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Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze

Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze

Titel: Steve Jobs - iLeadership - Mit Charisma und Coolness an die Spitze
Autoren: PeP eBooks
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mehr den Einfluss der frühen Tage, als Apple nur aus den beiden Steves bestanden hatte, als Woz den technologischen Teil der Arbeit leistete und sich SJ um den Rest gekümmert hatte. Der CEO war gegangen, der Start-up-Investor Mike Markkula fungierte als Interims-Direktor und Michael Scott (»Scotty«) als Firmenpräsident, beide hochkompetent, aber dennoch nicht qualifiziert, ein pulsierendes Technologie-Unternehmen zu führen. Ich hatte das Gefühl, dass Mike, der zweitgrößte Anteilseigner, mehr daran interessiert war, sich zur Ruhe zu setzen, als sich dem operativen Alltag der täglich schneller werdenden Technologiebranche auszusetzen. Beide wollten die Verzögerungen, die Steves Vorschläge zur Veränderung des Lisa mit sich bringen würden, nicht in Kauf nehmen. Das Projekt hinkte seinem Zeitplan ohnehin schon hinterher und die Vorstellung, das Erreichte über Bord zu werfen und einen neuen Pfad einzuschlagen, war einfach nicht akzeptabel.
    Um dem Lisa-Team und den Typen, die das Unternehmen leiteten, die Sache eintrichtern zu können, hatte sich Steve folgendes Szenario überlegt: Er würde den Titel Vice President der Produktentwicklung annehmen, was ihm die Hoheit über das Lisa-Team verschafft hätte sowie die Möglichkeit, den Richtungswechsel, den er ihnen abzuringen versuchte, einfach anzuordnen.
    Stattdessen gaben Markkula und Scott nach einer organisatorischen Umstrukturierung Steve den Titel des „Board Chairman“ und erklärten, dass ihn das zum Frontmann des Unternehmens beim bevorstehenden Börsengang machen würde; es würde den Aktienpreis in die Höhe treiben, den 25-jährigen Medienliebling als Sprecher für Apple fungieren zu lassen und ihn daher nur umso reicher machen, so das Argument.
    Das verletzte Steve wirklich. Er war keineswegs glücklich damit, wie Scotty diesen Coup veranstaltet hatte, ohne ihn zu informieren – immerhin war es sein Unternehmen! Was ihn aber wirklich aufregte war die Tatsache, dass dabei seine direkte Beteiligung am Lisa-Projekt verloren ging. Er war total von der Rolle.
    Die Kränkung war jedoch das Schlimmere dabei: Das neue Oberhaupt der Lisa-Gruppe, John Couch, sagte ihm, er solle aufhören, bei ihnen vorbeizukommen und die Entwickler zu belästigen; er sollte sich fernhalten und sie in Ruhe lassen.
    Steve Jobs hört das Wort »nein« jedoch gar nicht und gegenüber »können wir nicht« und »das darfst du nicht« ist er völlig taub.
    Was machst du also, wenn du ein weltbewegendes Produkt im Kopf hast und sich dein Unternehmen einfach nicht dafür interessiert? Ich sah, wie sich Steve an diesem Punkt auf das Wichtigste konzentrierte. Statt sich zu benehmen wie ein Kind, dem man sein Lieblingsspielzeug weggenommen hatte, wurde er diszipliniert und entschlossen.
    In der Situation, dass man zu ihm im eigenen Unternehmen »Hände weg« sagte, hatte er sich noch nie befunden; in der Tat haben das wenige Leute. Einerseits nahm er mich mit in die Sitzungen des Board of Directors und ich sah, wie diese Sitzungen unter seinem Vorsitz kompetenter geführt wurden, als es unter älteren und wesentlich erfahreneren CEOs vor ihm der Fall gewesen war. In seinem Kopf waren Unmengen von Daten über Apples finanzielle Situation, Gewinnmargen, den Cash Flow, die Absatzzahlen von Apple II in unterschiedlichen Marktsegmenten und Verkaufsregionen und ande re geschäftliche Details gespeichert. Heute sieht man ihn allgemein als unglaublichen Technologen, als außergewöhnlichen Produktschöpfer, aber er ist sehr viel mehr als das und war es von Anfang an.
    Und doch hatte man ihm andererseits gerade seine Rolle als Mann der Ideen und Schöpfer neuer Produkte weggenommen. In Steves Gehirn hatte eine Vision von der Zukunft der Computerindustrie wie ein Vorschlaghammer eingeschlagen, aber für diese Vision gab es keine Heimat. Die Türen zur Lisa-Gruppe hatte man ihm vor der Nase zugeschlagen und dichtgemacht.
    Was nun?
     

     
    Das war zu einer Zeit, als Apple im Geld schwamm und aus den boomenden Verkäufen des Apple II Millionen von Dollar auf der Bank hatte. Dieses Geld machte überall im Unternehmen das Aufsprießen kleiner, innovative Projekte möglich. Es war genau diese Art von Geisteshaltung, von der jedes Unternehmen profitieren kann, wenn es die Einstellung hat, eine »schöne neue Welt« gestalten zu wollen, indem es etwas Brandneues, nie Dagewesenes erschafft.
    Seit meiner ersten Woche bei Apple hatte ich die Leidenschaft und den Tatendrang gespürt, mit denen dort
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