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Storm

Storm

Titel: Storm
Autoren: Inka Loreen Minden
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übergelaufen?«
    Er schnaubt verächtlich. »Scheint so, wir haben lediglich seinen Senderchip gefunden. Daher kann er mir gestohlen bleiben. Toller Freund, hat mir nur was vorgespielt. Ich frag mich ohnehin, was ich an dem mal gefunden habe.«
    Ich zucke leicht zusammen. Schließlich spiele ich ihm auch etwas vor. Bis auf meine Gefühle für ihn. Die sind echt. »Klingt, als wärst du in Nitro verschossen gewesen.«
    Storm grinst frech. »Und wie. Nur hatte er keinerlei Interesse an mir. Und alle anderen in meiner Gruppe haben bloß Frauen im Kopf. Daher bin ich ja so gerne bei dir. Endlich habe ich jemanden gefunden, mit dem ich Spaß haben kan n, den m eine Unordnung nicht stört und der mit mir Computerspiele zockt.«
    »So, Spaß nennst du das?«, frage ich süffisant und habe eine Idee. Ich lasse meine Hand an seinem Bauch hinabwandern und umschließe seinen halb erregten Schaft. Ich will ihn noch einmal verwöhnen, damit er bald tief und fest schläft.

***

    Ich konnte kaum schlafen, da mich die aufregenden Neuigkeiten wachgehalten haben. Daher krieche ich frühmorgens aus dem Bett. Die Stadt ist noch nicht erwacht und Storm schlumm ert auch friedlich – wie immer total verdreht. An der Zimmertür schlüpfe ich in meine Shorts, die neben seinen Sachen auf dem Boden liegen, und drehe mich noch einmal zu ihm um, um mich zu vergewissern, dass er mein Verschwinden nicht bemerkt. Bei seinem Anblick seufze ich leise. Ich kann es kaum erwarten, mich wieder an ihn zu kuscheln.
    Im Wohnzimmer flackert noch der künstliche Kamin. Ich habe vergessen, ihn auszuschalten. Er spendet warmes Licht und verscheucht das kalte Weiß. Plötzlich habe ich Lust, die Räume in bunten Farben zu streichen. Ich glaube, das werde ich machen.
    Auf dem Glastisch liegt mein Tablet-PC. Ich schnappe ihn mir und tapse ins Badezimmer. Vorsichtig schließe ich die Tür und drehe ihr den Rücken zu, dann setze ich mich auf den flauschigen Teppich vor das mattierte Fenster. Es lässt das sanfte Licht der Kuppel in den Raum, die die Lichter der Stadt reflektiert. In White City wird es niemals richtig dunkel.
    Hastig wähle ich über eine sichere Verbindung Jax in Resur an.
    »Hey, Mann, was gibt es so früh?« Jax sieht zerknittert aus und scheint im Bett zu sitzen, doch er wirkt sofort hellwach. Er fährt sich durch sein schwarzes Haar, seine blauen Augen sind konzentriert auf das Display seines Tablets gerichtet. Ich hatte Crome einen PC mitgegeben, den er Jax in der Kanalisation überreicht hat.
    »Die Rede wurde zwei Stunden vorverlegt. Ihr müsst eher kommen. Angeblich wird Veronica auch sprechen, danach wird sie ausgeflogen. Hörst du, Jax? Die Entführung verschiebt sich, aber die Rede findet nach wie vor am großen Platz vor dem Shuttle-Tower statt.«
    Er nickt, das Bild flackert. Die Übertragung ist instabil, da sie x-fach verschlüsselt ist. Doch das Wichtigste habe ich gesagt. Jax ist gewarnt, und ich kann zurück zu Storm.
    Als ich hinter mir ein Knacken höre, beende ich hastig das Gespräch. Meine Nackenhaare stellen sich auf, heiß und schmerzhaft ballt sich mein Magen zusammen, ich bekomme kaum Luft. Ich traue mich nicht, über die Schulter zu sehen. Ich weiß, dass er dort steht. Ich spüre es beinahe körperlich.
    Still betend, dass er mich nicht tötet und mir zuhören wird, schließe ich die Augen. »Bitte, lass mich erklä…«
    Plötzlich werde ich zu Boden gerissen und auf den Rücken geworfen, nur der weiche Teppich dämpft den harten Aufprall ein wenig. Der PC fliegt aus meiner Hand und knallt auf die Fliesen.
    Storm setzt sich auf mich und nagelt meine Hände an den Handgelenken neben meinem Kopf fest. »Du Verräter!« Seine Miene wirkt schmerzverzerrt. Er fletscht die Zähne, seine Kiefermuskeln sind angespannt, die Lider zusammengekniffen. »Du bist ein Rebell!«
    »Lass mich erklären, bitte!« Rasende Panik schnürt meine Kehle zu. Storms helle Iriden funkeln wütend, sein nackter Körper strahlt eine tödliche Hitze aus.
    Da lässt er einen meiner Arme los, seine kräftigen Finger legen sich an meinen Hals und drücken zu.
    »Bitte!«, flehe ich und packe seinen Unterarm, aber er lockert den Griff nicht. Noch bekomme ich Luft, es ist nur eine Warnung. Er müsste lediglich einen Bruchteil seiner Kraft anwenden, um meinen Kehlkopf zu zerquetschen.
    Er beugt sich weit über mich, bis seine Nase bloß Zentimeter von meiner entfernt ist. »Du bist ein Rebell!« Seine Augen füllen sich mit Tränen. Sie tropfen in mein
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