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Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat

Titel: Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
Autoren: Richelle Mead
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glaubte.
    Kapitel 27
    Auch wenn ich mir ziemlich sicher gewesen war, als ich Seth erzählt hatte, dass Dante mit großer Wahrscheinlichkeit die Stadt verlassen hatte, fuhr ich am nächsten Tag trotzdem bei seinem Laden vorbei. Sein Geschäft hatte nie wirklich floriert, doch jetzt sah es tatsächlich verlassen aus. Die Neonschrift «Medium» war verschwunden. Auch die Fensterläden waren nicht mehr da und der Innenraum war noch kahler als zuvor. Das Zu-vermieten -Schild an der Tür war vermutlich das unverkennbarste Zeichen dafür, dass Dante sich endgültig aus dem Staub gemacht hatte.
    In Anbetracht dessen, was mit Seth gewesen war, fiel es schwer, mir darüber klarzuwerden, was ich über die Sache mit Dante wirklich dachte. Mein Herz brachte beinahe nicht die Energie dazu auf. Er hatte mir etwas bedeutet, ganz sicher. Er hatte in meine dekadente Phase gepasst und trotz seiner düsteren Seele waren gewisse Dinge an ihm liebenswert. Und darüber hinaus hatte es den Anschein, als hätte er trotz seines Fehltritts auch etwas für mich empfunden. Ich war nicht einverstanden mit dem Pakt, den er mit Grace geschlossen hatte, doch ich war auch froh, dass er rechtzeitig verschwunden und Jeromes und Meis Strafe entgangen war. Niemand verdiente so etwas, nicht einmal Dante. Ich hoffte, dass er ein neues Leben anfangen würde, wo immer er jetzt auch war – vielleicht ein Leben, das ein wenig Licht in seine Seele bringen würde. Allerdings wusste ich recht genau, dass sich Menschen, deren Seelen verdammt waren, nur selten wieder davon erholten.
    Später an diesem Abend fuhr ich nach Capitol Hill. Peter und Cody gaben eine Cocktailparty zu Ehren von Jeromes Rückkehr, aber ich nahm eher an, dass sie ihren Kummer über den Verlust des Sonnenlichts in Alkohol ertränken wollten.
    «Wie können wir denn Jeromes Rückkehr feiern, wenn er selbst gar nicht hier ist?», wollte Tawny wissen. Sie war wieder ganz die alte, blonde Amazone und hielt ihr Martiniglas bedenklich schief. Peter ließ es keine Sekunde aus den Augen.
    Aus Höflichkeit nippte ich an einem üppigen Gimlet. Die Vampire hatten keine Kosten und Mühen gescheut und Grey Goose und frische Limonen besorgt, aber in Wahrheit hing mir der Alkohol ein wenig zum Hals heraus. Mir kam es so vor, als wäre ich in den letzten Monaten durchgängig besoffen gewesen. Von Zigaretten hatte ich zwar noch nicht genug, doch ich bemühte mich sehr, diese schlechte Angewohnheit wieder loszuwerden.
    «Jerome hat im Moment genug mit sich selbst zu tun», sagte ich. «Wir trinken einfach ihm zu Ehren.»
    «Aber er bleibt, stimmt’s?», fragte Cody.
    Alle sahen jetzt Hugh an. Wie wir Übrigen hatte Hugh alle seine Fähigkeiten zurückerlangt, und ich hatte ehrlich gesagt erwartet, dass er viel glücklicher darüber sein würde, seine Koboldvision wieder zurückzuhaben. Stattdessen schien er sehr ernst und ich hätte schwören können, dass er mich heimlich beobachtete, wenn ich einmal nicht hinsah.
    «Jawohl. Er und Mei haben dem Typen von der Firma ganz schön Honig um den Bart geschmiert und einige Leute haben ihnen noch einen Gefallen geschuldet und sie unterstützt. Cedric und Nanette haben beide Stein und Bein geschworen, dass kein anderer als er besser dazu in der Lage wäre, Seattle zu leiten.»
    «Nanette hat endlich klein beigegeben, was?» Ich schwenkte die Eiswürfel in meinem Glas. «Allerdings hat sie jetzt die Gewissheit, dass sie etwas bei Jerome gut hat, und dadurch fühlt sie sich in ihrem eigenen Gebiet bestimmt etwas sicherer.»
    Cody schüttelte seinen Kopf. «Trotzdem. Um das alles durchzuziehen hat Grace schon ziemlich viel auf sich genommen, die ganze Sache mit den Kanadiern und all ihre zwielichtigen Machenschaften. Und Dante.» Er sah mich bedauernd an, doch ich winkte ab.
    «Ich weiß nicht», sagte Peter. Er schien nun doch überzeugt zu sein, dass Tawny seine Polstermöbel nicht ruinieren würde. «Sie ist ein Dämon aus dem mittleren Management und ihre Kräfte sind so lala. Das, was sie getan hat –zuzuschlagen, als sie Jerome für geschwächt hielt – war wahrscheinlich ihre einzige Chance darauf, ein Gebiet wie dieses zu beherrschen.»
    «Was willst du damit sagen? Wäre sie denn sonst nie weitergekommen? Hätte sie nie ihren eigenen Bezirk bekommen?», fragte Tawny nachdenklich.
    «Irgendwann wäre ihr wahrscheinlich eine nichtige Stadt in Mittelamerika zugeteilt worden, aber zweifellos nicht viel mehr.» Hugh sah immer noch verdächtig nachdenklich aus.
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