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Stürmische Romanze

Stürmische Romanze

Titel: Stürmische Romanze
Autoren: SHARON KENDRICK , Pößneck GGP Media GmbH
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Funkeln in ihren grünen Augen. Wie würden sie wohl aussehen, wenn ihre Besitzerin nach einer leidenschaftlichen Liebesnacht erschöpft und glücklich im Bett lag? Er war erstaunt, wie sehr die Vorstellung ihn erregte. Schließlich war es nichts Außergewöhnliches, dass eine Frau ihn attraktiv fand und man ihr das anmerkte. Das hatte Giovanni schon oft genug erlebt. Doch normalerweise langweilte es ihn nur.
    Bestimmt gehört sie zu jenen Frauen, die jeden Mann zu verführen versuchen, den sie begehren, redete Giovanni sich ein, und der Gedanke half ihm, endlich sein Verlangen unter Kontrolle zu bekommen.
    Kate wandte den Blick ab, denn Giovannis verächtliche Miene brachte sie durcheinander. „Die Vorhänge habe ich im Wagen, Lady St. John“, fuhr sie lächelnd fort. „Ich würde sie gern aufhängen.“
    „Ich kann es kaum erwarten!“ antwortete Lady St. John begeistert. „Soll Giovanni Ihnen beim Tragen helfen? Bestimmt sind sie ziemlich schwer!“
    Es widerstrebte Kate, Hilfe von dem Mann anzunehmen, der sie so herablassend behandelt hatte. Energisch schüttelte sie den Kopf. „Nein, das wird nicht nötig sein“, erwiderte sie und erklärte herausfordernd: „Ich bin es gewohnt, allein zurechtzukommen.“
    „Ich bewundere selbstständige Frauen“, stellte Giovanni fest, und seine blauen Augen funkelten spöttisch. „Allerdings ist allen sizilianischen Männern die Hilfsbereitschaft gegenüber dem schwachen Geschlecht angeboren. Ich bestehe also darauf, Ihnen zu helfen.“
    Schwaches Geschlecht
? Kate war sicher, dass er sie mit dieser Bemerkung noch mehr ärgern wollte. Und wie konnte er es wagen, sich ihrem Wunsch zu widersetzen? Sie wollte ihm gerade eine schnippische Antwort geben, doch zum Glück fiel ihr noch rechtzeitig ein, dass es keinen sonderlich guten Eindruck auf Lady St. John machen würde. Sie rang sich deshalb ein Lächeln ab und erwiderte: „Das wäre wirklich sehr nett von Ihnen.“
    Giovanni verstand ihre Worte so, wie sie gemeint waren. „Nett“ war nicht gerade ein Wort, mit dem er sich identifizieren konnte. Wollte sie ihn etwa provozieren? Er lächelte kühl. Frauen waren so leicht zu durchschauen.
    Völlig verunsichert folgte Kate Giovanni zum Wagen und fragte sich, warum dieser Mann eine solche Wirkung auf sie hatte. Es ist nicht
sein
Haus, sondern das seiner Patin, rief Kate sich in Erinnerung. Sie würde ihm schon zeigen, dass er mit seiner überheblichen Art nicht bei ihr landen konnte.
    „Es ist alles da drin“, sagte sie, wies auf ihren Lieferwagen, schloss die Tür auf der Fahrerseite auf und stieg hinein. Sie trug eine enge zartgrüne Hose, die ihren Po betonte. Als sie sich kurz zur Seite wandte, ließ Giovanni den Blick über das orangefarbene Stretch-T-Shirt gleiten, unter dem sich ihre Brüste abzeichneten, und schluckte.
    Die meisten rothaarigen Frauen würden sich nicht trauen, so eine Farbe zu tragen. Andererseits hatte er auch noch nie eine Frau mit so zarter, blasser Haut und so leuchtendem, dichtem Haar gesehen. Es reichte ihr fast bis zur Taille und wurde von zwei rosa Glitzerhaarspangen aus dem Gesicht gehalten. Sie passten genau zu den Armreifen, die Kate an ihren schmalen Handgelenken trug.
    Er hatte schon als Kind gelernt, dass Frauen nur Goldschmuck anlegen sollten – oder Diamanten. Außerdem sollten sie nur Seide, Kaschmir oder feine Baumwolle tragen: edle Naturstoffe, die ihre Schönheit betonten – keine enge Kleidung aus Kunstfasern. Unwillkürlich überlegte er, ob Kate wohl seidene Unterwäsche trug. Aber warum machte er sich
darüber
Gedanken?
    „Hier ist es endlich“, sagte Kate atemlos und förderte ein großes Paket zu Tage. Dann drehte sie sich um und stellte fest, dass Giovanni sie kühl mit seinen faszinierenden blauen Augen musterte, und zwar äußerst missbilligend. Kate runzelte die Stirn. Wie kam dieser arrogante Kerl dazu, so auf sie herabzublicken?
    Sie rang sich ein Lächeln ab. Bleib höflich, ermahnte sie sich.
Geh gar nicht darauf ein.
    „Werden Sie damit zurechtkommen?“ fragte sie höflich.
    Ihr aufgesetztes Lächeln ist fast so beleidigend wie die Frage, dachte Giovanni. Sie glaubte wohl, sie könnte ihn wie einen Hilfsarbeiter behandeln! Ihm lag schon eine scharfe Entgegnung auf der Zunge, doch er beherrschte sich.
    „Geben Sie mir das Paket“, erwiderte er gespielt gleichgültig.
    Erschrocken stellte Kate fest, dass sie wie elektrisiert war. Wieso empfand sie eine kühle, herablassende Aufforderung als
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