Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suche Traumprinz, biete Sandburg

Suche Traumprinz, biete Sandburg

Titel: Suche Traumprinz, biete Sandburg
Autoren: Brinx/Kömmerling
Vom Netzwerk:
weiß auch nicht, warum das immer so ist, war euer Hausmeister auch so?«
    Ich nickte und merkte beim Duft von frischen Vollkornbrötchen plötzlich, dass ich heute Morgen nichts gegessen hatte. Also stellten wir uns in der Schlange an.
    »Es gibt hauptsächlich gesundes Zeug, da haben die Eltern ein Wörtchen mitzureden, kannste dir ja vorstellen, aber manchmal ist auch was Leckeres dabei, bloß, also ich nehme mir immer lieber von zu Hause was mit, ist dann auch nicht so teuer!«
    Tja, das war den meisten hier wohl ziemlich egal. 
    Ein paar Plätze vor uns in der Reihe stand ein großer Typ mit wirren blonden Locken. Er alberte mit einem anderen herum und die Stimme kam mir ziemlich bekannt vor. Als er einen Schritt nach vorne ging, konnte ich einen Blick auf seine runtergetretenen Schuhe erhaschen.
    »Hey, da vorne, ist das nicht …!« Mein Herz klopfte bis zum Hals und auf jeden Fall schneller als erlaubt.
    »Konstantin!«, erklärte Lielott mir eifrig. »Sehr begehrt, du weißt schon.« Sie rieb die Finger ihrer kleinen Hände aneinander, das Zeichen für Geld, viel Geld. »Hinter dem sind hier echt alle her. Sein Großvater hat einen Waschmittelkonzern gegründet, aber mittlerweile produzieren die, was geht, Kosmetik, Spielsachen, Medikamente, alles, was du brauchst und womit sie immer noch reicher werden!«
    Konstantin, der arme Schulabbrecher, der jetzt im Schlachthof arbeitete, von wegen Staub und Blut und so.
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust, einerseits um meiner Empörung Ausdruck zu verleihen, andererseits um mein Herz wieder in den Takt zu kriegen.
    »Vor dem musst du dich in Acht nehmen«, plapperte Lielott weiter, »wenn der Waschmittelprinz dich anlacht, machst du alles, was er will. Liegt in der Familie, ich meine, mit so einem Lächeln kannst du jeden Geschäftspartner um den Finger wickeln …!«
    Als Konstantin gerade seine Bestellung aufgeben wollte, rief ich laut dazwischen: »Er will ein Hörnsen!«
    Konstantin drehte sich blitzschnell um und schaute mich aus seinen Strahleaugen erstaunt an. 
    »Und machen Sie es nicht zu teuer, er verdient sein Geld im Schlachthof!«
    Lielott stieß mich entsetzt in die Seite, aber Konstantin grinste und zwinkerte mir zu, während er sich vom Hausmeister einen gepflegten Anschiss einfing: ob’s weitergehe oder ob er hier anwachsen wolle, flirten könne er woanders. Er holte sich also schnell sein Brötchen und gesellte sich dann zu mir und Lielott, der vor lauter Staunen die Augen fast überquollen.
    »Tula, so eine Überraschung! Du hast gar nicht erzählt, dass du zu uns auf die Schule kommst!«
    »War ja auch nicht so interessant für dich, du hast sie ja abgebrochen!«, konterte ich und versuchte, seinem Grinsen zu widerstehen und möglichst grimmig auszusehen.
    Statt sich gefälligst zu entschuldigen, hielt er mir sein Brötchen hin. »Mal beißen?«
    Also der Typ war wirklich schmerzfrei! Ich knabberte ein Stückchen von seinem Käse ab und war dann endlich selber an der Reihe.
    »In welcher Klasse bist du denn?«, wollte Mr Schlachthof wissen, da stellte sich plötzlich die zauberhafte Zoe neben ihn und legte ihm lässig den Arm um die Hüften. »Sie ist bei uns! Kennt ihr euch?« Sie lächelte mich mit ihren weißen Zähnen an und wirkte trotzdem nicht besonders freundlich.
    »Flüchtig! Komm, Lielott, wir gehen in den Hof!« Ich hakte mich bei meiner neuen Freundin ein und zog sie weg in den Hof für die Kleinen.
    Wir setzten uns auf eine Mauer und ich kaute missmutig an meinem Brötchen, während Lielott selbst geschnittene Möhrchen aus einer Tupperdose zog und mich in die Geheimnisse der Geldspeicherverschwörung einweihte.
    »Konstantin ist Millionär, also wenn sein Vater mal stirbt, und Zoes Eltern sind fast genauso reich. Sie sind miteinander aufgewachsen, weil die Villen nebeneinanderstehen. Außerdem haben sie auch Feriendomizile an denselben Orten, Malle und Miami, glaub ich, und ach, überall.« 
    »Sind die zusammen?«
    Lielott schaute mich durch ihre kleine Brille an und schenkte mir ein schelmisches Zahnspangenlächeln. »Bist wohl schon verliebt, was?«
    »Quatsch! Aber ich muss doch wissen, was hier Sache ist. Oder?«
    Lielott nickte und knackte ein Stück von dem Möhrchen ab, wobei ich kurz darüber nachdachte, ob das nicht das unvorteilhafteste Essen überhaupt war, wenn man eine feste Zahnspange trug und sich die kleinen Möhrchenteile überall festsetzten. 
    »Die ganze Welt geht davon aus, dass sie später mal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher