Sueß, naiv und intrigant

blieb abrupt stehen. Natürlich, Jenny tratschte überall herum, dass das Feuer ihre Schuld gewesen sei! »Dahinter steckt Jenny, das weiß ich. Sie will, dass wir rausfliegen.«
    »Was?« Nun war es an Easy, überrascht zu reagieren. »Jenny? Ausgeschlossen.«
    Callie versteifte sich. Er verteidigte diese kleine blöde Brandstifterin auch noch? Sie merkte, wie ihre Handflächen feucht wurden. Nicht schon wieder. »Sie hat uns gesehen, weißt du? Wir haben gestern Nacht einen Riesenzoff gehabt und sie hat mich alles Mögliche genannt.« Das stimmte zwar nur teilweise, aber Easy musste ja nicht die ganze Wahrheit erfahren. Er musste nur zu seiner Freundin halten, bedingungslos.
    Easy fuhr sich geistesabwesend mit der Hand durchs Haar. »Na ja, bestimmt ist sie ziemlich traurig.«
    Das war die falsche Antwort. Callie rückte einen Schritt von Easy ab und nahm hastig einen Schluck Kaffee. Fast im selben Moment spürte sie, wie ein paar Tropfen aus dem Plastikdeckel des Bechers drangen und auf ihren Mantel spritzten. Verdammte Sch... »Wenn du sie so toll findest, dann los, du solltest vielleicht auf der Stelle zu ihr!«
    »Hör auf, so zu sein.« Easy trat zwei Schritte vor und legte rasch den Arm um sie. So schnell hatte er noch nie auf einen ihrer Wutausbrüche reagiert. Callie war beeindruckt. Er legte die Lippen auf ihr Ohr, und Callie schloss die Augen und vergaß den Kaffee, der wahrscheinlich schon Flecken auf ihren nagelneuen Mantel gemacht hatte. Sein heiseres Raunen kitzelte sie angenehm am Ohr. »Weißt du, letzte Nacht war die schönste Nacht meines Lebens.«
    Sie seufzte und drückte die Lippen auf Easys Hals. Das war schon besser.
    Aber er rückte wieder ein wenig von ihr ab. Er hatte die Stirn sorgenvoll gerunzelt. Mit seinen trockenen Fingern fuhr er ihr über das Schlüsselbein.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    »Ich mach mir einfach Sorgen.« Er trat zurück, hob einen Stock auf, der im Gras lag, und warf ihn durch die Luft. »Wenn ich Marymount richtig einschätze – und nach den ganzen Schwierigkeiten, in denen ich gesteckt habe, kann ich das, glaube ich -, dann wird irgendjemand für den Vorfall zur Verantwortung gezogen.«
    Callie ergriff seine Hand und drückte sie. Sie und Easy waren endlich wieder ein Paar. Sie liebten sich, rechtzeitig, um nach dem Abendessen zusammen heiße Schokolade zu trinken und sich mitten im Innenhof zu küssen, wenn der erste Schnee kam. Es würde nicht sie treffen. Das durfte einfach nicht sein. Und wenn das bedeutete, dass eine andere Person ihren Kopf hinhalten musste, nun, dann musste das eben so sein.

     
     
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 BennyCunningham: 
  omg! hast du schon gehört? julians zippo wurde in den trümmern der scheune gefunden!!! 
 TinsleyCarmichael: 
  ach wirklich? 
 BennyCunningham: 
  ich glaube, er ist der hauptverdächtige. hoffentlich fliegt er nicht? er ist einfach zu schnuckelig, auch wenn er erst in der neunten ist. 
 TinsleyCarmichael: 
  ich hab ihn übrigens hinter der scheune gesehen... mit jenny. tja, schätze, die zwei haben sich zusammengetan. ob die wohl gezündelt haben? 
 BennyCunningham: 
  sieht so aus. das hat doch was verschlagenes, ein so gut gewachsener junge und ein mädchen, das praktisch kleinwüchsig ist. 
 TinsleyCarmichael: 
  absolut  ...

     
     
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 CallieVernon: 
  hey. wie geht’s? 
 TinsleyCarmichael: 
  äh, gut. 
 CallieVernon: 
  entschuldige, dass wir letzte woche nicht dazu kamen, miteinander zu quatschen. 
 TinsleyCarmichael: 
  schon recht. 
 CallieVernon: 
  hast du ärger wegen der scheune? ich glaub nämlich, ich weiß, wer es war. 
 TinsleyCarmichael: 
  raus damit, schwester. 
 CallieVernon: 
  jenny. sie hat mich und easy, äh, zusammen gesehen. zusammen zusammen. 
 TinsleyCarmichael: 
  klingt mir nach einem motiv. 
 CallieVernon: 
  exakt. 
 TinsleyCarmichael: 
  da bin ich mit von der partie. und cal? 
 CallieVernon: 
  ja? 
 TinsleyCarmichael: 
  gut, dich wieder im schattenreich zu wissen. 
 CallieVernon: 
  schön, dabei zu sein. bis später, süße. 

Cecily von Ziegesar weiß genau, wovon sie schreibt. Wie ihre Figuren besuchte sie eine Eliteschule und gehörte zum Kreise der Erlauchten. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Brooklyn.
     
     
    Von Cecily von Ziegesar ist bei cbj/cbt erschienen:
    Gossip Girl – Ist es nicht schön, gemein zu sein (Band 1)
    Gossip Girl –