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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit
Autoren: Shannon McKenna
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die Luft zum Flirren.
    Das Mädchen, das an den Heizkörper gefesselt war, begann zu schreien.
    Das schartige Loch im Blattwerk der Rhododendren war gerade groß genug, dass Miles beobachten konnte, wie der Mann näherkam. Er war groß, muskulös, setzte allmählich Fett an … der eckige Kiefer, die blassen Augen … Wo hatte er den Kerl schon mal gesehen?
    Das Band. Er war der Totengräber aus Kevins Video. Fünfzehn Jahre älter, schwerer und beleibter, aber er war es. Selbst der schlenkernde, affenartige Gang war derselbe. Eine Welle der Angst erfasste Miles mit solcher Macht, dass ihm die Knie nachzugeben drohten.
    Der Mann wurde langsamer und nahm das Handy von seinem Gürtel. Er hielt es an sein Ohr. »Was zum Henker ist jetzt wieder los? Du musst lernen, dir selbst einen runterzuholen, Brice. Bitte mich nicht darum, dir den Pimmel zu massieren, weil ich nämlich meinen eigenen … « Er verstummte. »Ein Feuer? In Gebäude C? Was zur Hölle?«
    Er schoss herum und sprintete wie der Teufel los.
    Miles rappelte sich hoch und setzte ihm nach. Was auch immer diesen Mann zum Rennen brachte, musste Miles etwas angehen. Er musste den Kerl im Auge behalten, während er selbst irgendwie unsichtbar blieb.
    Eine echte Herausforderung für einen unbewaffneten, ahnungslosen Computerfuzzi in einem verfickten Armani-Anzug.
    Oh Gott, sie würden sterben, sie würden bei lebendigem Leib gegrillt werden …
    »He! Du! Mädchen! Sei still und hör mir zu!«
    Die scharfen Worte schafften es irgendwie, das blanke Entsetzen in Cindys Hirn zu durchdringen. Sie schob die Haare beiseite und schaute zu der Frau hinüber, die an die Trage geschnallt war. Liv. Erin hatte ihr von der göttlichen Liv erzählt. Liv hatte den Kopf und die Schultern angehoben. Ihre Augen loderten vor Anspannung.
    »Willst du überleben?«
    Cindy atmete schluchzend ein. »Ja!«
    »Gut. Wie heißt du?«
    »C-Cindy«, stammelte sie.
    »Hör mir zu, Cindy. Ich habe einen Trickring. Wenn man fest auf den Stein drückt, springt eine Klinge heraus. Ich kann ihn nicht benutzen, aber du könntest. Verstehst du?«
    Cindy schluckte mit bebender Kehle und nickte.
    Liv streifte den Ring mit Daumen und Mittelfinger ab. »Ich werde ihn dir zuwerfen. Drück uns die Daumen.«
    Livs Handgelenk ruckte. Ein kleines, glänzendes goldenes Ding flog in einem langen, bedächtigen Bogen durch die Luft. Es landete auf dem Boden, prallte einmal, zweimal auf und rollte weiter. Sie sahen atemlos zu, wie bei einem Rouletterad, das sich drehte und dann zur Ruhe kam.
    Einen Meter von Cindys Füßen entfernt blieb der Ring liegen.
    »Oh, Scheiße, oh verdammt, oh verflucht !«, jaulte Cindy. Sie machte sich lang, streckte sich, hangelte und tastete mit quietschenden Sohlen verzweifelt nach dem Ring. Liv biss sich auf die Lippe, schloss die Augen und ließ den Kopf auf die Tragbahre fallen.
    Auf gar keinen Fall würde sie auf diese Weise sterben. Ebenso wenig Liv. Oder Sean, den sie wirklich mochte. Sean war mit Abstand der netteste von den grimmigen McCloud-Brüdern. Sie trat sich die Turnschuhe von den Füßen, krallte die Zehen um den Saum ihrer Hosenbeine und begann zu ziehen. Danke, Gott, für die Erfindung von Hüftjeans. Sie strampelte und kickte, bis sie als lange blaue Schläuche von ihren Knöcheln hingen.
    »Beeil dich«, bettelte Liv.
    Cindy hob die Füße an und warf ihr Jeansnetz aus.
    Der Hosenbund landete wenige Zentimeter vor dem Ring. Der nächste Versuch war ein Treffer, nur leider beförderte er das Ding dreißig Zentimeter nach links und damit noch ein Stück weiter weg.
    Cindy schob die Jeans ganz nach unten, dann nahm sie den Saum wieder zwischen ihre Zehen. Hob sie an. Schleuderte sie nach vorn.
    Der Gesäßteil der Hose landete auf dem Ring. Cindy hörte den Singsang einer Stimme, als sie ihn zu sich zog. Es war ihre eigene, die wimmerte: » Bitte, Gott, bitte, Gott. «
    Liv schrie ihr zu, sie solle sich beeilen. Tränen und Rotz liefen ihr übers Gesicht. Sie verbog sich wie verrückt, bis sie den Fuß auf den Ring legen und ihn zu sich ziehen konnte. Ihre Finger tasteten danach, bekamen ihn zu fassen, streiften ihn über. Er war zu groß, aber sie drehte ihn um und drückte auf den Stein.
    Das Messer sprang heraus und stach sie. Blut rann über ihre Hand, aber sie kümmerte sich nicht darum, sondern zerrte und säbelte an dem Klebeband, bis es nachgab. Cindy kämpfte sich auf die Füße und taumelte durchs Zimmer. Sie löste die Schnallen, die Livs Handgelenke
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