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Stürmisches Wiedersehen auf Maynard Manor (German Edition)

Stürmisches Wiedersehen auf Maynard Manor (German Edition)

Titel: Stürmisches Wiedersehen auf Maynard Manor (German Edition)
Autoren: Sara Craven
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niemals tun. Sie wollte ihm auf keinen Fall noch mehr wehtun.
    Andererseits war es zutiefst unfair, so zu tun, als seien sie noch immer ein Paar, nur weil sie nicht ohne Begleitung zum Ball gehen wollte. Ich sollte ihm ehrlich sagen, dass es zwischen uns vorbei ist – und ihn bitten, heute Abend trotzdem gemeinsam mit mir zum Ball zu gehen, auch wenn das viel verlangt ist. Wahrscheinlich würde er dies wütend und gekränkt ablehnen.
    „Hat Ian heute Morgen Dienst?“, fragte Chloé ihren Onkel, als der nach dem letzten Schluck Kaffee auf dem Weg hinaus war.
    „Nein, er wollte aus irgendeinem Grund heute Vormittag freihaben.“
    „Wahrscheinlich möchte er sich vor dem ausschweifenden Abend ein bisschen ausruhen“, erwiderte Chloé betont gelassen und dachte erleichtert, dass es leichter sein würde, bei Ian zu Hause mit ihm zu reden.
    „Na, hoffentlich wird es nicht so ausschweifend, dass wir ihn wieder vorzeitig zu Hause abliefern müssen, so wie bei dem Abendessen neulich“, beklagte sich Onkel Hal und ging hinaus.
    Hoffentlich wird nichts so wie bei dem Abendessen neulich, dachte Chloé.
    Sie war gerade fertig mit Frühstücken, als Tante Libby hereinkam, die sehr angespannt wirkte.
    „Die Immobilienmakler haben gerade angerufen und wollen um elf mit Interessenten zur Besichtigung kommen. Dabei ist hier doch so ein Durcheinander!“
    Natürlich war das Haus so sauber und aufgeräumt wie immer. Doch Chloé wusste, dass ihre Tante nur zufrieden war, wenn alles absolut makellos aussah.
    „Dann legen wir am besten gleich los.“ Chloé stand auf und räumte ihr Geschirr in die Spülmaschine.
    „Du hast doch einen Termin im Kosmetiksalon in East Ledwick!“
    „Aber erst um halb zwölf. Bis dahin kann ich dir helfen.“
    Eigentlich hatte Chloé vorgehabt, auf dem Weg zur Kosmetikerin mit Ian zu reden. Aber das konnte sie ja genauso gut auf dem Rückweg tun. Vielleicht würde sie sich dann – nach Maniküre, Pediküre, Gesichtsbehandlung – etwas gestärkt fühlen.
    Es tat wohl, sich unter den erfahrenen Händen von Bethany, der Besitzerin des Salons, zu entspannen. Noch unter der Gesichtsmaske war sie alles genau durchgegangen, was sie Ian sagen wollte.
    Doch er war nicht zu Hause, und auch sein Wagen stand nicht vor der Tür.
    Als Chloé nach Hause kam, fiel ihr sofort der Aufkleber mit der Aufschrift „VERKAUFT“ auf dem Schild des Immobilienmaklers im Garten ins Auge.
    „Habt Ihr schon den Champagner kalt gestellt?“, rief sie beim Eintreten.
    Niemand antwortete. In der Küche saß Tante Libby und blickte schweigend auf eine unberührte Tasse Kaffee.
    Oh nein, dachte Chloé. Jetzt bereut sie ihre Entscheidung, das Haus zu verkaufen.
    „Es war eine gute Entscheidung“, sagte sie. „Und bestimmt findet ihr ein anderes ganz tolles Haus …“
    Tante Libby schüttelte den Kopf. „Es geht nicht um das Haus, Chloé.“ Sie atmete tief ein und fügte hinzu: „Ian war hier. Er … er hat sich eine Woche unbezahlten Urlaub genommen und kommt heute Abend nicht zum Ball.“ Wieder schwieg sie. „Oh, meine liebe Chloé“, platzte sie dann heraus. „Er und Lindsay Watson sind zusammen weggefahren, weil … weil sie heiraten wollen!“
    In Chloés Kopf begann sich alles zu drehen. „Ian und … und Lindsay? “
    „Seit Lindsays Ankunft gab es Gerüchte um die beiden“, erzählte Libby. „Ich habe nichts darauf gegeben, aber das Gerede hörte nicht auf. Und als du dann zurückgekommen bist und dir im Hinblick auf eure Beziehung so sicher warst, habe ich beschlossen, den Mund zu halten. Ich dachte mir, vielleicht habt ihr im vergangenen Jahr ja beide kleine Liebeleien gehabt, weil das in der heutigen Zeit ja normal ist.“
    „Nein, ich nicht“, sagte Chloé. Aber das lag nicht an Ian, sondern daran, dass mich kein Mann interessierte – bis auf einen.
    „Als ich das Gefühl bekam, zwischen euch sei nicht alles in Ordnung, habe ich überlegt, ob ich etwas sagen soll. Aber ohne irgendwelche Beweise wollte ich mich nicht einmischen. Die beiden waren sehr diskret.“ Tante Libby reichte ihr einen Umschlag. „Ian hat dir diesen Brief dagelassen. Du möchtest beim Lesen sicher allein sein.“
    „Nein, ich weiß ja schon, was drin steht“, entgegnete Chloé. Und ich hätte es mir denken können: Das ganze Gerede vom erneuten Kennenlernen, die Veränderungen im Cottage, Lindsays Feindseligkeit mir gegenüber … wie konnte ich nur so blind sein?
    Im Umschlag befand sich ein einzelner
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