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Suche einen für immer und ewig

Titel: Suche einen für immer und ewig
Autoren: Campus
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belegen Sie einen Kurs über chinesische Medizin. Wann, wenn nicht jetzt? Denken Sie daran,
     wie wenig Zeit Sie für derlei Dinge haben werden, wenn Sie wieder mit einem Partner durchs Leben gehen.
    Oft erwischt uns die Liebe genau dann, wenn wir nicht mit ihr rechnen. Manch einer bringt Jahre mit der hartnäckigen Suche
     nach seiner Prinzessin zu, bevor er sich eingesteht, dass er dabei nicht glücklicher, geschweige denn fündig wird. Und wenn
     er sich dann eines Tages endlich entspannt, sitzt sie in einem Café am Nachbartisch und lächelt ihn an. Und er lächelt zurück.
    Hat es also keinen Sinn, aktiv zu suchen? Soll man den Dingen einfach ihren Lauf lassen? Nun, das gewiss nicht. Partnersuche
     erfordert Mobilität. Wir müssen unter Menschen kommen, neue Menschen kennen lernen. Aber Erfolg lässt sich nicht erzwingen.
     Wir müssen auch dem Zufall eine Chance geben. Dafür bedarf es innerer Gelassenheit, denn sie ist der höchste Trumpf bei der
     Partnersuche. Die besten Karten hat, wer sich sein Leben so einrichtet, dass es auch ohne Partnerschaft erfüllt ist. Denn
     zu dauerhaftem Glück verhelfen Interesse |33| an der Welt, Aufgeschlossenheit den Menschen gegenüber und die Auseinandersetzung mit sich selbst. Das war schon in alten
     Zeiten so, als das Wünschen noch half und tapfere Prinzen Prinzessinnen von ihrem Schicksal erlösten.
     
    Das wahre Märchen von Dornröschen
     
    Vor langer, langer Zeit kam ein Prinz zu einem Schloss, das von einem hohen Dornengestrüpp umrankt war. Der Prinz hatte gehört, dass hinter diesen Hecken eine schöne Prinzessin in einen hundertjährigen Schlaf gefallen war und nur ein Prinz sie mit einem Kuss daraus erwecken könne. So zog er sein Schwert und bahnte sich mit wuchtigen Hieben einen Weg zum Turm. Nachdem er die schwere Tür geöffnet hatte, hörte er seltsame Geräusche, denen er folgte. Er traute seinen Augen kaum, als er in einer Kammer eine wunderschöne Prinzessin sah, die an einem Spinnrad saß und fröhlich vor sich hinträllerte. Das sah gar nicht nach hundertjährigem Schlaf aus!
    Eine Weile sah ihr der Prinz sprachlos zu, bevor er sich endlich höflich vorstellte und ihr zur Begrüßung sogar einen Kuss gab − einen Handkuss allerdings, denn nur schlafende Prinzessinnen küsst man auf den Mund.
    Die beiden unterhielten sich angeregt. Als der Prinz gerade allen Mut zusammennahm, um die Prinzessin zu fragen, ob sie ihm in sein Schloss folgen wolle, sprang diese urplötzlich auf, rief ihm im Hinausgehen zu, dass sie leider jetzt eine wichtige Verabredung habe. Der Prinz ging ihr nach und sah noch, wie die Prinzessin durch einen kleinen Geheimgang in der Dornenhecke entschwand und in einer Kutsche davonfuhr.
    Erst am Abend sah der Prinz die Prinzessin wieder. Sie hatte leicht gerötete Wangen, was ihr außerordentlich gut stand. |34| Nach einem gemeinsamen Essen lud sie den Prinzen noch zu einer Tasse Kräutertee auf den Dachgarten ein. Dort plauderten sie angeregt miteinander. Die Prinzessin schwärmte von wundervollen neuen Stoffmustern, die sie gerade mit der Prinzessin aus dem Nachbarschloss entworfen hatte. Der Prinz war fasziniert , denn eine Prinzessin mit solchen Interessen hatte er bisher noch nicht getroffen. Zu keiner Minute wurde es langweilig mit ihr, immer wusste sie etwas zu erzählen. Sie war so ganz anders als die farblosen Prinzessinnen, die er bislang kennen gelernt hatte.
    Nach einer Weile allerdings sprang die Prinzessin wiederum unvermittelt auf. »Ich bin ja so müde!«, sagte sie. »Und morgen wird ein langer Tag«, fügte sie hinzu − und schon war sie verschwunden . Enttäuscht verließ er das Schloss.
    Als der Prinz am nächsten Tag zurückkam, war die Prinzessin bereits wieder unterwegs, und so versuchte er sein Glück beim König. »Ihre Tochter …«, begann der Prinz das Gespräch. Aber er wurde gleich unterbrochen.
    »Oh, meine Tochter!« Der König blickte sorgenvoll.
    »Sie ist viel unterwegs«, sagte der Prinz zaghaft.
    »Ja, das ist sie.«
    »Von hundertjährigem Schlaf keine Spur.«
    »Wer hat Ihnen denn dieses Ammenmärchen erzählt?«, entfuhr es dem König, und er zog die Stirn in Falten. Dann strich er sich dreimal über seinen langen grauen Bart. »Nun gut«, sagte er nach einer Weile, »ich will Ihnen reinen Wein einschenken: Als die Prinzessin geboren wurde, da erschienen zwei Feen. Doch leider war die erste in Wirklichkeit eine böse Hexe. Kaum hatte sie das Kind in der Wiege gesehen, stieß sie eine
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