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Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)

Titel: Sündiges Abenteuer: Roman (German Edition)
Autoren: Christina Dodd
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der Pistole auf ihn und sagte: »Entwaffne ihn.«
    »Ich mach das schon selbst.« Ungeschickt und langsam zog Jean-Pierre mit der linken Hand eine Pistole aus dem Gürtel und legte sie auf den Boden.
    »Er wird auch ein Messer haben«, meinte Michael. »Vielleicht sogar mehr als eins.«
    Jean-Pierre zog nacheinander ein Messer aus seinem Ärmel und eins aus seinem Stiefel. Beide legte er neben die Pistole.
    »Fessel ihn«, befahl Throckmorton.
    Jean-Pierre warf Throckmorton einen hasserfüllten Blick zu.
    Die Atmosphäre war dunkel und angespannt.
    Emma konnte kaum atmen, während sie darauf wartete, dass Jean-Pierre wie ein tollwütiger Hund angreifen würde.
    Doch er drehte sich um und legte die Hände gehorsam auf den Rücken.
    Jude benutzte eine Spule mit Schnur an seinem Gürtel, um Jean-Pierres Hände zu fesseln und ihn an die Gitterstäbe vor dem Fenster zu binden. »Reicht das?« Er hob fragend in Richtung Throckmorton die Brauen.
    »Ich denke schon.« Throckmorton wandte sich ab. »Lasst uns gehen.«
    »Ja.« Michael konnte nur mühsam seine Freude in Zaum halten. Er zog Emma an sich. »Lasst uns von hier verschwinden.«
    Er ging mit Emma voran. Die anderen Männer folgten dichtauf, und ehe sie um die nächste Ecke verschwanden, blickte Emma ein letztes Mal zurück.
    Blut zeichnete sich auf dem Taschentuch ab, das Jean-Pierre sich um die Hand gewickelt hatte. Er drehte sich um, und seine blassen Augen richteten sich auf sie. Diese Augen … sie waren wie ein Leuchtfeuer des Bösen.
    Sie erschauerte und beschleunigte ihre Schritte.
    Sie eilten den Gang entlang Richtung Küche.
    »Wie geht es Mutter?«, fragte Michael, während sie liefen. »Und wie geht es Adrian?«
    »Beide sind wohlauf. Sie warten darauf, dass wir mit dir zurückkommen«, antwortete Nevitt.
    »Sie werden sich freuen, wenn sie feststellen, dass es eine Zugabe gibt.« Jude betrachtete Michael, der Emma immer noch fest an sich gedrückt hielt.
    »Ja«, erwiderte Michael. »Sie werden meine Emma mögen.«
    Emma wollte ihm sagen, dass er schon zu viel verriet. Es war dafür noch zu früh. Wenn sie das hier richtig machen wollten, sollte sie ihr bestes Kleid anziehen und den Duke of Nevitt und seine Familie offiziell besuchen. Sie sollte in einem Salon in England der Familie vorgestellt werden.
    Aber vielleicht war es dafür schon zu spät. Vielleicht war es dafür von Anfang an zu spät gewesen.
    »Wie kommen wir hier raus?«, fragte Michael.
    »Auf demselben Weg, auf dem wir reingekommen sind«, sagte Michaels Vater. »Durch das Tor.«
    »Natürlich.« Michael lachte. »Du bist der Duke of Nevitt. Wie sonst solltest du einen Palast betreten und verlassen?«
    »Eben.« Nevitt zog das Tuch vor dem Gesicht nach unten.
    Jude folgte seinem Beispiel, und jetzt sah Emma die erstaunliche Ähnlichkeit zwischen dem Vater und seinen Söhnen.
    Livrierte Diener schoben sich hastig an ihnen vorbei. Sie trugen Tabletts mit Speisen und Weinflaschen hinauf ins nächste Stockwerk. Emma erwartete, dass einer von ihnen sie ansprach und fragte, was sie und ihre vier Retter hier unten trieben, oder um sie vielleicht woanders hinzuschicken. Oder um Hilfe zu rufen, weil eine Gefangene aus dem Kerker entwischt war.
    Stattdessen schienen die Lakaien Michael, Emma und die anderen Männer gar nicht zu bemerken.
    Fürst Sandres Diener bereiteten ein Fest vor … und sie lächelten.
    Wie merkwürdig. Sie hatte noch nie einen von ihnen lächeln gesehen.
    »Throckmorton hat einen Stalljungen angewiesen, unsere Pferde zu halten«, sagte Jude. »Irgendetwas an diesem Palast und dem Fest ist merkwürdig. Und dieses Land ist auch komisch, wenn du mich fragst. Hier ist heute ein seltsames Kostümfest. Sie haben sich alle als Gespenster oder etwas Ähnliches verkleidet.«
    Jetzt erkannte Emma, was Michael und Lady Fanchere bewerkstelligt hatten. Sie lachte leise.
    Michael strahlte sie an.
    »Ich nehme an, du weißt nicht zufällig, was hier vor sich geht, Michael?«, fragte der andere Mann.
    »Doch, Throckmorton. Das könnte durchaus sein.« Emma liebte es, wie Michaels Stimme klang, wenn er so selbstzufrieden lächelte: warm und amüsiert. So klang er.
    Sie erreichten die massive Eingangstür. Die Männer steckten die Pistolen in die Holster – vermutlich ein fruchtloser Versuch, diskret zu sein – und betraten den Innenhof.
    Die Nachtluft war rauchig. Fackeln beleuchteten die Außenwände des Palasts.
    In einem steten Strom rumpelten Kutschen über das Kopfsteinpflaster und
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