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Stille Wasser

Stille Wasser

Titel: Stille Wasser
Autoren: Laura Anne Gilman , Josepha Sherman
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ich mir das bloß ein oder werden die Vampire in dieser Stadt tatsächlich immer träger und fetter?
    Ich meine, den hier hätte sogar meine Mutter erledigt.«
    Verärgert klopfte sie sich den Staub von ihrem langärmeligen schwarzen Top. »Ich sollte beim nächsten Mal darauf achten, etwas weniger Empfindliches anzuziehen.«
    »Also haben wir jetzt Selkies in der Stadt?«, griff Angel den unterbrochenen Faden wieder auf, als sie ihren Weg über den mondbeschienenen Friedhof fortsetzten. Es war eine Nacht nach Vollmond, folglich schob Xander Werwolf-Bereitschaftsdienst, während Willow und Giles damit beschäftigt waren, diverse Bücher und andere Quellen durchzuackern, in der Hoffnung, dabei auf etwas zu stoßen, was ihnen in Bezug auf Giles’ neue Wohnungsgenossin weiterhelfen würde.
    »Oh. Ja, richtig. Selkie, aber nur eins. Ist das der Singular?
    Gibt’s da überhaupt eine Unterscheidung?«
    »Geht beides, glaube ich.« Er zuckte mit den Achseln und ging um einen umgekippten Grabstein herum. Vorsichtig setzte er über das Loch hinweg, das genau dort im Boden gähnte, wo sich eigentlich ein geschlossenes Grab befinden sollte.
    »Obwohl ich mich nie näher mit den alten Legenden, die sich um sie ranken, beschäftigt habe. Ehrlich gesagt hielt ich diese Geschichten immer für Ammenmärchen oder für den Versuch einiger weniger, sich mit dem Hauch des Geheimnisvollen zu umgeben. Jedenfalls fand ich sie ziemlich uninteressant.« Er sah Buffy von der Seite an. »Buffy, was ist?«

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    Sie machte eine wegwerfende Geste. »Nichts.«
    »Nichts«, wiederholte er vorwurfsvoll. »Schon den ganzen Abend wirkst du so angespannt. Und erzähl mir nicht, dass du überarbeitet bist. Es ist in der letzten Woche in der Stadt ungewöhnlich ruhig gewesen, allerdings nicht so ruhig, dass du dir deswegen Sorgen machen müsstest. Und an dem Selkie kann es auch nicht liegen. Du bist nicht der Typ, der sich wegen eines kleinen, völlig normalen Neuzugangs in der Stadt aus der Ruhe bringen lässt.« Er stutzte einen Moment. »Na ja, normal für Sunnydale jedenfalls.«
    Buffy rang sich den Hauch eines Lächelns ab. »Der Job geht mir manchmal einfach auf die Nerven, das ist alles.«
    »Möchtest du darüber reden?«
    »Nicht wirklich, nein. Nebenbei, wir bekommen Gesellschaft.«
    Buffy packte eine Vampirfrau am Arm und schleuderte sie Angel entgegen, damit er den Rest erledigte, und zwang in der gleichen Sekunde deren untoten Begleiter mit einem gezielten Tritt in die Knie. Als dieser sich zusammengekrümmt am Boden wand, duckte sie sich unter dem Griff eines dritten Vampirs hinweg und pfählte ihn mit den Worten »Angenehme Alpträume«. Währenddessen war der zweite Vampir wieder auf die Beine gekommen und versuchte sich von hinten auf sie zu stürzen, doch Buffy ließ sich reaktionsschnell zu Boden fallen, sodass er in hohem Bogen über ihrem Kopf hinwegsegelte und einige Meter hinter ihr hart auf den Boden krachte. Strauchelnd rappelte er sich sogleich wieder auf, flog herum, um sie erneut anzugreifen – und rannte direkt in ihren Pflock.
    »Wir wünschen einen angenehmen Flug!«, gab Buffy ihm mit ihrer zuvorkommendsten Stewardessen-Stimme mit auf die Reise.
    »Fühlst du dich jetzt besser?«, fragte Angel.

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    »Ehrlich gesagt... ja.« Sie entspannte sich und grinste ihn an, fast ein wenig erleichtert, wie es schien. »Es gibt Momente, da macht es richtig Spaß, die Jägerin zu sein.«
    »Also, worüber regst du dich dann eigentlich auf?«
    »Angel...« Buffy stockte, und ihre gute Laune verflog ebenso schnell, wie sie gekommen war. Doch ein Blick in seine Augen verriet ihr, dass er keineswegs die Absicht hatte, sich mit irgendwelchen Ausflüchten abspeisen zu lassen.
    Es ist immer das Gleiche mit ihm, dachte sie. Sobald es um unsere Beziehung geht – oder wie immer man das nennen soll
    –, tanzt er um den heißen Brei herum wie Fred Astaire um Ginger Rogers. Aber kaum handelt es sich um etwas, das nicht mit uns zu tun hat, wird er... echt nervig.
    Angel wartete geduldig auf eine Antwort. Sie würde es ihm erzählen. So, wie sie es immer tat.
    »Über gar nichts rege ich mich auf. Ich bin die Ruhe selbst.
    Ganz bestimmt. Es ist nur... was weißt du wirklich über Selkies?«
    Angel runzelte leicht die Stirn und versuchte offensichtlich, aus der Erinnerung an seine in ferner Vergangenheit liegenden Tage der Kindheit irgendetwas Brauchbares hervorzukramen.
    »Eine alte keltische Legende, von der man sich vor allem in den
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