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Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen

Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen

Titel: Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 3: Enthüllungen
Autoren: Andreas Suchanek
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einem Parlidenschiff im Elnath-System. Die Aufzeichnung stammt von einer der Außenkameras." Juri stoppte die Aufzeichnungen, als der feindliche Raumer im Feuer der Torpedos explodierte. " Deshalb können wir nicht länger warten. Was denken Sie geschieht, wenn die Wahrheit publik wird?"
    "Dann wird die Präsidentin eine Flotte ..."
    "… aus Diplomaten losschicken - und das zu Recht. Sobald die Presse sich einschaltet, hat sie keine andere Wahl mehr. Solange diese Informationen aber geheim bleiben, gibt es eine zweite Option."
    "Ich glaube nicht, dass sie das tun wird."
    "Nein, vermutlich nicht." Juri erhob sich. "Aber ich denke, der Zeitpunkt ist gekommen, unseren trägen Politikern einen Schups zu geben."
    "Was ist mit Sjöberg? Sollte er nicht erfahren ... Nun ja ... Sie wissen, was ich meine", sagte von Ardenne.
    Dies war einer der wenigen Momente, in denen Juri Mitleid mit seinem Feind hatte. Seitdem er Admiral Björn Sjöberg kannte, standen sie sich als Kontrahenten gegenüber. Ob im Rat der Admiralität oder - durch allerlei Verbindungen und Bestechungen - in der Politik. Doch heute war das anders. Und, wie Juri es Doktor Irina Petrova vor vielen Wochen versprochen hatte, würde er diese eine Waffe nicht gegen Sjöberg einsetzen.
    Wenn alles wie erhofft funktionierte, wäre das auch gar nicht nötigt. Und sollte es doch anders kommen, stand sein Ausweichplan bereit. So oder so, der Moment der Entscheidung war gekommen.
    Er aktivierte das interne Komm-System und befahl seinem Adjutanten, eine Notfallsitzung des Rates einzuberufen. "Und bitten Sie auch die Präsidentin dazu", schloss er.
    Bevor der verblüffte Randall nachhaken konnte, hatte Juri die Verbindung wieder beendet.
    Doktor von Ardenne verabschiedete sich mit besorgtem Blick. Er ahnte, was bald auf sie alle zukommen würde.
    Juri starrte für einige Sekunden durch das Bullauge, bevor er sich erhob und sein Whiskeyglas erneut füllte. Rien ne va plus; nichts geht mehr.
     
    *
    Raumstation NOVA, Alzir-System, 21. Januar 2266, 08:30 Uhr
     
    "Sir, ich beende in zehn Sekunden den Interlink-Flug", meldete Lieutenant Peter Task in seiner typisch lethargischen Sprechweise von der Navigationskonsole.
    Jayden lehnte sich entspannt in seinem Konturensessel zurück und beobachtete den Holo-Tank im Zentrum der Kommandobrücke. Es dauerte nicht lange und das Status-Symbol auf seiner Konsole wechselte von Interlink- auf Pike-Antrieb. Das Schiff raste mit einer Restgeschwindigkeit von 0,45 LG auf die inneren Planeten zu, während es mit 3700 m/s² abbremste.
    "Sir, ich etabliere den Kontakt zu den stationierten Überlichtplattformen", meldete Lieutenant Kensington von der Ortungskonsole. "Unser Code wird akzeptiert, Phasenverbindung steht."
    Um die Entfernung von etwas mehr als 16 AE ins Innere des Systems zurückzulegen, benötigten die Schiffssensoren normalerweise viele Stunden. Stattdessen behielten die stationären Überlichtplattformen das System mit ihren integrierten Sensoren im Blick und leiteten die Daten über eine Phasenfunkverbindung an einfliegende Schiffe der Space Navy und die Station weiter.
    "Ich schalte uns auf den Kamera-Feed eines Überwachungssatelliten von NOVA", sagte Kensington mit einem verschmitzten Grinsen. Sie ahnte wohl, worauf jeder schon sehnsüchtig wartete: den Anblick der Raumstation.
    Jayden starrte, wie jeder seiner Offiziere, auf den Holo-Tank, in dem sich NOVA manifestierte. Es war etwas Besonders hier zu sein; jene Raumstation zu besuchen, bei der sich die Flotte im Parlidenkrieg gesammelt hatte, um zur finalen Schlacht aufzubrechen. NOVA war Legende.
    Vor neunzig Jahren erbaut, schwebte die Station im Grenzgebiet zwischen dem Raum der Parliden, der Rentalianer und der Menschheit. Aus Angst vor einem weiteren Krieg hatten die Vorgänger von Präsidentin Kartess die Raumstation nach und nach zu einer wahren Festung mit angeschlossener Raumwerft ausgebaut. Als es jedoch zu keinen erneuten Kampfhandlungen gekommen war, hatte sich NOVA zu einem Grenzposten entwickelt. Auf dem einzigen bewohnbaren Planeten des Systems war eine Kolonie herangewachsen, die hauptsächlich aus den Familien und zivilen Arbeitern der Station bestand. Mittlerweile lebte dort die dritte Generation.
    NOVA glich in ihrer Form einem anthrazitfarbenen Ovoid, der von drei Ringen umhüllt wurde. Jeder Ring war durch mehrere Verstrebungen mit dem Hauptteil verbunden. Überwachungssatelliten, Torpedoforts, Überlichtplattformen und Phasenstörer hüllten NOVA in
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