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Stoerfall in Reaktor 1

Stoerfall in Reaktor 1

Titel: Stoerfall in Reaktor 1
Autoren: Wolfram Hänel
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Monitor flimmert kurz auf und wird dann schwarz.
    Â»Mist«, flüstert sie, »wenn jemand im Raum ist, bleibt das grüne Licht draußen an, damit ist klar, dass …«
    Im selben Moment kommt das leise Klicken von der Türsicherung, Lukas kann gerade noch die Folie im Papierkorb verschwinden lassen, bevor die Tür aufschwingt.
    Â»Na, das nenne ich ja mal interessant«, sagt einer der beiden Wachmänner aus dem Foyer, von denen sie vorhin nur die Rücken gesehen haben. Er bleibt breitbeinig in der Tür stehen und mustert Lukas und Hannah mit hochgezogenen Augenbrauen. »Da werden zwei Leute vom Catering vermisst und wo finde ich sie? Auf jeden Fall da, wo sie nicht hingehören! Als hätte ich es geahnt.« Er tippt sich an die Nase und greift nach seinem Walkie-Talkie.

Sechszehn
    Â»Warten Sie, ich kann alles erklären«, sagt Hannah schnell.
    Â»Das möchte ich bezweifeln.«
    Â»Ich bin die Tochter des leitenden Ingenieurs. Hier, gucken Sie auf mein Schild.«
    Hannah zeigt auf das Namensschild an ihrer Schürze. Für einen Moment scheint der Wachmann verunsichert.
    Â»Aber … ich dachte, Sie sind vom Catering. Und Sie haben ja auch diese Sachen da an!«
    Â»Ein Aushilfsjob, mehr nicht.«
    Â»Genau«, setzt Lukas rasch nach. »Und wir wollten nur mal schnell ihrem Vater Hallo sagen und haben uns irgendwie verquatscht. Ich meine, was glauben Sie denn, wie wir sonst hier reingekommen sein sollen, ist doch alles abgesichert hier!« Das geht schief, denkt er gleichzeitig, damit kommen wir nie durch. »Aber Sie haben recht«, redet er weiter, »wir sollten jetzt wieder runter. Die suchen uns sogar schon, haben Sie gesagt?«
    Als er einen Schritt nach vorne macht, zuckt die Hand des Wachmanns sofort zu der Waffe an seinem Gürtelhalfter.
    Â»Halt! Sie bleiben da schön stehen, sonst …«
    Â»Was?« fragt Hannah ganz cool. »Ich glaube, Sie haben uns nicht richtig verstanden. Ich bin die Tochter des leitenden Ingenieurs hier im Werk.«
    Â»Dr. Wellner?«
    Â»Ja, sage ich doch die ganze Zeit.«
    Â»Und, wo ist er? Ich sehe keinen Dr. Wellner hier. Aber das haben wir gleich.« Er nimmt wieder sein Walkie-Talkie hoch.
    Â»Stimmt«, sagt Lukas zu Hannah. »Wo ist dein Vater eigentlich hin? Eben war er doch noch hier.«
    Â»Zum Klo, glaube ich.« Sie dreht sich zu dem Wachmann. »Vielleicht gehen Sie einfach mal die paar Meter bis zu den Toiletten und fragen ihn selbst«, sagt sie in einem Tonfall, der zeigen soll, wie genervt sie inzwischen ist. »Das würde Ihnen eine Menge Ärger ersparen, glauben Sie mir.«
    Der Wachmann zögert. Als vom Gang her Schritte zu hören sind, dreht er sich zur Tür.
    Â»Was ist hier los? Was haben Sie in meinem Büro zu suchen?«
    Hannahs Vater!
    Lukas tauscht schnell einen Blick mit Hannah. Die zuckt mit den Schultern und verdreht die Augen.
    Â»Entschuldigung, Herr Doktor«, stammelt der Wachmann. »Es ist nur so, dass … Also, ich habe meine Runde gemacht, und die beiden da gehören zum Catering und werden unten schon gesucht, weil sie sich ohne Erlaubnis aus dem Konferenzbereich entfernt haben, aber ich wusste ja nicht, dass das Ihre Tochter ist …«
    Während er redet, schiebt sich Hannahs Vater an ihm vorbei in den Raum. Er ist eindeutig irritiert, als er Hannah und Lukas vor sich sieht, aber er braucht nur ein oder zwei Sekunden, dann hat er sich wieder gefangen.
    Â»Allerdings, das ist meine Tochter, ja.«
    Â»Und Sie waren auf … der Toilette?«
    Â»Was?«
    Â»Entschuldigung, aber ich muss das fragen.«
    Â»Ich verstehe nicht …«
    Â»Er will wissen, ob du wirklich auf dem Klo warst«, mischt sich Hannah ein. »Weil wir gerade allein in deinem Büro waren, als er kam.«
    Â»Ja, natürlich. Auf der Toilette, ja. Dann dürfte ja jetzt alles geklärt sein«, fügt Hannahs Vater hinzu. »Ich kümmere mich um die beiden und nehme sie mit runter. Sie können dann weiter Ihre Runde machen.«
    Â»Ich weiß nicht«, erwidert der Wachmann unschlüssig. »Irgendwas gefällt mir nicht an der Geschichte hier.«
    Â»Mir auch nicht, das können Sie mir glauben«, sagt Hannahs Vater und schiebt ihn zur Tür. »Aber ich muss jetzt auch wirklich los. Ich habe eine Rede zu halten.« Er blickt auf seine Uhr. »In zehn Minuten soll ich anfangen, gleich im Anschluss an Dr.
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