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Stillen

Stillen

Titel: Stillen
Autoren: Dora Schweitzer
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Vorrang hat.

Stillen bei medizinischer Behandlung
    Wenn Sie während der Stillzeit eine medizinische Behandlung benötigen, machen Sie beim Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin selbstbewusst deutlich, wie wichtig es Ihnen ist, Ihr Baby weiterhin mit Muttermilch zu ernähren. Häufig besteht dann die Möglichkeit, auf eine nichtmedikamentöse bzw. eine homöopathische Behandlung auszuweichen. Wichtig für Sie zu wissen ist:
Bei Impfungen mit den in Deutschland empfohlenen Impfstoffen ist keine Stillunterbrechung erforderlich.
Nach einer Lokalanästhesie (z. B. beim Zahnarzt) können Sie unbedenklich weiterstillen. Vermeiden Sie also die Aufschiebung einer notwendigen Zahnbehandlung, weil dadurch Ihre Zahngesundheit gefährdet werden kann.
Nach einer Narkose dürfen Sie Ihr Kind wieder anlegen, sobald Sie dazu in der Lage sind.
Klären Sie bitte vor der Einnahme der Antibabypille mit Ihrem Frauenarzt ab, ob es sich bei dem verordneten Präparat um ein stillverträgliches Mittel handelt und ob die Wirkung der Antibabypille durch das Stillen nicht beeinträchtigt wird.
Bei bakteriellen Infektionen können stillverträgliche Antibiotika , z. B. Penicillin oder Erythromycin, verschrieben werden.
    GUT ZU WISSEN
    Keine Selbstbehandlung!
    Behandeln Sie sich nicht selbst mit freiverkäuflichen Medikamenten oder Restbeständen aus Ihrer Hausapotheke! Auch die Anwendung von Arzneimitteln auf pflanzlicher Basis und Kräutern kann nicht automatisch als unbedenklich eingestuft werden. Insbesondere sollten Sie sich vor einem längerfristigen oder regelmäßigen Konsum von Kräutertees über die Auswirkungen für Ihr gestilltes Baby erkundigen.
    Stillverträgliche Präparate auswählen
    » Es war sehr enttäuschend für mich, als mein Arzt mir sagte, dass ich wegen einer Blasenentzündung ein Medikament nehmen müsse, bei dem ich nicht weiterstillen dürfe. Der behandelnde Arzt meinte, dass Mia ja schon vier Monate alt sei und ich ruhig abstillen könnte. Da mir das Stillen jedoch überaus wichtig war, beschloss ich trotz des ärztlichen Rates nicht abzustillen, sondern meine Milch abzupumpen und während der Zeit der Medikamenteneinnahme wegzuschütten. Diese Maßnahme sollte meine Milchbildung aufrechterhalten, um später weiterstillen zu können .
    Es machte mich traurig, die abgepumpten Muttermilchmahlzeiten zu verwerfen, zumal ich meine Tochter jedes Mal unter Tränen zwingen musste, die zubereitete Fertignahrung aus der Flasche zu trinken .
    Mit der Zeit verringerte sich meine Milchbildung und meine Hebamme riet mir, auch nachts zu pumpen, was jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachte .
    Oft weinten wir beide, denn es tat mir in der Seele weh, sie so leiden zu sehen.
    Eine gute Freundin drängte mich, bei einer Stillberaterin in unserer Umgebung anzurufen, was ich dann in meiner Verzweiflung auch tat. Bei diesem Gespräch hörte ich nun nicht mehr: ›Da kann man nix machen außer häufig pumpen‹ oder ›dann hör doch auf und komm erst mal wieder selber auf die Beine‹ oder ›du hast immerhin vier Monate gestillt, das reicht doch aus‹. Nein, ich fühlte mich verstanden und bekam wirklich gute Tipps, wie die Milchbildung gesteigert werden kann. Die Stillberaterin besorgte mir eine hochwertige Intervallmilchpumpe, mit der ich beide Brüste gleichzeitig abpumpen konnte und nannte mir auch Nahrungsmittel, durch deren Verzehr die Milchmenge gesteigert werden kann. Danach stieg meine Milchbildung innerhalb einiger Tage wieder auf die gewünschte Menge an .
    18 Tage lang fütterte ich unsere Tochter mit gekochter Säuglingsnahrung, während ich meine abgepumpte Muttermilch wegschüttete. Meine Befürchtungen, dass Mia nach dieser Zeit das Saugen an der Brust verweigern würde, traten tatsächlich ein. Sie fing jedes Mal an zu weinen, wenn ich versuchte, sie an die Brust anzulegen. Einige Tage lang reichte ich ihr die abgepumpte Muttermilch aus dem Fläschchen, um sie wieder an den Geschmack meiner Milch zu gewöhnen. Danach stillte ich sie mit Brusthütchen, was sie allerdings erst nach einigem Üben tolerierte. Immer wieder versuchte ich es auch ohne Brusthütchen, aber Mia fing dabei sofort an zu weinen. Ich war zwar nicht sehr glücklich über das Stillen mit Brusthütchen, konnte aber mit diesem Kompromiss gut klarkommen .
    Nachdem sich unser Alltag wieder eingespielt hatte, fand ich im Internet die Telefonnummer, unter der Ärzte, Hebammen und Stillberaterinnen Auskunft über die Stillverträglichkeit von
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