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Stürmisch verliebt auf Mallorca

Stürmisch verliebt auf Mallorca

Titel: Stürmisch verliebt auf Mallorca
Autoren: Jane Waters
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fuhr Sancho fort.
    Ramiro runzelte die Stirn. Ja, er hatte Sancho von dieser Sache nichts erzählt. Warum sollte er auch? Mit welcher Frau er sich näher einließ, das war ja nun wirklich seine Privatsache! Auf einmal schöpfte er Verdacht. Wenn sein Freund etwas von Lilys Schwindelei wusste, konnte er nur von einer Person davon erfahren haben: Benita!
    „Sancho, egal, was Benita dir erzählt hat, lass sie einfach reden. Merkst du denn nicht, dass diese Frau mit allen Mitteln versucht, in mein Leben einzudringen?“
    „Also stimmt es nicht, dass die Engländerin dich anfangs belogen hat?“, hakte Sancho unbeirrt nach.
    „Doch …“, gab Ramiro unwillig zu. „Aber es war eine harmlose Lüge, und sie wollte sie mir auch von selbst gestehen. Lily ist ein wunderbarer Mensch und sie …“
    „… ist vielleicht auch eine Diebin?“, fiel Sancho ihm ins Wort.
    Ramiro hielt inne. Wie bitte? Hatte er sich gerade verhört? Wie kam Sancho auf eine so ungeheuerliche Behauptung?
    Der Mexikaner sah ihn unbehaglich an. „Hör zu, ich will dein Glück wirklich nicht zerstören. Aber ich finde, wir sollten den Hinweis Benitas nicht auf die leichte Schulter nehmen.“
    „Welchen Hinweis?“
    „Nun ja … dass die Engländerin eine wirklich fragwürdige Herkunft hat.“
    „Willst du mir damit sagen, auch du stößt dich daran, dass Lily aus bescheidenen Verhältnissen stammt?“ Ramiro spürte Wut in sich aufsteigen. Denn schließlich kam Sancho selbst aus einer mittellosen Familie. Was, wenn sein Vater ihm nicht die Chance gegeben hätte, mit nach Spanien zu kommen und hier im Hause zu arbeiten?
    „Ach was, nein!“ Sancho klang unwillig. „Jetzt hör mir doch erst einmal zu!“
    „Was Benita gesagt hat, interessiert mich nicht.“ Ramiro wandte sich zum Gehen. Sancho hielt ihn zurück.
    „Benita wollte es dir selbst sagen, aber ich habe sie fortgeschickt. Dennoch gibt es da ein paar Dinge, von denen ich denke, dass wir sie wenigstens überprüfen sollten. Es ist in deinem eigenen Interesse, Ramiro!“
    „Was überprüfen?“
    „Hör mir jetzt zu!“
    Ramiro stutzte. Es geschah selten, dass sein Freund einen solchen Ton anschlug. Er atmete tief durch. „Also gut.“
    „Wie es aussieht, hat Benita Nachforschungen über die Engländerin angestellt. Das ist zwar ein starkes Stück, wie ich finde, aber wenn das, was sie herausgefunden hat, wirklich stimmt …“
    „Was denn?“ Ramiros Nerven waren plötzlich zum Zerreißen gespannt.
    „Lilian Connelly wurde vor nur wenigen Monaten eines nicht unerheblichen Diebstahls beschuldigt.“
    Ramiro schwieg. In ihm brodelte Wut auf Benita, die sich abermals in einer Weise in sein Privatleben mischte, die nicht zu rechtfertigen war. Glaubte diese Frau mit ihren Lügengeschichten wirklich etwas anderes zu erreichen als die tiefe Verachtung, die Ramiro für sie empfand?
    „Lilian soll sich in ihrer Heimatstadt mit ihrem schwerreichen Arbeitgeber, einem Kaufhaus-Besitzer, eingelassen haben. Sie ließ sich von ihm verwöhnen und nutzte gleichzeitig ihre Position aus, um wertvollen Schmuck zu stehlen. Was misslang. Das Diebesgut wurde in ihrem Schrank entdeckt.“
    Ramiro fühlte sich, als habe man ihm einen Schlag in die Magengrube verpasst. Was war das denn für eine Geschichte? Kalt lief es ihm den Rücken herunter. Sollte Benita ihn tatsächlich schon wieder auf fragwürdige Seiten von Lily stoßen, die er nicht kannte?
    „Der Fall wurde polizeilich nicht weiter verfolgt. Aber Lilian verließ ihre Heimatstadt und lebt seitdem in London“, berichtete Sancho wie ein Kriminalreporter. „Benita hat Telefonnummern hinterlassen, sowohl vom Direktor des Kaufhauses als auch von einer ehemaligen Arbeitskollegin Lilians. Für den Fall, dass du die Geschichte selbst überprüfen willst.“
    Ramiro starrte auf das Blatt Papier, das Sancho ihm hinhielt. Er war in Aufruhr. Würden diese Nummern schwarz auf weiß auf diesem Zettel stehen, wenn alles nur erfunden wäre? Auf welche Überraschungen musste er sich bei Lily denn noch einstellen? Warum hatte sie ihm von dieser Geschichte nichts erzählt? Eine Diebin …! Er wollte es aus ihrem eigenen Mund hören …
    „Ist das alles?“, fragte er gepresst. Sancho musste nicht wissen, wie sehr ihn die Neuigkeit aus der Bahn warf. Lilys Herkunft war ihm nicht wichtig, ihre Taten jedoch schon. Er wandte sich zum Gehen.
    „Also … einen Moment noch …“ Sancho klang verlegen.
    „Was ist?“, fuhr Ramiro auf.
    „Leise!“, mahnte Sancho
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