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Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 2: Zwischen den Welten

Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 2: Zwischen den Welten

Titel: Suchanek, Andreas - Heliosphere 2265 - Band 2: Zwischen den Welten
Autoren: Andreas Suchanek
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Walker im Schlepptau - die Kommandobrücke verließen, gönnte sich Noriko endlich einen Moment des Aufatmens. Sie als amtierender Captain zum Zeitpunkt der Kampfhandlung war damit rehabilitiert. Walker zu betäuben lag im Rahmen ihrer Kompetenz. Und wenn er sich nun auch noch als Drahtzieher der Manipulation entpuppte, war das Kapitel abgeschlossen.
    Auf den Gesichtern der übrigen Brückencrew spiegelten sich die unterschiedlichsten Emotionen wieder. Scham, Stolz, Freude.
    "Ma'am, ich habe soeben das Signal des Kurierbootes verloren", meldete Lieutenant Kensington. "Ein Teil der Parlidenflotte hat es abgefangen."
    Das Hochgefühl verpuffte. Kuriere hatten den Befehl, alle sensiblen Daten aus dem Computer zu löschen und im schlimmsten Fall das Boot zu zerstören, damit der Feind bei einer Enterung an keinerlei Informationen gelangte. Im vorliegenden Fall vermutet sie jedoch eher, dass die Parliden es schlicht und einfach abgeschossen hatten.
    "Gibt es eine Rettungskapsel?"
    Ein hektisches Blinken auf Kensingtons Konsole zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie hob die Arme in einer entschuldigenden Geste. "Das kann ich nicht sagen, unsere Sensorplattform wurde gerade vernichtet. Die Parliden sind uns auf den Fersen."
    Vor ihrem inneren Auge sah Noriko Fähnrich Tobias Feldmann. Immer ein Lächeln auf dem Gesicht; die Haare so verwuschelt, als hätten sie noch nie einen Kamm gesehen. Ständig dem aktuellen Trend folgend, wechselte er seine Kontaktlinsen täglich, wodurch seine Augen mal gänzlich schwarz waren, mal violett schimmerten. Er hatte sich um den Kurierdienst gerissen, wollte selbst einmal einen solch wichtigen Einsatz durchführen. Sie blickte auf den Holotank, sah jedoch nur sein lachendes Gesicht. Warum erinnerte man sich immer an das Lachen?
     
    *
     
    IL HYPERION, Bereitschaftsraum des Captains, 16. Januar 2266, 12:00 Uhr
     
    "Das war knapp, Commander. Verdammt knapp." Jayden dachte mit Schrecken daran zurück, wie nahe ihnen die verfolgenden Parlidenraumer gekommen waren. In buchstäblich allerletzter Sekunde konnte die HYPERION den Interlink-Antrieb aktivieren und damit entkommen.
    Mittlerweile hatte er Ishidas Bericht gelesen.
    "Es war eine abenteuerliche Mission", erwiderte seine Stellvertreterin. "Wie Sie wissen, hatte ich in der Vergangenheit oft mit problematischen Offizieren zu tun. Aber was Walker hier getan hat, ist einfach unvorstellbar."
    Jayden schloss Ishidas Abschlussbericht und deaktivierte seine Konsole. Es tat gut, wieder an Bord seines Schiffes zu sein. Die Rentalianer hatten ihren Horchposten vernichtet, bevor sie durch die Transmitter verschwunden waren. Ein Shuttle hatte Jayden an Bord geholt und sie waren den Parliden knapp entkommen. Ohne die Antimateriebombe, die neben dem gesamten Planeten auch alle Orbitalforts und die angedockten Schiffe mit in den Untergang gerissen hatte, wäre diese Flucht nicht so glimpflich verlaufen.
    "Ich habe mir den Bericht von Alpha 365 durchgelesen", sagte Jayden. "Walker hatte aufgrund seines Status als sekundärer Taktikoffizier Zugang zum Hauptcomputer. Doch es hätte ihm nicht möglich sein dürfen, auf Ihre Konsole zuzugreifen. Wir haben seine Computerkenntnisse wohl unterschätzt - ebenso wie seinen Hass gegen Sie. Aber bei den vorliegenden Beweisen wird er sich nicht mehr herausreden können. Das Kapitel Walker ist erledigt. Und immerhin hat diese Angelegenheit auch etwas Gutes."
    "Sir?"
    "Wir sind einen von Michalews Leuten los. Und Sie haben vor allen deutlich gemacht, dass Sie sich nichts gefallen lassen. Nach dieser Sache dürften Sie vorerst Ruhe haben."
    "Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Walker war nicht der einzige Mann, den Michalew an Bord eingeschleust hat, da bin ich sicher.
    Aber durch eine Anklage gegen den Lieutenant wird die Angelegenheit ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt. Einstweilen hält der Admiral also hoffentlich die Füße still. Das gibt mir Zeit meinen Stand zu festigen." Ishida lächelte. "Insofern haben Sie recht: Seine absolut dämliche Aktion hatte auch etwas Gutes."
    "Das erwähnen Sie in Ihrem Bericht natürlich besser nicht." Jayden zwinkerte ihr zu. "Die Admiralität wird sowieso genug zu tun haben, die Daten auszuwerten, die wir beim Durchflug des Systems gesammelt haben."
    "Glauben Sie, die Vermutung der Rentalianer trifft zu? Gibt es dort Gefangenenlager?"
    Jayden nahm sich einige Sekunden Zeit, seine Gedanken zu ordnen. Dann erwiderte er: "Uns ist nie in den Sinn gekommen, dass die Parliden
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