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Sturmflut mit Schokoladenengel

Sturmflut mit Schokoladenengel

Titel: Sturmflut mit Schokoladenengel
Autoren: Dora Tauer
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der flachen Hand auf die plärrende Nervensäge. Endlich wieder Ruhe.
    „Ach so ...“ Ich tastete über das leere Kissen. „Nils ist ja gar nicht da ...“
    Seufzend versuchte ich ein paar Bilder meines Traumes herüber in den neuen Tag zu holen – den Adonis, seine Schenkel, seine zupackenden Hände, seine Bewegungen. Meine Brüste spannten, in meinem Schoß pochte es. Himmel, dieses große Glied, diese kraftvollen Stöße ...!
    Ich strich mir über meine geschwollenen Brustwarzen und blinzelte durch das Schlafzimmerfenster in die Morgensonne. Ein warmes Prickeln perlte durch meinen Körper – die letzten Spuren meines Lusttraumes. Verdammter Wecker! Hätte ich einen Orgasmus erlebt, wenn der mich nicht aus meinem Traum gerissen hätte? Schade ...
    Ich zog den Saum meines Nachthemdes hoch, fuhr mir in den Slip und zwischen die Lippen. Alles feucht. Und wie es pochte da drin. Nicht auszuhalten. Ich streichelte mich dort, wo es gut tat, rieb mit der Linken meine Brustwarzen, presste meinte Brüste zusammen. Rieb und presste und streichelte, bis ich kam.
    Nicht das Nonplusultra gepflegter Erotik, aber besser als gar nichts.
    Eine Zeitlang kuschelte ich mich noch in meine warme Decke, spürte dem wohligen Empfinden in Schoß und Brüsten nach, wartete, bis die letzten Spuren meines Traumes sich verloren. Nebenan im Bad rauschte die Dusche. Kersten war also auch schon wach. Ich stand auf, zog mir den Morgenmantel über und ging hinunter in die Küche, um meiner Tochter das Frühstück zu machen.

    *

    Ein junger Mann in Bügelfaltenhosen, schwarzem Hemd und roter Samtweste stand am Herd. Im brodelnden Wasser klapperten drei Eier. „Ich bin der Paul.“ Er streckte mir die Hand entgegen. „Sie sind sicher Kerstens Mutter.“ Sein stoppelbärtiges Gesicht verzog sich zu einem verlegenen Grinsen. „Guten Morgen, Frau Körner. Wie geht’s so?“
    „Morgen.“ Mehr brachte ich erst einmal nicht über die Lippen.
    Nein, wirklich überrascht war ich nicht. Die letzten drei Monate hatte ich häufiger einen gewissen Boris morgens hier in der Küche angetroffen. Und davor hatte ein Bursche namens Charly ein paar Wochen lang die Frühstückseier gekocht. Und davor ...
    Vergiss es, Rita , sagte ich mir, jetzt eben Paul.
    „Fühlen Sie sich wie zu Hause, Paul.“ Das Frühstück meiner Tochter schien mir in guten Händen zu sein, also drehte ich mich um und stieg wieder die Treppe hinauf. „Und falls Kersten vergessen hat, es zu erwähnen: Meinem Ei reichen zweieinhalb Minuten.“
    Später, unter der Dusche, fragte ich mich, was ich falsch gemacht haben könnte bei der Erziehung meiner Tochter. Das fragte ich mich oft an Morgen wie diesen. Die Antwort lautete immer gleich: Nichts. Es sei denn, ich wollte Nils recht geben: Der behauptete manchmal, wir hätten den Fehler gemacht, unser Kind so gut wie gar nicht zu erziehen.
    Der Duschstrahl massierte meine Brüste, streichelte meine Schamlippen, und mein Traum fiel mir wieder ein. Wieso träumte ich schon die dritte Nacht nacheinander von Sex?
    „Dämliche Frage, Rita“, murmelte ich ins Rauschen der Dusche hinein. „Weil du unbefriedigt bist.“ Ich dachte an den fremden Mann dort unten in der Küche. Und beneidete meine Tochter.
    Später saß ich dann mit Kersten und Paul beim Frühstück. Ein angenehmer Zeitgenosse, dieser Mann, das empfand ich sofort – aufmerksam, zuvorkommend und humorvoll. Ich schätzte ihn um mindestens zehn Jahre älter als meine Tochter.
    Die beiden sprachen über mögliche Prüfungsthemen in Deutsch – Kersten steckte mitten im Abi, zum zweiten Mal übrigens – und er tat sehr fachkundig. Ich hielt mich raus, beobachtete ihn. So akkurat seine Garderobe war, so wirr stand sein dichtes, strohblondes Haar nach allen Seiten ab. Seine hellblauen Augen lachten sogar noch, als Kaffee auf sein schwarzes Leinenhemd tropfte.
    Ich reichte ihm eine Serviette. Unsere Hände berührten sich, und ich spürte die Wärme seiner Haut. Diese kleine Berührung reichte, dieses kaum wahrnehmbare Empfinden seiner Körperwärme – und schon überwältigten mich die Bilder meines Traumes. Nicht lange, vielleicht einen Atemzug lang, aber das reichte, um wieder die Haut meines sich erhitzenden Schneemannes zu spüren, die kraftvollen Stöße meines griechisch-römischen Adonis wieder präsent werden zu lassen.
    In meinen Brüsten zog es, etwas flockte in meinem Schoß. Das verwirrte mich mächtig. Ich schob die aufdringliche Erinnerung beiseite, griff zur
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