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Sturz Der Engel

Titel: Sturz Der Engel
Autoren: L. E. Modesitt
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konnte den eigenen Angstschweiß riechen.
    »Verdammter Pilot … sind doch nicht aus Durastahl …«
    »Tut … was er kann … will ja … auch selbst überleben.«
    »Du solltest nie einen Ingenieur in Schutz nehmen, Desinada …«
    Nylan versuchte unterdessen, die Eigenschaften des Geländes unter ihm auf die Bildschirme zu bekommen, aber das Landefahrzeug vibrierte zu stark, um etwas zu erkennen.
    Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn, eine Folge der fehlenden Lüftung, der nervlichen Anspannung und der Wärme, die durch die mehr als unzureichenden Hitzeschilde ins Innere drang. Seine Augen brannten und er hatte alle Hände voll zu tun, das Fahrzeug gerade zu halten.
    Nach einer Weile ließen die harten Stöße nach und er konnte weit unter sich das Meer und den Schwanz des fischförmigen Kontinents sehen.
    Ein Blick auf Entfernungs- und Höhenmesser verriet ihm, dass er zu viel Höhe verloren hatte. Nach Prüfung der Treibstoffreserven – viel war nicht mehr übrig – schaltete er die Düsen ein und nahm die Nase wieder ein wenig hoch.
    Doch als er mit geringerer Geschwindigkeit flog, wurde der Einfluss des Windes wieder stärker und die Kanten der Stummelflügel begannen sich durchzubiegen und beinahe zu flattern.
    Da er nicht mehr viel Treibstoff hatte, konnte er nur noch versuchen, das Landefahrzeug gerade zu halten, und das Beste hoffen … er versuchte sich vorzustellen, wie der Luftstrom um den Rumpf herum geglättet wurde, so dass die Turbulenzen nachließen, und es kam ihm beinahe so vor, als wäre er außerhalb des Schiffes in ein Neuronetz eingebunden, in eine Art lokales Neuronetz, und würde etwas tun, das dem Glätten des Energiestroms aus den Fusaktoren der Winterspeer sehr nahe kam.
    Das Flattern ließ etwas nach und Nylan atmete langsam aus.
    Hundert Meilen flogen unter ihm dahin, ehe er die Düsen abschaltete. Es war sicher besser, einen Teil des knappen Treibstoffs für die letzte Phase der Landung aufzusparen.
    Weit drunten lag eine Felswüste, eine mit Felsblöcken übersäte Ebene, die in der Sonne zu braten schien. Direkt vor ihm erhoben sich die eisbedeckten Gipfel, hinter denen die Hochebene, der vorgesehene Landeplatz, liegen musste.
    Wieder schaltete er die Düsen ein und stellte sich wie beim ersten Mal vor, er würde den Luftstrom um den Rumpf des Landefahrzeuges glätten. Überraschenderweise stieg das Fahrzeug sogar etwas und Nylan erlaubte sich ein kleines Grinsen.
    Laut Anzeigen musste er jetzt nach rechts abdrehen. Er zuckte zusammen, als das Luftfahrzeug beim Manöver erneut an Höhe verlor.
    Viel zu schnell wurden die Bergwiesen als grüne Punkte auf den Bildschirmen sichtbar. Kleine grüne Punkte waren es, deren südlichster rasch zu einem langgestreckten grünen Streifen zwischen grauen Felsen heranwuchs.
    Das Landefahrzeug erreichte schließlich die Wiese, die ihr endgültiges Ziel sein sollte. Allerdings lagen graue Felsbrocken an den Rändern und am Ostrand fiel ein Steilhang mehr als einen Kilometer tief zu einem immergrünen Wald ab.
    Soweit Nylan es erkennen konnte, kam der Wind aus östlicher Richtung. Er kreiste noch einmal über dem Landeplatz und setzte gegen den Wind zum Landeanflug an. Er konnte nur hoffen, er würde keine Bruchlandung bauen.
    Kurz vor dem Aufsetzen begann das Landefahrzeug wieder zu rütteln. Nylan zog die Nase etwas hoch, um die Sinkgeschwindigkeit zu drosseln und exakt am Ende der viel zu kurzen Bergwiese aufzusetzen, die mehr Steine als Grasbüschel aufzuweisen schien.
    Als das Heck über den Boden kratzte, musste er heftig mit der Steuerung kämpfen, damit das Fahrzeug nicht seitlich ausbrach. Es kam ihm fast so vor, als würde er es mit seinem Willen zwingen, stabil zu bleiben.
    Das Landefahrzeug bebte und schüttelte sich und das Kreischen des Metalls auf dem Boden fuhr Nylan schrill in die Ohren, als er mit dem ganzen Bauch aufsetzte. Der Aufprall warf den Piloten in den Gurten hin und her, die tief in Fleisch und Muskeln schnitten. Er musste gegensteuern, während das Landefahrzeug der Klippe entgegen rutschte. Es wurde langsamer, glitt aber unaufhaltsam weiter und schüttelte Nylan in den Gurten hin und her.
    Mit einem Ruck und einem letzten Schaudern prallte der Bug schließlich gegen etwas Hartes und das Landefahrzeug stand still.
    Der Ingenieur blieb eine Weile reglos im Pilotensessel sitzen.
    »Wir sind gelandet.« Nylan löste vorsichtig die Sicherheitsgurte. Die wunden Stellen, die er überall am Körper spürte, würden
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