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Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz
Autoren: Johanna Lindsey
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leuchtete, das sie dazu trieb, zu lachen, zu singen, sogar zu schreien. Es fiel ihr schwer, diesen Drang zu unterdrücken.
    Eine Zeitlang saß sie am Fenster und betrachtete den schlafenden Chandos. Sie wußte zwar, daß sie das Zimmer verlassen und sich eine Beschäftigung suchen sollte, aber sie wurde die Befürchtung nicht los, daß Chandos nicht mehr im Zimmer sein würde, wenn sie später zurückkam. Das war natürlich absurd, denn wenn er sie diesmal verließ, würde er ihr zumindest sagen, wann sie ihn wiedersehen würde. Das war er ihr schuldig. Trotzdem ließ sie ihn lieber nicht aus den Augen.
    Sie trat langsam ans Bett. Sie wollte ihn nicht wecken, sondern ihm nur näher sein. Doch das genügte ihr nicht, und nach einigen Minuten legte sie sich vorsichtig neben ihn. Er regte sich nicht, denn er schlief fest und schnarchte sogar ein bißchen. Das war ein Hinweis darauf, wie erschöpft er war. Er war so müde, daß er nicht einmal aufwachen würde, wenn …
    Ihre Finger glitten leicht über die harten Muskeln auf seiner Brust. Er hatte sich nur mit einem dünnen Laken zugedeckt, und Courtney weidete sich an seinem Anblick. Als er sich noch immer nicht rührte, wurde sie kühner und fuhr mit den Fingern über seinen Körper und seine muskulösen Schenkel.
    Plötzlich schnappte sie nach Luft. Ein bestimmter Körperteil hatte sich erregt und Chandos raunte: »Hör nicht auf, Kätzchen.«
    Sie wurde krebsrot. »Du warst die ganze Zeit über wach«, meinte sie vorwurfsvoll.
    »Eine der Schattenseiten des Wanderlebens.«
    Er sah sie aus schlaftrunkenen Augen an und wirkte in diesem Zustand unglaublich sexy. Doch Courtney war so verlegen, daß sie schleunigst das Bett räumte. »Deine Sachen sind im Zimmer, falls du dich rasieren möchtest. Du kannst aber auch weiterschlafen. – Ich wollte dich nicht wecken. Und du kannst es ruhig tun, denn niemand weiß, daß du hier bist.«
    Er setzte sich auf. »Vorläufig weiß es noch niemand. Aber es wird nicht lang dauern, bis jemand Surefoot hinter Maggies Haus entdeckt.«
    »Darum hat sich Maggie gekümmert. Sie hat Surefoot in ihr Wohnzimmer geschleppt.«
    »Was?«
    Courtney kicherte. »Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich ihn dort erblickte, aber er trägt es mit Würde. Maggie will damit wiedergutmachen, daß sie Fletcher erzählt hat, daß du mich hierher gebracht hast. Diesmal bleibt es dir überlassen, ob er es erfährt.«
    Chandos brummte und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Ich muß mich rasieren.«
    Courtney zeigte auf die Satteltasche in der Ecke, setzte sich dann aufs Bett und sah ihm zu. »Wirst du mit deinem Vater sprechen?«
    »Nein.« Er fuhr in seine schwarze Hose und blickte sie dabei streng an. »Und versuch ja nicht, den Friedensengel zu spielen. Ich will mit diesem Mann nichts zu tun haben.«
    »Er ist mürrisch, hart und brüllt viel herum, aber er ist gar nicht so übel.«
    Chandos sah sie an, und sie schaute seufzend zu Boden.
    Als sie nach einer Weile wieder aufblickte, stand er vor dem Waschtisch und seifte sich das Gesicht ein. »Hast du den Mann in San Antonio gefunden?«
    Die Muskeln auf seinem Rücken verkrampften sich. »Ich habe ihn gefunden. Man hatte ihm den Prozeß gemacht, und er sollte hängen.«
    »Dann hast du ihn also nicht getötet?«
    »Ich habe ihn aus dem Gefängnis geholt«, antwortete er gleichgültig. »Es war nicht schwierig, denn Smith hatte in San Antonio keine Freunde, deshalb haben sie auch keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen.«
    Chandos war jetzt mit dem Rasieren fertig und wandte sich ihr zu. Seine Augen waren noch nie so eisig gewesen, und in seiner Stimme hatte noch nie ein solcher Haß gelegen. »Ich habe ihm unter anderem beide Arme gebrochen und ihn dann gehenkt, aber da war er schon tot. Das Schwein muß Verdacht geschöpft haben; vielleicht hat er Trasks Pferd wiedererkannt, das ich für ihn mitgebracht hatte. Vielleicht fragte er sich auch, warum ich ihn da herausholte. Er griff mich jedenfalls in dem Augenblick an, in dem wir anhielten, bekam ein Messer zu fassen, und wir kämpften darum. Dabei fiel er in das Messer und starb innerhalb von Sekunden. Es war nicht genug, es war zu wenig für das, was er Weißer Flügel angetan hat.«
    Courtney ging durch das Zimmer zu ihm hin und legte ihm die Arme um den Hals. Es dauerte eine Weile, bis er darauf reagierte, doch dann zog er sie an sich.
    »War Weißer Flügel deine Schwester?«
    »Ja.«
    Er erzählte ihr von dem Tag, an dem er
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