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Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)

Titel: Sturmrappe — Der Außenseiter (German Edition)
Autoren: Kate Sherwood
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durchzusetzen. „Okay, nein, es war nicht meine Familie.“
    „Aber du hast eine Familie, oder?“
    „Was glaubst du denn, Evan, dass ich aus einem Ei geschlüpft bin?“
    Evans Miene hellt sich auf. „Ja, das ist gut! Wir wechseln uns mit den Fragen ab. Tolle Idee!“ Evan klatscht fast noch in die Hände. Dan hält es für sehr wahrscheinlich, dass die Nummer mit der naiven Begeisterung nur gespielt ist, aber ganz sicher kann er sich da nicht sein.
    Evan fährt fort. „Also deine Frage war: ‚Evan, glaubst du, ich bin aus einem Ei geschlüpft?‘, und meine Antwort darauf ist: ‚Nein Dan, das glaube ich absolut nicht. Ich bin sicher, dass du aus der traditionellen Vereinigung eines männlichen und eines weiblichen Menschen hervorgegangen bist.‘“ Evans Lächeln ist scherzhaft herablassend. „Du hast vielleicht bemerkt, dass ich die Frage ausführlich beantwortet habe, sogar noch mit Zusatzinformationen. Vielleicht könntest du das als Vorbild für deine Antwort auf meine nächste Frage nutzen.“ Dan weigert sich, zu lächeln, aber Evan spricht trotzdem weiter. „Okay, meine nächste Frage ist … magst du deine Arbeit?“
    Diese Frage ist etwas leichter, also beschließt Dan, mitzuspielen. Schließlich hat er auch eine Frage, die er Evan stellen möchte. „Ja, Evan, ich mag meine Arbeit. Sie ist nicht immer perfekt, aber im Großen und Ganzen gefällt sie mir.“
    Evan nickt beeindruckt. „Ausgezeichnet. Du verstehst das Spiel wirklich schnell. Jetzt bist du dran.“
    Dan stellt das Glas hin. „Also gut, los geht’s … was hast du heute Morgen bei Molly und Karl gemacht?“
    Evan ist sichtlich enttäuscht. „Verdammt, Dan. Tut mir leid, aber darüber kann ich wirklich nicht sprechen. Zumindest jetzt noch nicht. Sobald alles geregelt ist, wirst du es als Erster erfahren.“
    Damit hat Dan gerechnet. „Dann weigerst du dich also, zu antworten? Das heißt dann wohl, das Spiel ist vorbei.“ Dan entfernt sich wieder, diesmal, um nach dem Kaffee zu sehen und Evan folgt ihm erneut.
    „Dan, ernsthaft … ich weiß, das muss frustrierend für dich sein. Aber ich hatte gehofft, dass … ich weiß nicht. Ich hatte wohl gehofft, dass wir das voneinander trennen könnten.“ Evan wirkt verlegen. Dan fragt sich, ob es das ist, was sich hinter dem ungezwungenen Äußeren verbirgt, oder ob es auch nur gespielt ist. „Ich meine, du wirst bestimmt ständig von Leuten angesprochen, aber ich schwöre, ich bin nicht nur – nicht nur wegen deines Aussehens an dir interessiert, ich will nicht nur – du weißt schon. Ich mag dich wirklich, zumindest das, was ich bis jetzt von dir gesehen habe, und ich würde dich gern näher kennenlernen.“ Evan sieht aus, als hätte er sich mit seiner kleinen Ansprache selbst überrascht.
    Dan sieht ihn lange an und sagt dann: „Okay, was hältst du dann von einer neuen Frage?“ Evan nickt eifrig und wartet darauf, dass Dan anfängt. „Dann mach dich bereit für Frage zwei … Evan, wo ist Jeff heute Abend?“
    Es fällt Dan schwer, Evans Gesichtsausdruck zu deuten, aber er klingt aufgewühlt. „Nein, Mann, das hast du falsch verstanden. So ist das nicht zwischen mir und Jeff. Ich meine, ist es schon, aber wir sind nicht … ich meine, glaub mir, Jeff hat nichts dagegen, dass ich jetzt hier bin.“ Evan unterbricht sich: „Naja, das stimmt nicht ganz. Er war der Meinung, ich sollte nicht kommen, aber nur, weil er es für eine Dummheit hält und findet, dass es alles komplizierter macht und nicht, weil er ein prinzipielles Problem damit hat. Ich meine …“
    Dan ist plötzlich müde und sonderbar traurig und schneidet Evan das Wort ab: „Evan, du solltest nach Hause gehen. Hier gibt es für dich nichts zu holen.“ Er schaut Evan gerade in die Augen, um ihm zu zeigen, dass er es ernst meint. Als er sich dieses Mal von Evan entfernt, folgt dieser ihm nicht.

Kapitel 5

    E VAN verlässt die Bar schon bald nachdem Dan damit begonnen hat, ihn zu ignorieren. Dan ist hauptsächlich erleichtert und versucht das winzige bisschen Enttäuschung nicht zu beachten. Evan scheint ziemlich nett zu sein und sieht weiß Gott nicht schlecht aus. In einem anderen Leben wäre Dan vielleicht interessiert gewesen, auch wenn die Sache mit Jeff immer noch etwas verwirrend ist. Aber in diesem Leben, das weiß er, kommt das Ganze überhaupt nicht in Frage.
    Dan hilft noch, die Bar zu schließen und fährt dann nach Hause, wo er einen Zettel an der Tür findet. Er ist von Molly mit der Bitte, am
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