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Suenden der Vergangenheit

Suenden der Vergangenheit

Titel: Suenden der Vergangenheit
Autoren: Christopher Golden
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später alles erlebt habe. Wir fuhren nach Vegas. Dort gab es Vampire, einen Dämon, Magie. Pike geriet unter den Einfluss des Dämons. Ich musste... ihm wehtun...«
    Buffy brach ab. Angel nahm sie in die Arme, und sie ließ ihn gewähren, aber es verschaffte ihr nur wenig Trost. Sie reagierte kaum, legte nur ihren Kopf an seine Brust.
    »Und die Narbe. Über seinem Auge«, fuhr sie fort. »Ich bin dafür verantwortlich.«
    »Aber du hast ihn gerettet«, erinnerte Angel sie. »Er ist noch am Leben, richtig?«
    Buffy dachte einen Moment darüber nach und löste sich dann aus Angels Umarmung. Sie blickte zu ihm auf.
    »Vegas hat mich nur in meiner schon vorher getroffenen Entscheidung bestärkt. Ich war fast zwei Tage lang fort; meiner Mutter hatte ich gesagt, dass ich bei einer Freundin schlafen würde, damit sie und Dad in aller Ruhe ihre Probleme klären konnten. Als ich zurückkam, hatten sie bereits die Scheidung eingereicht, und sie hatte in einer Zeitung eine Anzeige gesehen, in der eine Kunstgalerie in Sunnydale zum Verkauf angeboten wurde. Sie hatte schon immer von einer eigenen Galerie geträumt. Ich wollte nicht wegziehen. Aber ich wollte auch nicht in L. A. bleiben. Ich brauchte jemand, mit dem ich darüber reden konnte, und mit meiner Mutter konnte ich nicht reden und mit meinem Vater wollte ich nicht reden. Der einzige Mensch, der verstehen konnte, was ich durchmachte, war Pike.«
    Sie schwieg dann und blickte zu Boden.
    »Er war bereits fort?«, fragte Angel.
    Buffy nickte.
    »Und jetzt ist er hier«, sagte Angel. »Liebst du ihn noch immer, Buffy?«
    Sie fuhr zusammen. Sie hatte gewusst, dass er diese Frage stellen würde, aber sie wollte sie nicht hören. Und noch viel weniger beantworten. Aber sie schuldete Angel eine ehrliche Antwort - und noch mehr. Buffy sah ihn an, und diesmal wandte sie den Blick nicht wieder ab.
    »Ich weiß nicht, ob ich es je getan habe«, sagte sie. »Nicht auf die Weise, die du meinst. Aber zwischen uns war etwas, das steht fest. Angel, du weißt, was ich für dich empfinde...«
    Angel brachte sie mit erhobener Hand zum Schweigen. Als sie den Mund öffnete, schüttelte er den Kopf, und Buffy sagte nichts.
    »Vielleicht ist es so am besten«, sagte er, und sie konnte den Schmerz in seinen Augen sehen, als er diese Worte aussprach. »Vielleicht soll es so sein. Ganz gleich, was wir füreinander empfinden, du weißt, dass wir beide nie richtig zusammen sein können, dass wir nie so füreinander da sein können, wie es ein Paar sein sollte. Wir können uns nicht leisten, uns der Leidenschaft hinzugeben...«
    »Angel«, protestierte Buffy.
    »Nein, hör einfach zu«, bat er. »Ich werde dir für eine Weile aus dem Weg gehen, falls ich kann. Du empfindest noch immer etwas für Pike, das kannst du nicht verleugnen. Ich denke, du solltest herausfinden, was genau das ist.«
    Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie auf die Stirn. Dann berührten seine Lippen für einen flüchtigen Moment die ihren. Schließlich wandte er sich ab und verschwand in der Dunkelheit. Buffy wollte ihm hinterherrufen, wollte ihm sagen, dass er sich irrte, dass es nichts gab, was sich zwischen sie stellen konnte, und dass, wenn es nach ihr ging, ihre ungeklärten Gefühle für Pike in alle Ewigkeit so bleiben konnten, wie sie waren.
    Aber sie schwieg.
    Buffy mochte es nicht, die Menschen anzulügen, die sie liebte.

    Als Buffy durch den menschenleeren Highschool-Korridor zur Bibliothek ging, hörte sie leises Knurren und Stimmen aus der Bibliothek dringen.
    »Wie hast du uns im Park gefunden?«, fragte Xander.
    »Als ich in der Stadt ankam, habe ich sofort die Zeitungen überprüft. Es hat in der Gegend um den Hammersmith Park eine Menge Überfälle und Vermisste und so weiter gegeben. Ich dachte mir, dass ich Buffy dort finden würde. Genau da, wo die Action ist.«
    Sie stieß die Doppeltür zur Bibliothek auf. Willow saß noch immer bei Oz und las ihm mit leiser Stimme aus Jack Londons White Fangs vor. Pike und Xander blickten auf, als sie eintrat.
    »Das bin ich«, sagte Buffy und versuchte sich erfolglos ein Lächeln abzuringen. »Action ist mein zweiter Vorname.«
    »Wo ist Angel?«, fragte Xander. »Gibt’s in der nächsten Metzgerei etwa Blut zum Schleuderpreis?«
    Buffy ignorierte ihn, aber Pike runzelte die Stirn, drehte den Kopf und sah ihn an.
    »Das klingt nicht gerade freundlich. Ich habe den Eindruck, dass du Angel nicht magst«, sagte Pike.
    »Warum soll ich ihn nicht mögen?«,
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