Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen

Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen

Titel: Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen
Autoren: Andreas Suchanek
Vom Netzwerk:
Mal ablaufen ließ. Die Prozentanzeige kroch förmlich über den Monitor. Vermutlich würde sie zusammenbrechen, bevor sie die Zahl Hundert erreichte.
    "Wie sieht es aus, Lieutenant?", fragte Commodore Harris. "Kommen Sie voran?"
    "Ihr L.I. und ich konnten die Sensorlinsen korrekt ausrichten und die Verbindung zum Ortungsnetz der ÜL-Plattformen herstellen", sagte Tess, während sie bereits ihr weiteres Vorgehen überdachte. "Die Algorithmen der HYPERION sind eingespielt, aber wenn ich diese Anzeige korrekt deute, gibt es ein Problem mit der Bandbreite Ihrer Systeme." Sie überprüfte noch einmal die Werte. "Das Ortungssystem ist nicht dazu ausgelegt, mit einer so alten Hardware zu operieren."
    "Ich verstehe." Die Stimme von Commodore Harris klang ein wenig gekränkt.
    "Ich wollte Ihr System nicht beleidigen, Sir", stellte Tess klar. "Wir werden zweifellos eine Lösung für das Problem finden."
    Harris schwieg, worauf Tess weiterarbeitete. Der Commodore saß auf seinem Konturensessel und starrte auf irgendwelche Anzeigen seiner Konsole. Ihn schien ihre Aussage zu ärgern, obgleich Tess lediglich die Fakten aufgezählt hatte. Sie mochte kommandierende Offiziere nicht, die sich derart mit ihrem Schiff identifizierten, dass sie alles, was kein Lob darstellte, als persönliche Beleidigung betrachteten.
    Das Aufleuchten eines Icons erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie vergaß Commodore Harris augenblicklich. Die Sensoren, mochten sie auch noch so schlecht arbeiten, meldeten eine Signatur, die sie bereits kannte. Auf dem Weg zur NOVA-Station hatte sie das exakt gleiche Signal aufgefangen. Der interne Algorithmus hatte es - nachträglich - als Asteroid eingestuft. Sie blickte gebannt auf das Sensor-Log, während die Sekunden verstrichen, doch der Filter wurde nicht aktiv. Wie war das möglich? Die HYPERION und die Nova-Station arbeiteten seit dem Update mit dem gleichen Algorithmus und der gleichen Sensortechnik. Was auf dem Interlink-Kreuzer aussortiert wurde, musste auch hier gefiltert werden. Doch das System verlangte von ihr eindeutig eine manuelle Einschätzung - warum?
    Sie wechselte in eine andere Darstellung und veränderte die Granularität der ausgewerteten Daten. Auch auf sie wirkte das Ergebnis, als handle es sich um einen von vielen Asteroiden, die sich systemeinwärts bewegten. Irgendetwas hielt die hiesige K.I. jedoch davon ab, die Zuordnung automatisch durchzuführen. Auf die Schnelle konnte sie dieses Rätsel nicht alleine lösen und das Protokoll gab für einen solchen Fall klare Anweisungen.
    "Sir", wandte sie sich an Commodore Harris. "Die Sensoren empfangen eine unbekannte Signatur, die sich auf direktem Kurs in das Systeminnere befindet. Sie wird nicht als Schiff eingestuft."
    "Eine Signatur", echote Harris. Er warf einen Blick auf seine Kommandokonsole, rief augenscheinlich die Sensordaten ab. Seine Mundwinkel verzogen sich abschätzig. "Da spielt Ihr neues System wohl ein wenig verrückt. Sollten Asteroiden und Weltraummüll nicht gefiltert werden?"
    "In der Tat, Sir." Tess nickte. "Doch die Automatik erwartet eine manuelle Bestätigung, was sehr ungewöhnlich ist. Irgendetwas an der Zusammensetzung des georteten Objektes scheint von der Norm abzuweichen; vermutlich eine Komponente der Materialzusammensetzung. Aber ohne detailliertere Analyse kann ich diese nicht benennen."
    Harris winkte ab. "Glauben Sie mir, Lieutenant, eine derartige Fehleinschätzung kam auch ab und an mit dem alten System vor. Ich verbuche das unter Kinderkrankheit. Die ÜL-Plattformen hätten uns jedwede Annäherung eines Raumschiffes mitgeteilt."
    "Falls ein solches Schiff sich nicht auf Schleichfahrt befindet und daher alle nicht lebenswichtigen Systeme abgeschaltet hat."
    Der Commodore lachte auf. "Ein derartiger Anflug würde Monate dauern." Er winkte ab. "Das halte ich für ausgeschlossen. Und selbst wenn es anders sein sollte: Wir besitzen eines der besten Verteidigungssysteme der Flotte."
    "Aber Sir ..."
    "Sie scheinen uns wirklich nicht viel zuzutrauen", fuhr ihr Harris in die Parade. "Ich denke, Ihre Arbeit hier ist sowieso beendet. Alles Weitere kann Lieutenant Hatzenberg übernehmen. Die Ortungsstation mag mit Ihrem neuen System auf dem Interlink-Kreuzer nicht mithalten können, doch ich versichere Ihnen, wir verstehen unser Handwerk."
    "Sir, ich wollte nicht ..."
    "Ich habe verstanden, Lieutenant !" Die übrigen Offiziere waren mit einem Mal eifrig mit ihren Konsolen beschäftigt und niemand sagte ein Wort. Harris
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher