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Sturmflut mit Schokoladenengel

Sturmflut mit Schokoladenengel

Titel: Sturmflut mit Schokoladenengel
Autoren: Dora Tauer
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den Friedhof einbogen. Hier lag einer unserer nächtlichen Treffpunkte.
    Ich schob meine Hand unter seine Jacke und drängte mich an ihn. „Steffen schaut sich den Spätfilm an. Was macht Ina?“
    „Bereitet den Kindergottesdienst vor.“
    „Über eine Stunde Zeit“, seufzte ich.
    „Weißt du noch, wie wir uns zum ersten Mal hier geliebt haben?“ Gregor küsste mich auf die Stirn. „Gleich nach dem Sommerurlaub an Steffens Geburtstagsfest ...“
    „Gregor, ich muss mit dir reden.“ Wir bogen in den schmalen Pfad ein, der zu unserer Bank in der Zypressenhecke führte. „So kann es nicht weitergehen – mich plagen schon Albträume.“
    „Du bist eine Meisterin im Sorgenmachen, Süßes. Komm her.“ Lächelnd zog er mich zu sich auf die Bank. „Es ist doch alles bestens: Wir haben eine wunderbare Romanze, und nebenbei führen wir ein ganz normales Familienleben. Was willst du denn mehr?“ Er beugte sich über mich.
    „Für dich ist immer alles so einfach.“ Ich versuchte, seinen Lippen auszuweichen. „Wie stellst du dir denn unsere Zukunft ...?“ Er küsste mir die Frage von den Lippen. „Und dann der Urlaub“, seufzte ich, „wie soll das denn gehen, ohne dass wir auffliegen?“
    „Du quälst dich mit viel zu vielen Fragen, mein Süßes.“ Er knöpfte meine Bluse auf und vergrub sein Gesicht in meinem Busen. „Deine Brüste duften mal wieder wie ein Rosengarten ...“
    „Ich habe solche Angst, dass Ina und Steffen ..., dass sie uns entdecken.“
    Behutsam zog Gregor mir die Unterhose aus. „Mein süßes kleines Angsthäschen. Wenn Ina uns entdecken würde, würde sie eher glauben, wir seien gestolpert und versehentlich aufeinandergefallen, als dass sie uns einen Seitensprung zutraute." Zärtlich streichelte er meine Schenkel.
    Seine Berührungen narkotisierten mich; ich wurde ruhiger. „Für Steffen würde eine Welt zusammenbrechen“, flüsterte ich. „Er liebt mich über alles ...“
    Gregor kniete sich vor die Bank und drückte meine Knie auseinander. „Mein süßes Mädchen hat Schuldgefühle“, gurrte er spöttisch und zog mich an die Kante der Sitzfläche. „Ich glaube, ich muss es jetzt mal ganz doll trösten.“ Sanft drang er in mich ein.
    „O Gott, Gregor, wir müssen aufhören, o Gott, ja ...“ Ich schloss die Augen und überließ mich seinen Stößen, ließ mein Becken hin und hertanzen, sehnsüchtig nach mehr, sehnsüchtig nach allem, was er mir geben konnte. „O Gott, Gregor ...“
    Vom Hauptweg drangen Schritte zu uns herüber. Ein nächtlicher Spaziergänger ging vorbei. Ich presste meine Hand auf den Mund. Lautlos bewegte Gregor seine Hüften. Schneller und härter jetzt. Mehr als sein leiser, rhythmischer Atem war von ihm nicht zu hören.
    Kaum konnte ich mein Stöhnen noch zurückhalten. Ich kam mit einem tiefen Seufzen. Alles war gut, so gut ...

    *

    „Konnte ich deine Sorgen ein wenig zerstreuen, Süßes?“ Arm in Arm schlenderten wir auf das Friedhofsportal zu. Gregor rauchte. Seine Taschenlampe leuchtete uns den Weg aus.
    „Lass uns schneller gehen.“ Ich machte mich von ihm los und zog ihn hinter mir her. „Der Film ist gleich zuende.“
    „Also konnte ich dich so gar nicht trösten?“ Gregor hob die Schultern, guckte wie ein treuer, aber betrübter Labrador.
    „Ach, Gregor – du bist wie ein kleiner Junge: Übermütig und leichtsinnig.“
    „Was glaubst du denn, warum ich es zu etwas gebracht habe?“
    „Wir sollten uns eine Weile voneinander fern halten.“
    „An wie viele Stunden hast du so gedacht, Süßes?“
    „Wenigstens bis nach dem Urlaub.“
    „Vier Monate? Ausgeschlossen, Süßes!“
    Wir ließen einander los und gingen mit schnellen Schritten auf das Neubaugebiet zu. Gregors und Inas Grundstück schob sich in unser Blickfeld.
    „Wir lieben uns auf Friedhöfen, in Autos, in Hotels, auf Speichern und in Kinderzimmern.“ Jetzt schlug Gregor einen energischen Tonfall an. „Warum zum Teufel soll das weniger gefährlich sein, als sich zwischen Dünen und in der Brandung zu lieben? Wenn wir vorsichtig sind ...“
    „Da ist jemand in eurem Garten.“ Abrupt blieb ich stehen.
    Gregor zog mich hinter sich, kniff die Augen zusammen und spähte über die Hecke des Nachbargartens. „Tatsächlich.“
    Wir mieden die Straßeneinfahrt und schlichen vom Waldrand her auf Gregors und Inas Anwesen. „Jetzt verschwindet er im Wintergarten“, flüsterte ich.
    Wir gingen in die Hocke, duckten uns hinter das kleine Schwimmbassin und starrten auf die
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