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Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)

Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)

Titel: Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)
Autoren: Stefan Ummenhofer , Alexander Rieckhoff
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doch nicht so unschuldig … Vielleicht war er ja tatsächlich Schlenkers Mörder«, spekulierte Hubertus.
    »Und einer der Edelmänner wiederum hat Dold umgebracht?«
    »Genau. Eventuell war sein Alibi ja gar nicht wirklich wasserdicht. Und Dold hatte die Brauereiführung in der Hand.«
    Klaus nickte. »Womöglich hat er sie erpresst und damit gedroht, die ganze Sache auffliegen zu lassen.«
    »Und dann haben sie keinen anderen Weg gesehen, als den Mann zu beseitigen, den sie selbst zum Mord an Schlenker angestiftet hatten«, ergänzte Hummel.
    »Verrückt, aber nicht unmöglich.« Klaus schaltete in den dritten Gang zurück, um seinen Wagen durch die scharfe Kurve eines verschneiten Wäldchens gen Passhöhe zu jagen. Von dort aus führten steile Serpentinen hinab ins Tal.
    Hummel nahm den Faden wieder auf. »Aber welche Rolle spielt dann Schlenkers Kompagnon Benzing? Haben die vielleicht alle irgendwie unter einer Decke gesteckt?«
    Klaus, der gerade den Wagen vor einem Ortsschild abrupt abbremste, nickte zustimmend. »Wir sollten Benzing genauer unter die Lupe nehmen.«
    »Zumal der es ziemlich eilig hatte, die Bären-Brauerei zu verscherbeln und an Geld zu kommen. Und sein Mitgesellschafter Schlenker stand ihm da ganz offenbar im Weg«, ergänzte Hubertus.
    Die schmale Straße, die zu einem Hochplateau hinaufführte, war so eng, dass ein Überholen unmöglich war. Hier und da gab es zwar kleine Ausbuchtungen, die aber lediglich dafür gedacht waren, dem Gegenverkehr auszuweichen.
    Klaus blickte in den Rückspiegel. Er sah einen tiefergelegten roten Golf, der ihm schon zuvor aufgefallen war. Das sportliche Gefährt war Riesles Stoßstange bedenklich nahe gekommen und schlingerte nun wie wild hin und her.
    »Mann! Der scheint’s ja eilig zu haben!«
    Als der Kadett gerade eine etwas breitere Stelle des Bergsträßchens passierte, hörte Klaus den Motor des Golfs laut aufheulen. Schnell sah er in den Rück-, dann in den Seitenspiegel und erkannte, wie der Wagen kurz ausgeschert war, aber auf halber Höhe sein Manöver abgebrochen hatte. »Spinnt der? Will er uns in diesem Nadelöhr doch tatsächlich überholen«, schimpfte Klaus und drückte auf die Tube.
    Hubertus war mulmig zumute. »Klaus! Was soll das? Lass ihn doch vorbei!« Riesle hörte Hummels Worte nicht mehr. Er war bereits im Rennfieber und lenkte seinen Wagen konzentriert durch einige scharfe Kurven.
    Doch je mehr er beschleunigte, umso dichter schien das rote Auto aufzufahren.
    Als die Straße durch eine längere Ausbuchtung wieder etwas breiter wurde, nahm der Golf erneut einen Anlauf. Er röhrte wild.
    Riesles Kadett konnte nicht mehr mithalten. Es verging nur ein kurzer Augenblick, und die beiden Fahrzeuge waren auf gleicher Höhe. Hubertus blickte kurz nach links, an Klaus vorbei, und machte eine große Gestalt hinter dem Steuer des anderen Wagens aus. Das Gesicht konnte er allerdings nicht erkennen.
    Als der Golf fast vorbei war, machte der Fahrer einen abrupten Schlenker nach rechts. Klaus riss das Steuer herum, trat auf die Bremse. Hummel sah nur noch, wie sich alles um ihn herum drehte.
    Das Adrenalin schoss ihm ins Blut und die wildesten Gedanken durch den Kopf. Würde er Elke je wiedersehen?
    Würde Martina zur Halbwaise werden?
    Ihm wurde schwarz vor Augen …
    »Huby, aufwachen! Huby!«
    Klaus tätschelte seinem Freund immer wieder die Wange.
    Hummel öffnete die Augen und schaute benommen.
    »Wo … wo bin ich? Was ist passiert?«
    »Du warst einen Moment lang bewusstlos. Dieser Idiot hat uns gerade überholt und versucht, uns von der Straße abzudrängen.«
    Hummel blickte sich um. Klaus’ Opel stand quer in einer der Ausbuchtungen.
    Er drehte den Kopf, um einen Blick durch die Heckscheibe zu werfen.
    Dort war nur weiße Masse zu erkennen. Riesles Wagen hatte sich mit dem Hinterteil in eine meterhohe Schneewand gebohrt.
    »Klaus! Der wollte uns umbringen!« Hubertus starrte seinen Freund entsetzt an.
    »Ach was! Der wollte sich einen blöden Spaß erlauben. Vielleicht war das ja ein ehemaliger Rennfahrerkollege, der mich an meinem Wagen erkannt hat und mit mir noch eine Rechnung offen hatte. Ich sage dir: Bei den Stockcarrennen war früher mit mir nicht zu spaßen, da habe ich auch …«
    »Von wegen Spaß«, unterbrach ihn Hummel. »Hast du nicht gesehen, wie der plötzlich rechts rübergezogen ist? Der hatte es doch auf uns abgesehen, Klaus.«
    »Unsinn! Wer sollte es denn auf uns abgesehen haben?«
    »Na, der Mörder.« Hummels
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