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Stille Gefahr #2

Stille Gefahr #2

Titel: Stille Gefahr #2
Autoren: Shiloh Walker
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verhaftet haben, weil sie mich angeblich halb tot geprügelt hat. Wenn Sie mich fragen, ist das völliger Unsinn, bloß eine Verschwendung von Steuergeldern.«
    Ungeduldig trommelte Remy auf seiner Aktentasche herum. Das lief nicht gerade wie geplant. Er wollte es endlich hinter sich bringen und fertig.
    Er wollte nicht mehr über Hope nachdenken müssen, über all die Probleme, die sie mit sich herumschleppte … und die sie noch erwarteten. Und auch nicht über ihr Verhältnis zu Law. Himmel, im Grunde wäre es für ihn das Beste, sie einfach zu vergessen.
    »Hören Sie, Reilly, mir ist klar, dass Sie sauer sind … aber ich muss meine Arbeit erledigen. Wir haben Beweise …«
    »Einen Scheißdreck haben Sie«, unterbrach Law ihn. »Einen Scheiß. Sie stand vor mir, verdammt. Begreifen Sie das? Sie stand vor mir, als mich jemand von hinten niedergeschlagen hat. Ich habe Prathers Leiche drei Meter hinter ihr auf dem Boden liegen sehen, und dann hat mir jemand von hinten eins übergezogen. Hope ist eine kluge Frau, und ich hab sie schon immer für was Besonderes gehalten, aber auch sie kann nicht an zwei Orten gleichzeitig sein, Jennings.«
    Der Mann ballte wütend die Faust und starrte Remy an, als würde er sie ihm am liebsten ins Gesicht rammen. Wenn er nicht knapp davor gewesen wäre, zusammenzubrechen, hätte er es wohl auch versucht.
    Laws Version klang seltsam, und ja, sie gab Remy auf jeden Fall zu denken, aber Reilly würde vermutlich alles tun, um Hope zu beschützen. Schlichtweg alles.
    Seufzend erwiderte Remy: »Hören Sie, ich weiß, dass Sie Miss Carson mögen und ihr helfen wollen, aber Fakten sind Fakten, und die lassen nun mal nur den Schluss zu, dass …«
    Remys Handy klingelte. Geistesabwesend zog er es aus der Tasche und wollte es gerade abschalten, als er die Nummer auf dem Display sah.
    Es war das Labor.
    Stirnrunzelnd machte er eine entschuldigende Geste und nahm den Anruf an.
    Sie hörte ihre Stimmen, schwach und undeutlich, aber sie erkannte sie trotzdem.
    Remy und Nielson auszumachen, war nicht schwer.
    Ein Schaudern überkam sie. Hope zog die Knie an den Körper und ermahnte sich selbst – nicht weinen, nicht weinen, nicht weinen …
    Als ihre Zimmertür aufging, zuckte sie unwillkürlich zusammen, obwohl sie die Arme immer noch fest um den Körper geschlungen hielt. Sie hatte es kommen sehen. Hatte gewusst, dass …
    Der Sheriff.
    Das war bestimmt der Sheriff.
    Er kam, um sie zu verhaften, auch wenn sie seltsamerweise das Gefühl hatte, dass er ihr sogar glaubte.
    Doch er war es nicht.
    Jemand anderes betrat den Raum – auf wackligen Beinen, mit wirrem Haar, einem ungepflegten Bart und Augen, die viel zu alt wirkten. Er trug einen Gips am rechten Unterarm – und Hope war überzeugt, sobald er nicht mehr so große Schmerzen hätte, würde es ihm tierisch auf die Nerven gehen, derartig in seinen Bewegungen eingeschränkt zu sein. Falls es ihm nicht schon längst auf die Nerven ging.
    Doch der Arm war nicht das Schlimmste.
    Sein Gesicht, zerschrammt und zerschunden, sah viel übler aus. Die ihr so vertrauten Züge …
    »Oh Gott«, flüsterte sie und schlug sich die Hand vor den Mund.
    Law.
    Sie wollte aus dem Bett klettern, doch die Fessel um einen ihrer Knöchel hinderte sie daran. Fluchend starrte Hope ihren Freund einfach nur an. »Law«, flüsterte sie.
    Daraufhin schenkte er ihr ein unsicheres Grinsen, schleppte sich ans Bett und sank auf die Matratze. »Hallo Kleines«, sagte er völlig außer Atem.
    Sie streckte die Hände nach ihm aus, und als er ihr seinen gesunden Arm um die Schultern legte, fing sie an zu weinen. Oh Mann. Sie hatte solche Angst gehabt. Solche Angst.
    Sie schluchzte immer heftiger, bis sie beinahe daran erstickte.
    »Schscht …« Law strich ihr über den Hinterkopf und murmelte mit sanfter Stimme beruhigende Worte. »Ist ja gut, Süße. Es wird alles wieder gut.«
    Das nahm sie ihm nicht ganz ab, aber immerhin konnte sie jetzt daran glauben, dass es ihm wieder gut gehen würde.
    Fürs Erste reichte ihr das.
    »Bist du sicher?«
    Dotti Coltrane musterte ihn über den Rand ihrer Lesebrille hinweg, und leichte Verärgerung lag in ihrem Blick. »Hör mal, Süßer, hätte ich dich vielleicht angerufen, wenn ich nicht sicher wäre?« Sie seufzte – unverwechselbar und mit der klaren Botschaft: Ich bin umgeben von Trotteln –, wobei sieihm die Laborergebnisse hinschob.
    Mit einem in grellem Neongrün lackierten Fingernagel tippte sie auf den Papierstapel und fügte
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