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Suendenpakt

Titel: Suendenpakt
Autoren: James Patterson
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geschätzter Freund Macklin Mullen mit seinem hübschen Enkel Jack. Jack, ebenfalls Anwalt und somit ein Kollege von mir, entfernt sich, als ich auf die beiden zugehe.
    Na gut. Ich wollte ihm zu seiner Hochzeit gratulieren, aber was soll’s.
    Mack trinkt einen Whiskey und stützt sich auf einen knorrigen Schwarzdornstock, doch seine Umarmung ist so herzlich und heftig wie immer.
    »Ich habe inbrünstig gehofft, das würde nie zu Ende gehen, Katie«, meint er, als wir schließlich wieder voneinander ablassen.
    »Um Himmels willen, Macklin, du musst mich aufmuntern.«
    »Ich wollte dich gerade um dasselbe bitten, mein Herz. Wo hast du die ganze Zeit gesteckt? Ich weiß natürlich von deinen hervorragenden Leistungen, aber ich habe darauf gewartet, dir persönlich zu gratulieren. Eigentlich habe ich auf eine Gelegenheit gewartet, dich betrunken zu machen! Wo, um alles in der Welt, hast du so lange gesteckt?«
    »Die Standarderklärung umfasst lange Arbeitszeiten, Eltern in Sarasota und in alle Winde verstreute Brüder. Die pathetische Wahrheit ist leider, dass ich Tom Dunleavy nicht
begegnen wollte. Dem ich übrigens gerade über den Weg gelaufen bin.«
    »Die Wahrheit ist immer pathetisch, oder? Deswegen meide ich sie wie die Pest. Jetzt, wo diese befürchtete Begegnung erfolgt ist, könntest du doch herkommen und diesen kleinen Scheißer aus dem Geschäft vertreiben. Nicht, dass damit viel Arbeit verbunden wäre. Ich habe gehört, er stellt ungefähr hundert Stunden im Jahr in Rechnung.«
    »Wäre es nicht besser, wenn ich ihm einfach vergebe und weiterziehe? Die Sache ist doch schon fast zehn Jahre her.«
    »Vergeben? Weiterziehen? Kate Costello, hast du vergessen, dass du Irin bist?«
    »Macklin, jetzt hast du mich tatsächlich zum Lachen gebracht«, erwidere ich. Genau in dem Moment huscht Mary Catherine durchs Zimmer und wirft sich mir an die Beine.
    »Abgesehen von diesem Gefasel, Mack - das wahre Problem mit mir und Montauk ist, dass von den beiden Menschen, die mir am liebsten sind, einer zwanzig Monate und der andere vierundachtzig Jahre alt ist.«
    »Aber Kate, wir sind doch beide quietschfidel. Dieser Gehstock ist nur ein ländliches Accessoire.«

19
    Tom
    Am nächsten Tag mache ich mich auf den Weg zum Strand, um die Beerdigung auszuschwitzen, während mir mein vierbeiniger Trainer in die Fersen beißt. Es ist der erste Montag nach dem Labour Day und der inoffizielle Beginn des Sommers der Einheimischen, nachdem die meisten der unerträglichen New Yorker abgereist sind.
    An diesem kühlen, herrlich sonnigen Tag ist der größte Strand in Nordamerika verwaist.
    Auf dem feuchten, zusammengepappten Sand direkt am Wasserrand zu laufen ist nicht anstrengender als auf der Bahn hinter der Highschool. Aber ich will mich bestrafen, deswegen halte ich mich an den weichen Teil, in den die Füße bei jedem Schritt einsinken.
    Nach fünf Minuten tut alles weh, was zu mir gehört - Beine, Lungen, Rücken, Kopf. Also lege ich noch einen Zahn zu.
    Nach weiteren fünf Minuten rieche ich den Whiskey vom Abend im Schweiß, der sich auf meinem Gesicht bildet. Und wieder fünf Minuten später ist mein Kater fast verschwunden.
    Am Nachmittag erholen Wingo und ich uns von unserem mittäglichen Training, ich auf dem Sofa, er schlafend zu meinen Füßen, als wir von einem Klopfen geweckt werden. Es ist ungefähr vier und immer noch sonnig draußen. Auf der Kieseinfahrt sehe ich ein schwarzes Auto.
    An der Tür steht dieser junge Van Buren, der Detective, der gestern Abend die Vorstellung geleitet hat.

    Mit kaum dreißig Jahren hat er es dieses Jahr im Frühsommer zum Detective geschafft, in Anbetracht seines Alters ein ziemlicher Coup. Er hat ein Dutzend dienstältere Polizisten überrundet, einschließlich Belnap. Damit hat er sich allerdings keine Freunde auf der Dienststelle gemacht. Und nun ratet mal, wie Barney mit Spitznamen heißt.
    »Tom, ich brauche dir nicht zu sagen, warum ich hier bin«, beginnt er.
    »Ich wundere mich, dass es so lange gedauert hat.«
    Immer noch von meinem Lauf dehydriert, schnappe ich mir ein Bier und biete ihm ebenfalls eins an, nur um sein Nein zu hören.
    »Setzen wir uns nach draußen, solange es noch geht«, schlage ich vor. Und weil er mein erstes Angebot so heftig abgelehnt hat oder weil ich mich ohne Grund wie ein Arschloch benehmen will, frage ich ihn noch einmal. »Bist du sicher, dass du kein Bier willst? Es ist schon fast fünf.«
    Van Buren übergeht meine Frage und zieht ein
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