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Stillen

Stillen

Titel: Stillen
Autoren: Dora Schweitzer
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Medikamenten erhalten können. Nach Auskunft dieser Stelle wurde bekannt, dass ein alternatives Präparat auf dem Markt sei, bei dessen Anwendung keine Stillpause erforderlich gewesen wäre. Hätte ich diese Information vor der Einnahme des verordneten Präparats gehabt, wären mir und vor allem meiner Tochter viele Tränen erspart geblieben .«
    Christiane Z.

Weiterstillen trotz Medikamenteneinnahme
    Im Normalfall ist ein Abstillen oder eine Stillunterbrechung aufgrund einer Medikamenteneinnahme nicht notwendig, da es für die meisten Erkrankungen stillverträgliche Präparate gibt. Exemplarisch finden Sie einige davon in der Tabelle.
Stillen schützt Ihr Kind
    Bedenken Sie, dass die Antikörper, die Sie bei einer Krankheit bilden, in die Muttermilch übergehen und Ihr Kind somit durch das Stillen vor den krankmachenden Keimen geschützt werden kann.
    Verzichten Sie während der Stillzeit unbedingt auf Selbstmedikation und besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, welche Medizin für Sie jetzt geeignet ist. Wichtig ist hierbei, dass die Entscheidung gegen oder für ein Medikament in der Stillzeit nicht alleine auf der Basis der Empfehlungen der »Roten Liste« getroffen wird. Dort enthaltene Abstillempfehlungen werden manchmal nur deshalb ausgesprochen, weil die Hersteller zu wenige Daten über die Anwendung des jeweiligen Medikamentes in der Stillzeit erhoben haben.
    Inzwischen gibt es für viele Medikamente herstellerunabhängige Daten über die Anwendung in der Stillzeit. Eine sehr gute Informationsquelle ist die embryonaltoxikologische Beratungsstelle in Berlin, erreichbar über www.embryotox.de . Bitten Sie Ihren Arzt bei Bedarf, sich dort zu erkundigen. Auch bei den Stillorganisationen »Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen« (AFS) und »La Leche Liga« (LLL) erhalten Sie Informationen über die Stillverträglichkeit von Medikamenten.
Ausgewählte Beispiele häufiger Erkrankungen und stillverträglicher Medikamente
Indikation
Wirkstoff
Präparate
allergische Beschwerden (Heuschnupfen)
Cromoglicinsäure
Vividrin antiallergische Augentropfen ® , Allergocrom ®
Cetirizin
Reactine ® , Zyrtec ®
Blähungen
Dimetricon
Sab simplex Kautabletten ® , Ceolat LF ®
Simeticon
Elugan ® , Lefax ®
depressive Verstimmung
Johanniskraut-Trockenextrakt
Jarsin ®
Durchfall
medizinische Kohle
Kohle-Compretten ®
medizinische Hefe
Perenterol ® ; Santax ®
Hämorrhoiden
Hamamelis
Posterine ®
Bufemac
Mastu akut ®
Halsschmerzen
Hexetidin
Herxoral ® ; Doroperol ®
Herpesinfektion (Lippenherpes)
Aciclovir
Zovirax ® , Herpetad ®
Husten
Acetylcystein
ACC ® , Acemuc ®
Ambroxol
Mucosolvan ® , Ambrik ®
Läuse
Pyrethrumextrakt
Goldgeist forte ®
Pilzinfektion der Haut
Clotrimazol
Canesten ® , Fungizid ® , Mycofug ®
Schlafstörungen, Beruhigungsmittel
Doxylamin
Hoggar N ®
Schmerzen, leichte
Paracetamol
ben-u-ron ® , Paedialgon ®
Ibuprofen
Ibu-ratiopharm ® , Ibubeta ®
Schnupfen
Oyxmetazolin
Nasivin ®
Xylometazolin
Olynth ® , Otriven ®
Sodbrennen, Magenschleimhautentzündungen
Magaldrat (Aluminium-Magnesium-Verbindungen)
Maaloxan ® , Gastripan ®
Übelkeit und Erbrechen
Ingwerwurzel
Zintona ®
Dimenhydrinat
Vomex ®
Venenbeschwerden
Rosskastaniensamen-Trockenextrakt
Venostasin ® (äußerlich)
Rotes Weinlaub
Antistax ® (äußerlich)
Heparin-Natrium
Exhirud ®
Verstopfung
Lactulose
Bifiteral ® , Lactuflor ®
Bisacodyl
Dulcolax ® , Agaroletten ®
Stillpause bei Medikamenteneinnahme
    Wenn eine Stillpause nicht zu umgehen ist, überlegen Sie rechtzeitig, welcher der für Ihre Situation optimale Weg ist:
Falls bei Ihnen durch eine unerwartete Einnahme stillunverträglicher Medikamente eine kurze Stillunterbrechung erforderlich wird, müssen Sie Ihre Muttermilch während der Stillpause abpumpen und anschließend wegschütten. Regelmäßiges Abpumpen während dieser Zeit wird die Aufrechterhaltung Ihrer Milchbildung gewährleisten.
Wenn die vorübergehende Medikamenteneinnahme vorab geplant werden kann, ist es ratsam, einige Tage vor Therapiebeginn eine ausreichende Menge Muttermilch abzupumpen und einen Vorrat im Kühlschrank oder der Tiefkühltruhe anzulegen. In diesem Idealfall können Sie Ihrem Baby bis zur Wiederaufnahme des Stillens die aufbewahrte Muttermilch mit einem Becher oder einer Flasche reichen und so das Füttern von gekochter Industrienahrung vermeiden.
    Alle hier erwähnten Ausführungen sind nur meine persönlichen Empfehlungen, die sich bei meiner Arbeit als Stillberaterin bewährt haben. Holen
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