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Stress ade

Stress ade

Titel: Stress ade
Autoren: Roland Geisselhart , Christiane Hofmann
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einen Gedanken zu Ende gedacht hast und der nächste noch nicht begonnen hat, gibt es da nicht eine ganz kleine Lücke?“ „Ja“, erwiderte der Schüler. „Dann geh und verlängere sie“, entgegnete der Meister, „das ist Meditation.“
    Einfach sein
    Diese kleine Geschichte weist auf das Wesen der Meditation hin: Einfach sein mit dem, was gerade ist, ohne Absicht, ohne einem Gedanken nachzuhängen. Eine kleine Zeit lang nur innehalten und beobachten: Das eigene Sein, die verwirrenden vielfältigen Gedanken – Abstand gewinnen, ohne zu bewerten.
    Normalerweise sind Sie ständig in Bewegung: Körper, Geist und Seele sind aktiv, oftmals sogar mit verschiedenen Geschehnissen gleichzeitig beschäftigt, so dass es Ihnen schwer fällt überhaupt zu registrieren, was nun von Bedeutung ist und was nicht.
    Sie gehen zum Beispiel mit einem Kollegen in die Kantine, unterhalten sich über die bevorstehende Konferenz und inIhrem Innern lebt noch ein Gefühl von ungeklärter Unruhe, weil Sie die Unterlagen noch nicht vorbereitet haben. Gleichzeitig nehmen Sie Ihre Mahlzeit ein, ohne recht zu merken, was Sie da essen, und im äußeren Ablauf der alltäglichen Routine registrieren Sie dieses innere Durcheinander gar nicht.
    Machen Sie, falls möglich, gerade jetzt einmal den folgenden kleinen Test:
    Übung: Gedanken verfolgen
    Setzen Sie sich an einen ruhigen Platz und schließen Sie die Augen. Beobachten Sie etwa fünf Minuten lang, welche Gedanken Ihnen durch den Kopf ziehen.
    Sie brauchen dabei nichts weiter zu tun, als einfach zu beobachten, zu registrieren, die Gedanken kommen und gehen zu lassen, ohne sie zu bewerten oder weiter zu verfolgen.
    Wahrscheinlich wird es in Ihrem Kopf ziemlich durcheinander gehen: Die verschiedensten Gedanken, Empfindungen, Erinnerungen, Situationen, Äußerungen von anderen, eigene und fremde Bewertungen, Gedankensprünge und vieles mehr werden auftauchen. Indem Sie sich davon – in der Meditation – innerlich zu distanzieren lernen, laufen Sie weniger Gefahr, sich von diesem Chaos überwältigen zu lassen. Sie sind für eine gewisse Zeit Beobachter Ihrer eigenen Innenwelt, Sie sehen sich an, was da ist, ohne es zu bewerten.
    Am einfachsten finden Sie den Einstieg in die Meditation mit den folgenden vier Schritten:
    In vier Schritten in die Meditation einsteigen
1
Entspannen
2
Konzentrieren
3
Beobachten
4
Sein
    (aus: Jeanmaire, Meditation , S. 15, s. Literaturverzeichnis S. 121)
    Das sind im Grunde vollkommen selbstverständliche Handlungen, die Sie sicherlich dutzende Male am Tag auch praktizieren – aber nicht in dieser wohltuenden bewussten Kombination. Sie finden diese vier Schritte in den folgenden Übungen wieder und Sie sind eingeladen für sich in Ruhe auszuprobieren, was Ihnen zusagt und was Ihnen hilft, Ihren inneren Frieden zu finden.
    Die Minimeditation für jeden Tag
    Für diese Übung sind keinerlei Vorbereitungen nötig. Hilfreich ist es allerdings, wenn Sie dafür sorgen können, dass Sie nicht gestört werden und etwa fünf bis zehn Minuten Zeit für sich haben.
    Übung: Minimeditation in fünfzehn Minuten
    Entspannen:
    Die Entspannung beginnt mit dem Ausschütteln. Stellen Sie sich hin, die Füße schulterbreit auseinander, gehen Sie leicht in die Knie und schütteln kurz Arme, Hände, Beine und Oberkörper aus. Danach setzen Sie sich bequem und aufrecht hin, entweder ganz normal auf einen Stuhl oder im Schneidersitz auf ein Kissen.
    Konzentrieren:
    Schließen Sie die Augen ganz langsam. Der Blick richtet sich nun nach innen. Lassen Sie Ihren Atem ruhig ein- und ausströmen. Tun Sie das etwa hundert Atemzüge lang. Diese Zeit gehört Ihnen und Sie konzentrieren sich ausschließlich auf Ihren Atem.
    Beobachten:
    Schauen Sie zu, wie die Gedanken Ihnen durch den Kopf gehen, welche besonders häufig sind, und bleiben Sie an keinem hängen. Beobachten Sie auch, welche Empfindungen hochkommen, und merken Sie sich diese. Sie sitzen jetzt auf der Zuschauertribüne und sehen sich das Spektakel in Ihrem Inneren an, aber sozusagen von außen. Das schafft die Distanz, die Sie brauchen, damit Sie nicht nur mehr oder weniger auf Ihre Umwelt reagieren, sondern das tun, was Ihnen wirklich entgegenkommt.
    Sein:
    Fünfzig Atemzüge lang sprechen Sie unhörbar das Wort „jetzt“ beim Ausatmen aus. Sie konzentrieren sich nun auf die Gegenwart, so intensiv Sie können.
    Abschluss:
    Nach fünfzig Atemzügen halten Sie die Luft an, so lange Sie können, dann atmen Sie laut aus und öffnen
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