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Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Sturm der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Sturm der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Cassandra Norton
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sie wussten beide, dass es unmöglich war. Sie mussten zurück auf den Hof, wo man ihr Verschwinden sicherlich längst bemerkt hatte, was die schrecklichsten Folgen haben konnte.

 
     
    Kein Ausweg
     
    Die Sonne hatten sie schon lange nicht mehr gesehen. Mary und Anne standen nebeneinander in der Küche und kneteten den Teig für Fladenbrote, die sich stets als nützlich gegen den Hunger erwiesen.
    „Wie steht es mit den Kartoffeln?“, fragte Anne, die einen hochroten Kopf vom Kneten hatte.
    Mary presste die Lippen zusammen und schnaubte vernehmlich.
    „Das heißt?“
    „Das heißt, dass die letzten drei Körbe gestern ins Dorf gefahren sind. Direkt in´s Crown and Arms …“
    „Oh nein“, stöhnte Anne.
    Es waren eigentlich die Vorratskartoffeln gewesen für den nahenden Winter.
    „Und was ist mit dem Kohl?“
    „Ich habe schon einige Gläser eingekocht, aber ich traue ihm zu, dass er die auch der Wirtin vom Dorfkrug bringt.“
    Anne war aufgebracht. Es wurde wirklich immer schlimmer mit ihm. Sie wusste, dass er schon lange nicht mehr den Umweg über Käufer nahm, sondern seine Zeche im Crown and Arms direkt mit Lebensmitteln bezahlte.
    Was auch immer Mary, Declan und sie erwirtschafteten, es blieb nur das für ihre eigenen Mägen, was sie rechtzeitig irgendwo verstecken konnten.
    Inzwischen hatte sich aber noch etwas anderes verändert … Früher war sie zornig gewesen, wenn wieder so etwas geschehen war, wenn sie seine Ausreden hörte, oder wenn er denjenigen mit der Hundepeitsche schlug, der ihn deswegen zur Rede stellte.
    Jetzt aber war sie müde. Erschöpft. Sie fühlte sich oft am Ende ihrer Kräfte. Als würde sie tagein tagaus gegen Windmühlen ankämpfen.
    Was sie auch sagten oder taten – John schlug zu.
    Also schwiegen sie, versteckten Lebensmittel und sahen zu, dass er nichts davon mitbekam.
    Wie Verschwörer wechselten sie die Verstecke.
    Und dabei war der Hunger ihr ständiger Gefährte. Anders so für John, denn der bekam i mmer etwas von der Wirtin der Schenke zu essen.
    Es war ein hartes Leben, das durch John nicht leichter wurde.
    Alleine Declan machte alles erträglich.
    „Kannst du mal rüber kommen?“
    Er stand in der offenen Tür und Anne konnte nicht anders als lächeln. Wie merkwürdig es auch scheinen mochte, aber wenn er in ihrer Nähe auftauchte, schien es heller zu werden.
    Die Wärme, die von seinem Körper ausging, strahlte auch auf sie ab.
    Und in seinen Augen las sie die Liebe, die er für sie empfand.
    „Was ist?“
    Anne wischte sich die Hände an der Schürze ab und folgte ihm, während Mary knetend vor sich hin grinste.
    Als sie an der Köchin vorbei ging, verpasste sie der einen Stoß in die Rippen.
    Kaum hatte Anne das Haus verlassen, blickte Declan sich schnell um und riss sie in seine Arme.
    Sein Kuss war ebenso lang wie leidenschaftlich.
    Anne öffnete ihren Mund soweit sie nur konnte und ließ ihre Zunge mit der seinen spielen.
    Er roch würzig nach Torf und auch etwas nach dem säuerlichen Geruch der Tiere.
    Wie sie es genoss, seine Muskeln zu spüren, die sich unter seinem Hemd bewegten.
    Sie glaubte jede noch so kleine Stelle an diesem Körper auf das Genaueste zu kennen. Ja, sie hätte jeden Doktor an Wissen übertroffen, was Declan anging.
    Als er seine Lippen von den ihren gelöst hatte, sah sie ihn glücklich an. Welche Köstlichkeit, in diesen Blicken zu ruhen. Sich in ihrem tiefen Blaugrau zu verlieren.
    Das schmale Kinn, das so gut zu der aristokratisch- geraden Nase passte. Die tiefliegenden Brauen, die in solchem Gegensatz zu seinen großen Augen standen. Sie gaben ihm etwas Geheimnisvoll- Düsteres, das sie immer wieder faszinierte.
    In seinen Armen fühlte sie sich so geborgen wie nie zuvor in ihrem Leben und wenn sie zu ihm aufsah, war sie glücklich, in seine Augen sehen zu dürfen.
     
    ***
     
    „Denkst du manchmal auch, dass wir füreinander bestimmt sind?“, fragte Anne, als sie nebeneinander auf einem Felsvorsprung saßen und in die Tiefe schauten. Zu ihren Füßen breitete sich das Moor aus und aus den schwefelgelben Wolken tanzten bereits die ersten Schneeflocken herab.
    Er reagierte nicht gleich, sodass Anne dachte, er habe sie vielleicht nicht gehört. Aber ger ade, als sie ihren Satz wiederholen wollte, nickte er.
    „Ich denke und ich weiß es. Für dich würde ich alles tun.“
    Er sah sie nicht an, während er sprach und das irritierte Anne.
    Plötzlich aber flog sein Kopf herum und seine Blicke funkelten wie im Fieber.
    „Was
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