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Süsse Sehnsucht Tod

Süsse Sehnsucht Tod

Titel: Süsse Sehnsucht Tod
Autoren: Jason Dark
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nicht mit einem oder zwei Toten zufrieden, sie schlugen brutal zurück. Sie wollten die Seelen.
    Normalerweise hätte Suko nach unten laufen und auch in den Etagen über ihm nachschauen müssen, die Zeit dazu fehlte ihm jedoch. Er wollte die Bewohner dieser Wohnungen nicht aus den Augen lassen, und deshalb blieb er, handelte aber auch nach seinem Notplan. Von Sir James war ihm Unterstützung zugesagt worden. Und er freute sich darüber, ein Handy bei sich zu haben.
    Suko zog sich zurück, wo er etwas ungestörter war, aber die Menschen noch im Auge behalten konnte. Er tippte die Nummer ein und ging davon aus, Sir James zu erreichen.
    Der meldete sich auch. Nur war seine Stimme kaum zu verstehen. In die Worte hinein erklang ein Kratzen, hervorgerufen durch atmosphärische Störungen, die bestimmt nicht auf normale Einflüsse zurückzuführen waren. Hier war eine ungewöhnliche Elektrizität entstanden. Energie aus dem Jenseits, die auch das Telefonieren beeinflußte. Suko versuchte es trotzdem. Er schrie in sein Handy. Er hörte als »Antwort« auch mal ein Wort oder Fragmente davon, aber das brachte nichts.
    Er steckte den Apparat wieder weg. In der Hoffnung, daß Sir James möglicherweise nachdachte und aus diesen Anruf-Fragmenten die richtigen Schlüsse zog.
    Eine Fensterscheibe splitterte. Suko schrak zusammen. Er hörte ein Lachen. Er wußte nicht, wo sich die Wohnung befand, in der das Geräusch aufgeklungen war. Vor ihm, zu weit, und trotzdem versuchte er es.
    Er sprintete los. Der Flur war nicht nur eng, er war auch voll geworden, und Suko schaffte es nicht, all die Hindernisse zur Seite zu räumen.
    Ein Kind sprang ihn an. Es war ein Mädchen, höchstens zehn Jahre alt, das die innerliche Veränderung zu einer kleinen Bestie hatte werden lassen.
    Es klammerte sich an Suko fest. Es wollte ihn nicht weiterlassen und schrie.
    In den Schrei des Mädchens mischte sich ein anderer. Ein lauterer, ein gellender. Suko hörte das Echo durch die offene Wohnungstür in den Flur dringen.
    Jetzt wußte er Bescheid, und er wußte auch, daß er zu spät kommen würde. Das Kind wollte ihn nicht loslassen. Suko schleifte es hinter sich her, vorbei an den unbeweglich dastehenden Zuschauern, die ihren Spaß hatten und scharf grinsten.
    Suko lief in die Wohnung. Das Fenster war zerstört. Durchzug spielte noch mit den Scherben, und Suko eilte zum Fenster, um nach draußen zu schauen.
    Es war eine Frau, die sich in die Tiefe gestürzt hatte. Sie lag auf dem Boden und sah im Licht der Dämmerung aus wie ein dunkler großer Fleck. Suko fiel auch auf, daß sich niemand mehr vor dem Haus aufhielt, alle Bewohner hatten sich in diesem Bau verkrochen, als hätten sie die entsprechenden Befehle erhalten.
    Der Reihe nach, schoß es Suko durch den Kopf. Einer nach dem anderen wird den Tod suchen. Die verfluchte Macht aus dem Jenseits hat sie zu Lemmingen werden lassen, denn auch die stürzen sich in den Tod. Er hätte vor Wut schreien können, so hilflos fühlte er sich. Als er sich umdrehte, da hatte sich die Lage verändert.
    Sechs Personen hatten sich durch die Tür in das Zimmer gedrängt. Der Raum war klein. Sie füllten ihn wie eine lebende Mauer aus, und sie ließen Suko nicht aus dem Blick, als wollten sie ihn mit ihren Augen sezieren.
    Der Inspektor wußte sofort, daß sich die Lage zu seinen Ungunsten verändert hatte. Und er sah auch, daß sich Dean Patterson zum Anführer der Leute gemacht hatte. Er stand einen Schritt vor ihnen. Er nickte Suko zu, tat aber zugleich so, als wäre er dabei, dem Rauschen aus dem verdammten Radio zu lauschen.
    Er lächelte breit. Die Augen leuchteten in einer Vorfreude auf das Jenseits, und dann, als er noch einen kleinen Schritt auf Suko zugegangen war, sagte er: »Wir sind gekommen, um die andere Welt zu sehen. Aber nicht nur wir wollen sie sehen. Du sollst sie ebenfalls kennenlernen. Dreh dich um. Du sollst als erster springen. Danach werden wir dir folgen…«
    ***
    Es war nicht einfach gewesen, Iris Cramer in den Fahrstuhl zu bekommen. Immer wieder hatte sie mir ihren Widerstand entgegengesetzt und versucht, sich festzuklammern oder abzustützen.
    Ihre Hände tasteten nach Widerständen, sogar an der Wand hatte sie sich festhalten wollen, aber die war zu glatt.
    Der Aufzug hatte diese Etage nicht verlassen. Ich konnte die Tür aufziehen. Iris hineinhieven und die Tür wieder schließen. Die Frau sank zusammen. Dabei knirschte sie mit den Zähnen, aber sie wurde nicht bewußtlos. Der kalte Haß
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