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Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall
Autoren: ANNE HERRIES
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Schwierigkeiten auftreten sollten.
    Plötzlich hielt das Gefährt mit einem harten Ruck an, der Sally hochschrecken ließ. „Ist etwas geschehen, Miss?“
    „Ich weiß nicht“, entgegnete Marianne. Besorgt steckte sie den Kopf aus dem Fenster. „Ah, ein Wagen vor uns scheint einen Unfall gehabt zu haben … aber ein paar Männer helfen gerade, ihn von der Straße zu schaffen.“ Als sie den Schlag öffnete und ausstieg, kam ihr ihr Kutscher schon entgegen.
    „Wir mussten halten, Miss Horne. Aber der Reitknecht und ich werden den Leuten zur Hand gehen, dann können wir bald weiterfahren.“
    Marianne stimmte zu und folgte dem Mann zu der verunglückten Kutsche, neben der zwei Damen bekümmert am Straßenrand standen.
    „Wie unangenehm für Sie“, sagte Marianne. „Wie ich sehe, ist ein Rad gebrochen; sicher wird die Reparatur eine Weile dauern. Dürfen wir Sie vielleicht bis zum nächsten Gasthof mitnehmen?“
    Die ältere Dame sah sie forschend an, dann entgegnete sie: „Danke, gern. Sie sind sehr freundlich. Meine Leute werden sich hier um alles kümmern und können uns später folgen. Was meinst du, Henriette?“
    „Oh … ja, Mama“, stimmte die junge Dame zu, ohne jedoch ihre Mutter anzusehen. Stattdessen hielt sie den Blick auf einen der Männer geheftet, die energisch zugegriffen hatten. Er trug sein Haar modisch kurz geschnitten und wirkte sehr kräftig. Ohne Jackett, die Hemdärmel aufgekrempelt, leitete er die Hilfsaktion.
    Die beiden Damen folgten Marianne zu ihrem Wagen, wo die ältere sagte: „Ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich bin Lady Forester, und dies ist meine Tochter Henriette. Wir sind auf dem Weg nach Devon.“
    „Mein Name ist Marianne Horne. Ich fahre zu meiner Großtante, die krank war und ein wenig Gesellschaft braucht.“
    „Ach ja, eine Erkrankung macht einen oft ganz niedergedrückt.“
    „Ja, wie wahr“, bestätigte Marianne und fügte, als sie einen Ruf von draußen vernahm, hinzu: „Sehen Sie, man hat ihren Wagen beiseite geräumt, Lady Forester. Dann wird es gleich weitergehen.“ Noch während sie sprach, wandte sich der Mann, der so hilfsbereit zugepackt hatte, in ihre Richtung, und Marianne sah nun, dass sein Gesicht sehr attraktiv war, mit kraftvoll-männlichen Zügen und tiefblauen Augen. So gut aussehend war er, dass sie sich über Henriettes Interesse für ihn nicht mehr wunderte. Einen kurzen Augenblick ruhte sein Blick auf ihrem Gesicht, und Marianne spürte ein seltsames Flattern in der Magengegend. Er hatte eine so … maskuline Ausstrahlung, ganz anders als die Männer, die sie in ihrem behüteten Dasein bisher kennengelernt hatte. Hitze strömte ihr in die Wangen, und schnell senkte sie die Lider. Als sie endlich wagte aufzuschauen, hatte er sich abgewandt und stieg auf sein Pferd.
    Alle stiegen ein, und ihre Kutsche fuhr an. Als sie auf gleicher Höhe mit dem Reiter war, schaute dieser abermals zu ihnen herüber. Marianne blickte in ein Paar Augen, so strahlend und so blau, dass ihr mit einem Mal der Atem stockte. Kühn und herausfordernd sah der Fremde ihr direkt ins Gesicht, ohne die Augen niederzuschlagen, bis er hinter ihnen zurückfiel. So angestarrt zu werden irritierte Marianne und brachte sie zu dem Schluss, der Mann könne kein Gentleman sein, da ein solcher sich nie erdreisten würde, eine ihm unbekannte Dame derart anzusehen. Als sie Henriettes sehnsüchtigen Blick bemerkte, musste sie lächeln. Diese sehr junge Dame war offensichtlich völlig hingerissen von diesem Mann. Sicherlich kam er ihr vor wie einem Märchen entstiegen – ein schöner Prinz, der zu ihrer Rettung herbeigeeilt war.
    Nach einer in angenehmem Gespräch verbrachten Strecke setzten sie die beiden Damen am nächsten Gasthof ab.
    „War das nicht ein Abenteuer?“, rief Sally, als sie wieder Fahrt aufgenommen hatten. „Schade, dass die Damen nicht nach Cornwall fuhren, Miss. Die junge Dame wäre eine nette Bekannte für Sie.“
    „Ja, sie war reizend, aber wir werden sie kaum wiedersehen“, entgegnete Marianne. Sie lehnte sich in die weichen Polster zurück, dankbar, dass ihr Onkel ihr eine so bequeme Reise ermöglicht hatte. Immerhin würden sie wohl noch mindestens zwei Tage unterwegs sein. Sie seufzte kurz und wünschte sich einen Moment, sie könne, wie jener unbekannte Helfer, ihre Reise auf dem Pferderücken fortsetzen. Fast beneidete sie ihn um seine Freiheit. Doch dann schüttelte sie missbilligend den Kopf. Welch unfeine Idee, in Gesellschaft eines
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