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Stilettos für Anfänger

Stilettos für Anfänger

Titel: Stilettos für Anfänger
Autoren: Lori Foster
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sogar darum”, warf Lacy hilfreich ein, “wie man das Liebesspiel zu einem unvergesslichen Erlebnis machen kann.” Sie schwenkte eine Hand. “Nicht, dass die meisten Männer Hilfe dabei bräuchten. Aber über die Steigerung weiblicher Lust konnte ich leider nicht sehr viele Bücher finden. Ich habe allerdings einige Zeitungsartikel mitgebracht. Sie müssten eigentlich gewährleisten, dass es auch für dich sehr gut wird, Annie.”
    Guy schnaubte, als hätte ihm jemand einen Faustschlag in die Magengrube versetzt.
    Daniel machte ein beleidigtes Gesicht und stapfte aufgebracht durchs Zimmer. Die finsteren Blicke, die er seiner Frau zuwarf, verfehlten jedoch ihre Wirkung; sie beantwortete sie mit einem Lächeln. Sie wusste, dass Daniel ihr nie lange böse sein konnte. Und Annie wusste, dass er Lacys freizügige natürliche Art im Grunde seines Herzens liebte. Annie wünschte nur, sie könnte auch so sein.
    Guy kam endlich wieder zu Atem, und obwohl sein Gesicht noch immer stark gerötet war, enthielt er sich eines bissigen Kommentars. Guy wurde nur selten böse, und wenn, dann merkten es nur die, die ihn gut kannten.
    Er war auch jetzt mehr verwirrt und irritiert als ärgerlich. Verwirrt, weil Annie schließlich “unschuldig” war, und irritiert, weil sie scheinbar aufhören wollte, es zu sein.
    Es war interessant, Guy so zu sehen. Meistens kam er sehr gut mit allen aus, sogar mit ihrem Bruder Max, der Schwierigkeiten hatte, mit sich selbst zurechtzukommen. Aber Max mochte Guy. Alle mochten Guy. Er war ein Mitglied der Familie. Nur nicht für Annie.
    Denn sie wollte mehr, viel mehr.
    Sie wollte Guy verführen und sich von ihm verführen lassen.
    In einem abfälligen, kritisierenden Ton, wie sie ihn noch nie von ihm gehört hatte, fragte Guy: “Und wen gedenkst du zu verführen, Annie?”
    Lacy kicherte und beugte sich mit funkelnden Augen und einem bühnenreifen Flüstern zu ihm vor. “Der Mann ist ein richtiger Dussel. Kannst du dir vorstellen, dass er sie bisher noch nicht bemerkt hat, obwohl sie ihm genügend eindeutige Signale gibt? Annie verzweifelt langsam.” Dann sah sie Annie an und sagte: “Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass auch er der Verzweiflung nahe ist, falls du verstehst, was ich meine. Er denkt offenbar selbst schon daran, einige recht drastische Maßnahmen zu ergreifen.”
    Annies Herz schlug schneller. Lacy meinte damit doch wohl nicht, dass Guy eine andere Frau heiraten würde, nur um Abstand zu ihr, zu gewinnen? Das wäre doch wirklich übertrieben. Oder? Bitte, lass ihn nicht in eine andere Frau verliebt sein, betete sie im Stillen.
    “Es ist doch hoffentlich nicht dieser Perry?”, knurrte Guy. “Der passt nicht zu dir, Annie. Darüber haben wir doch schon geredet.”
    Perry Baines war eigentlich ganz nett. Er arbeitete mit Guy in der Firma ihres Vaters und umwarb Annie beharrlich. Aber sie war nicht interessiert an ihm. Sie war nur einmal mit ihm ausgegangen. Rein freundschaftlich und um Guy eifersüchtig zu machen. Es hatte nicht geklappt, und Guy hatte nicht die geringste Spur von Eifersucht gezeigt.
    “Ich finde Perry nett”, behauptete sie, um nicht zugeben zu müssen, dass sie keine anderen Verehrer hatte.
    Guy fuhr zu Lacy herum. “Du weißt, dass ich dich über alles liebe, Lacy, und dich für das Beste halte, was Daniel je passiert ist …”
    “Vielen Dank, Guy”, unterbrach ihn Daniel ironisch.
    “… aber ist es wirklich nötig, dass du Annie in dieser albernen Geschichte unterstützt?”
    Es war Daniel, der antwortete. “Lacy ist gar nicht fähig, sich irgendwo herauszuhalten. Sie hat auch bei Max bereits versucht, ihn zu verkuppeln.”
    Annie erschrak. Das war ein wirklich aussichtsloses Unternehmen. Max würde nie heiraten und eine Familie gründen. Dazu war er viel zu reiselustig.
    Annie versuchte, die Situation wieder in den Griff zu kriegen. “Lasst Lacy in Ruhe. Sie war jedenfalls hilfreicher als ihr beide.”
    In diesem Punkt gaben ihr die Männer recht, da ihre Vorstellung von Hilfe war, es ihr auszureden – oder sie in einen Schrank zu sperren.
    Plötzlich blickte Guy Daniel stirnrunzelnd an. “Was tust du eigentlich hier?”
    “Ach, ich …”
    “Er wollte gerade mit mir gehen”, bewahrte Lacy ihren Mann vor einer Lüge. “Er hat mir versprochen, mich heimzufahren.” Sie hängte sich an Daniels Arm und griff nach ihrem schwarzen Wollumhang. Lacy war ganz in Schwarz gekleidet.
    Da Daniel sich ertappt fühlte, widersprach er Lacys Behauptung
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