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Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)

Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)

Titel: Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)
Autoren: Stefan Ummenhofer , Alexander Rieckhoff
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Rückbank, er hatte ebenfalls eine Vorladung von der Polizei bekommen. »Ich habe meinen Kulturbeutel mitgenommen«, erklärte er. »Wahrscheinlich buchten sie mich ja gleich ein.«
    Gerade als sie vor sich schon die Polizeidirektion sahen, ertönte die »Kleine Nachtmusik«. Hummels Handy.
    Burgbacher griff rasch von hinten nach dem in der Mittelkonsole liegenden Gerät. »Ja? Nein, hier ist Burgbacher! Elke?«
    Der Wagen geriet ins Schlingern, Hubertus verlor beinahe die Kontrolle.
    Doch Burgbacher ließ sich nicht beirren. »Nein, leider – auch wenn es dringend ist, Elke. Hubertus ruft dich nachher zurück. Ich werde jetzt nämlich erst mal wegen Mordes eingelocht! Tschüs!«
    »Spinnst du?« Hubertus ärgerte sich, ließ sich aber schließlich überzeugen, dass der Rückruf noch etwas auf sich warten lassen musste.
    Es war eine Minute vor zehn.
    Vor dem Polizeirevier waren einige Autos geparkt. Als Hubertus, Klaus und Edelbert schließlich mit Verspätung die Stufen zu Müllers Büro hochgekeucht waren, wussten sie auch, warum. Eine illustre Runde befand sich in dem kleinen Büro mit den neuen Computern.
    In einer Ecke stand eine Klapptafel mit einem Organigramm der mittlerweile zusammengelegten Sonderkommissionen »Schwarzwaldbahn« und »Silbermann«.
    Hubertus erspähte beim Rundblick Dr. Benzing von der Bären-Brauerei, sein Pendant Dr. Limberger von Edelmann nebst Pressesprecher Holger Baumann. Vertrat der mittlerweile Dold als Sekretär, oder war auch er tatverdächtig?
    In der anderen Ecke des Raumes saß Uvax-Prokurist Prokopp auf einem Stuhl.
    Neben ihm thronte eine Dame, offenbar Frau Schuster-Benzing. Ihr Gatte hatte einen Stuhl weiter Platz genommen und schaute finster in Richtung der neu Hinzugekommenen.
    Komplettiert wurde die Runde durch die Witwe des ersten Mordopfers, Hannelore Schlenker, sowie Kriminalhauptkommissar Winterhalter, der vom Gang noch drei weitere Stühle für die Neuankömmlinge heranschleppte.
    Kurz darauf trat Hauptkommissar Müller ein. Er schien bester Laune.
    »Meine Damen und Herren!«, setzte er an. »Vielen Dank, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, heute Morgen hier zu erscheinen. Sie alle waren tatverdächtig …«
    »Wieso waren?«, unterbrach Riesle.
    »Das ist keine Pressekonferenz, Herr Riesle«, tadelte ihn Müller. »Lassen Sie mich bitte ausreden.«
    Er blickte Edelbert an. »Herr Burgbacher, Sie lieben Ihr Theater und waren wütend, dass es keine Zuschüsse mehr gab. Ein gutes Motiv. Haben Sie mittlerweile ein Alibi für den Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages? Für den Mord in der Kirche?«
    Burgbacher schüttelte den Kopf.
    Hubertus stupste ihn an: »Verdammt, Edelbert!«
    Doch der konnte unglaublich stur sein. Er erhob sich und stellte sich in Pose. »Ich habe diesen Dold abgemurkst. Und alle anderen auch! Das wollen Sie doch hören, oder? Bevor Sie mich foltern, kriegen Sie Ihr Geständnis eben so!«
    Er schaute Hauptkommissar Müller fordernd an.
    In der Runde machte sich Unruhe breit, bei Hubertus und Klaus überwog das Entsetzen.
    »War das ein ehrliches Geständnis?«, fragte Müller sachlich.
    »Nein, das war der Aufschrei eines verfolgten und gepeinigten Mannes!«, rief Edelbert, der an diesem für ihn frühen Morgen in Hochform war.
    »Äh, kommen wir zunächst einmal zu Ihnen«, fuhr der leicht irritierte Müller fort und wandte sich an Witwe Schlenker.
    »›Cherchez la femme‹, wie man so schön sagt. Wir hatten auch Sie zunächst in Verdacht, benötigen Sie heute aber als Zeugin.« Frau Schlenker nickte.
    Hubertus überlegte. Als Zeugin? Gegen wen?
    Gegen Edelbert ja wohl kaum.
    »Sie«, wandte sich der Kommissar an Benzing. »Sie hätten ein eindeutiges Interesse gehabt, Herrn Dr. Schlenker umbringen zu lassen. Sie wollten die Brauerei loswerden und hatten nun ohne Kompagnon eine gute Gelegenheit dazu.«
    »Herr Kommissar …«, setzte Benzing an, doch Müller ließ sich nicht bremsen. Er fühlte sich wie Hercule Poirot.
    »Und Sie«, sein Finger fuhr herum und deutete auf Frau Schuster-Benzing, »Sie brauchten dringend Geld für die Sanierung Ihrer gemeinsamen Firma Uvax. Somit waren auch Sie an einem Verkauf der Bären-Brauerei interessiert. Dr. Schlenker stand Ihnen im Weg. Vielleicht haben Sie ja gemeinsame Sache mit Ihrem Mann gemacht …«
    Hauptkommissar Müller wanderte weiter im Raum umher und ging nun auf Prokurist Prokopp zu.
    Der hagere Mann blickte etwas erschrocken.
    »Sie hatten ein ähnliches Interesse. Wie wir außerdem
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