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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft
Autoren: Susan Johnson
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ein, und noch einmal gelangten sie zusammen zu einem ekstatischen und wilden Höhepunkt. Nur Adams rhythmisch keuchender Atem war in der Stille zu hören.
    Dann berührte Flora seine schweißnasse Stirn mit einer kleinen, besitzergreifenden Geste. »Du bist erstaunlich …« murmelte sie. Zufriedenheit erfüllte ihre Sinne. »Ich glaube, daß ich mich in Montana wohlfühlen werde.« Sie spürte, daß er sich plötzlich verspannte, und fügte sanft hinzu: »Reg dich nicht auf. Es war nur als Dankeschön gemeint, mehr nicht.« Im Halbdunkel der Kutsche konnte sie sein Lächeln mehr hören als sehen.
    »Es war mir ein ausdrückliches Vergnügen, gnädige Frau. Ich hatte ganz vergessen, wie höflich die Engländer sind.«
    »Ich bin auch zur Hälfte Amerikanerin.«
    Aha, dachte er, daher das ungewöhnlich heiße Temperament und die erfreulich offene Art. Aber trotz der erneuten Versuchung, noch einmal die köstliche Wärme ihres Körpers zu spüren, war Adam klar, daß ihre heimliche Zusammenkunft nun ein Ende haben mußte. Er küßte sie leicht und sagte dann mit echtem Bedauern: »Wir müssen wieder zum Fest zurück.« Er löste sich von ihr und begann sein Hemd zuzuknöpfen. »Hier, nimm mein Taschentuch, du brauchst es sicherlich«, bot er ihr an.
    »Wie reizend«, flüsterte Flora, schläfrig nach der heftigen Leidenschaft und noch immer zurückgelehnt, unfähig sich zu bewegen. Ihren Körper überliefen noch immer kleine Schauer der Wonne. »Aber ich kann auch einen von meinen vielen Unterröcken benutzen.« Sie streckte sich langsam. »Später vielleicht, wenn ich mich erholt habe.«
    »Jetzt, bia«, widersprach er sanft und benutzte dabei ein heiser geflüstertes Wort in der Sprache der Absarokees. »Wir haben keine Zeit, uns zu erholen.«
    Er brachte seinen Abendanzug schnell wieder in Ordnung, eine Tätigkeit, die ihm in den letzten Jahren durch seine zahlreichen Verführungen zur Routine geworden war. Er hatte auch Erfahrung damit, den Frauen beim Ausziehen ihrer Unterröcke behilflich zu sein, und deshalb half er Flora. Aber während sie noch dabei waren, die Spuren ihres Liebesabenteuers zu beseitigen, vergaßen sie wieder die Zeit. Der verführerische Anblick ihrer seidig glänzenden Schenkel und ihre verlockende Rückansicht, die versprechende Einladung, die sie in dieser Position bot, weckte erneut das Verlangen in ihm.
    Er schloß die Augen, atmete, sich mit allen Kräften gegen die Versuchung wehrend, tief ein und sagte: »Entschuldige bitte.« Er küßte sie sanft und setzte sie vorsichtig auf den gegenüberliegenden Sitz. »Bleib dort sitzen. Es ist keinen Skandal in deinem Leben wert.« Aber als er sie ansah und ihr anzügliches Lachen sah, mußte er über ihre Koketterie lachen. »Ich würde wirklich gern wieder mit dir zusammensein, aber in diesem Fall kannst du dich auf mich verlassen.«
    Flora verstand das Dilemma, in dem er sich befand und das er hinter seiner Lässigkeit und Neckerei zu verbergen suchte. »Vielleicht später«, sagte sie sanft und begann, ihr Kleid in Ordnung zu bringen.
    Zehn Minuten später gingen sie – wieder vollständig angezogen – auf die Terrassentür zu. Es war eine kalte Frühlingsnacht, und die Gäste hielten sich im Haus auf. Niemand hatte sich in die frische Nacht hinausgewagt. Sie blieben in einer verborgenen Ecke stehen, und Adam begutachtete noch einmal Floras Aussehen. Er lächelte wie ein stolzer Vater, als er ein Band an ihrem Kleid glättete und eine Haarlocke hinter ihr Ohr steckte. »Bleib neben mir, und niemand wird es wagen, dich anzusprechen.«
    »Bist du gefährlich?«
    »Nicht für dich.« Seine Stimme hatte einen warnenden Ton, den sie bisher nicht wahrgenommen hatte.
    »Würdest du dich deshalb mit jemandem schlagen?« Ein plötzlicher, merkwürdiger Gedanke.
    »Mit deinem Vater, meinst du? Nein.« Seine Stimme hatte wieder den normalen, charmanten Ton angenommen.
    »Aber mit jemand anderem? Du kannst sicher sein, daß unsere gemeinsam verbrachte Zeit ohne Folgen für dich bleibt.«
    »Natürlich. Mach dir keine Sorgen. Wir werden keine Probleme haben. Niemand wird mich offen herausfordern.«
    Da war wieder dieser wachsame Ton in seiner Stimme. »Warum?« fragte sie automatisch, aber als sie ihn ansah, wußte sie die Antwort.
    Er schwieg und fragte sich, was er einer Frau antworten sollte, die er kaum kannte. Seine Feinde hatten verschiedene Gründe, und einer davon war sein Absarokee-Blut. Aber seine Feinde würden ihm kaum offen entgegentreten
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