl schuld. Ich habe ihm eine Frage gestellt, die ihm nicht paßte.«
    »Nach den Opfern?«
    »Ja.«
    »Das hätten Sie nicht tun sollen, John.«
    »Pardon, aber ich konnte es leider nicht wissen. Sie müssen mir schon verzeihen.«
    »Ja, schon gut.« Mandy ließ mich stehen und ging auf das Radio zu. Sie drehte den Senderknopf, und wir beide schraken zusammen, als plötzlich der laute Musikstoß durch das Zimmer hallte. Mandy drehte sofort leiser. »Das ist es dann wohl gewesen«, sagte sie und hob die Schultern. »Schade.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie haben ihn vertrieben.«
    »Aber nicht für immer.«
    »Weiß man es?«
    Ich nickte. »Da haben Sie recht. Man kann es nie wissen, aber ich sage Ihnen eines, Mandy. Wenn er zurückkehren will, dann kehrt er auch zurück.«
    »Jetzt haßt er mich.«
    »Finden Sie das so schlimm?«
    »Ja«, erklärte sie mir. »Ich finde das schlimm. Ich war etwas Besonderes, denn ich hatte Kontakt aufgenommen.«
    »Er war immerhin ein Massenmörder.«
    »Trotzdem.«
    Ich durfte Mandy nicht mit normalen Maßstäben messen. Sie war in ein Gebiet eingedrungen, das mehr als rätselhaft war und auch für Wissenschaftler ein Problem darstellte. Es hatte sie voll in ihren Bann gezogen, ihr auf der anderen Seite auch Angst eingeflößt, sonst hätte sie sich meinem Freund Bill nicht offenbart.
    »Wissen Sie, wie ich mich fühle, John?«
    »Nein, wie sollte ich?«
    »Als wäre mein Körper, verstehen Sie, mein eigener Körper, elektrisch geladen. Überall rieselt es. Die Härchen auf meiner Haut kribbeln. Es kommt mir vor, als hätte ich einen bestimmten Besuch bekommen. Als wäre etwas in mir.«
    »Woran denken Sie denn da?«
    »Ich kann es nicht genau sagen. Das kann er sein. Er hat die Grenze übersprungen und ist bei mir.«
    Ich lächelte sie an. »Tut mir leid, Mandy, das kann ich nicht nachvollziehen, und ich glaube auch nicht daran.«
    »Was glauben Sie denn?«
    »Nun, daß er sich zurückgezogen hat. Ich bin davon überzeugt, daß ihn meine Frage sehr störte und er sich so schnell nicht mehr blicken läßt.«
    »Er kommt nie mehr.«
    »Das glaube ich nicht. Aber wenn Sie so scharf darauf sind, Kontakte mit dem Jenseits zu knüpfen, Mandy, warum versuchen Sie es später nicht noch mal?«
    »Das werde ich auch.«
    »Und Sie haben bisher nur mit diesem Eddy Greene Kontakt gehabt und mit keinem anderen?«
    »Nur mit ihm. Manchmal habe ich mich zwar gestört gefühlt, aber Eddy hat sich immer gemeldet. Er war derjenige, auf dessen Frequenz ich mich aufhielt. Wir haben uns unterhalten. Es war gut, aber ich bekam auch Angst.«
    »Vor ihm?«
    Sie faßte sich an den Kopf und schüttelte ihn. »Nicht direkt vor ihm, und ich weiß auch nicht, wie ich das alles erklären soll. Ich – ich war völlig durcheinander.« Sie ließ den Arm wieder sinken und begann mit einer Wanderung durch das Zimmer. »Ich kam nicht mehr zurecht. Es war ein Einschnitt in mein Leben. Zuerst hat es mir noch Spaß gemacht, ich habe auch aus Spaß angefangen, wie so einige, dann wurde es zur Manie. Ich kam nicht mehr davon los und hatte plötzlich Angst, als sich die Dinge immer mehr aufstockten. Ich wollte deshalb mit jemandem darüber sprechen, der sich auskennt.«
    »Das haben wir getan.«
    »Aber Sie haben ihn vertrieben, John.« Sie starrte mich an und hatte die Hände zu Fäusten geballt. »Das ist doch das Problem.«
    »Weil
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