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Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze

Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze

Titel: Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze
Autoren: PeP eBooks
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ziemlich das Einzige, was wir gemeinsam zu haben schienen, war die Tatsache, dass wir damals beide Bärte trugen.
    Aber wir fanden schnell heraus, dass uns die Leidenschaft für Computer verband. Er war ein Draufgänger, strotzte vor Energie und war begeistert von der Vorstellung, dass ich eine Schlüsselposition im Technologiegeschäft gehabt hatte, mir IBM jedoch bei der Umsetzung frischer Ideen zu langsam war.
    Er stellte sich vor als Steve Jobs, Vorstandsvorsitzender von Apple . Bis dahin hatte ich von Apple noch nichts gehört, tat mich aber schwer damit, in diesem Jungspund den Chef eines Computerunternehmens zu sehen.
    Dann überraschte er mich völlig, indem er mich bat, für ihn zu arbeiten. Ich sagte: »Ich glaube, ich bin zu teuer für euch.« Steve war zu diesem Zeitpunkt 25 und nur ein paar Monate später, nach dem Börsengang von Apple , etwa 250 Millionen Dollar schwer. Ich war keineswegs zu teuer für ihn oder das Unternehmen.
    Also fing ich an einem Freitag zwei Wochen später an, für Apple zu arbeiten – bei einem etwas höheren Gehalt und sehr viel mehr Aktienbezugsrechten, als ich sie bei Intel bekommen hatte, zusammen mit einem Abschiedsbrief von Mr. Grove, in dem stand, ich würde »einen großen Fehler machen – Apple hat keine Zukunft«.
    Steve überrascht die Leute gern, indem er Informationen bis zum letzten Moment zurückhält; vielleicht ein wenig zu dem Zweck, dich ein bisschen aus der Balance zu bringen und dich so etwas besser unter Kontrolle zu haben. An meinem ersten Arbeitstag setzten Steve und ich uns zusammen, um uns besser kennenzulernen. Am späten Nachmittag sagte er zu mir: »Lass uns morgen zusammen wegfahren. Sei um 10.00 Uhr da, ich will dir was zeigen.« Ich hatte keine Vorstellung, was mich erwartete oder ob ich mich irgendwie vorbereiten sollte.
    Samstagmorgen fuhren wir also mit Steves Auto los. Die Musik dröhnte unangenehm laut aus den Lautsprechern – »The Police« und die »Beatles«. Und immer noch kein Wort über das Ziel unserer Fahrt.
    Schließlich bog er auf den Parkplatz des Xerox Palo Alto Research Center ein und wir wurden in einen Raum mit Computerausrüstung geführt, die so neu war, dass es mir den Atem nahm. Steve war einen Monat zuvor schon einmal mit einer Gruppe von Entwicklern da gewesen, die geteilter Meinung waren, ob die gesehenen Schmuckstücke irgendetwas von Wert für einen PC in sich hätten.
    Nun war Steve für einen zweiten Blick zurückgekommen – und er war Feuer und Flamme. Seine Stimme verändert sich, wenn er etwas »wahnsinnig Großartiges« sieht, und an diesem Tag wurde ich Zeuge dieses Phänomens. Wir sahen eine einfache Version des Geräts, das wir später als Maus bezeichnen sollten, einen Computerdrucker und einen Computerbildschirm, der nicht nur auf Text und Zahlen beschränkt war, sondern auch Zeichnungen und Grafiken sowie Menüpunkte, die man mit der Maus auswählen konnte, darzustellen vermochte. Steve bezeichnete später die Besuche bei Xerox PARC als »apokalyptisch«. Er war sich sicher, die Zukunft der Computerindustrie gesehen zu haben.
    PARC arbeitete an einem Großrechner für Unternehmen, der mit IBM konkurrieren sollte und zwischen 10.000 und 20.000 Dollar kosten würde. Steve war wie vom Blitz getroffen, denn er sah etwas anderes: einen Computer für jedermann.
    Aber es war nicht nur Computertechnologie, die er gesehen hatte. Wie ein Junge im mittelalterlichen Italien, der ein Kloster betreten und Jesus gefunden hatte, hatte Steve gerade die Religion »Benutzerfreundlichkeit« entdeckt. Oder vielleicht hatte er diese Lust schon vorher gehabt und nun eine Möglichkeit gefunden, sie zu befriedigen. Steve ist der ultimative Konsument. Steve, der Visionär der Produktperfektion, war auf den leuchtenden Pfad in eine strahlende Zukunft gestoßen.
    Natürlich sollte das keineswegs ein ebener Pfad werden. Er sollte auf seinem Weg viele ernste, kostspielige und nahezu desaströse Fehler machen – viele davon wegen des Gefühls, unfehlbar zu sein, jener Art sturer Gewissheit, die das Klischee »my way or the highway« hervorbringen sollten.
    Aber für mich, seinen neuen Kumpanen, war es erstaunlich zu sehen, wie offen er für verschiedene Möglichkeiten war, in welche Aufregung es ihn versetzte, neue Ideen zu erkennen, ihren Wert zu entdecken und sie sich zu eigen zu machen. Und sein Enthusiasmus ist ansteckend. Er versteht die Denkweise der Menschen, für die er Produkte erschaffen will, weil er einer von ihnen ist.
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